Was brauchen 5-jährige Jungen? Entscheidung bzgl. Kindergarten

Hallo,

mein Sohn wird fünf und hat wenig männliche Vorbilder, einen Erzieher im Kindergarten. Nun überlege ich, den KiGa zu wechseln, er wäre noch fast zwei Jahre dort. Der Kindergarten bietet viel Freispiel an, was ihm zuerst gut tat (er wurde sehr selbstbewusst und selbständig), jetzt aber zu wenig zu sein scheint. Es fehlen Anreize (Angebote), Gespräche (sprechen), ältere Kinder, Vorbilder, sinnvolles Tätigsein… kognitiv könnte er weit mehr verarbeiten und er wird wild und ist schwer zu bändigen.

Nun frage ich mich, ob ich ihn in einen kleinen KiGa mit gutem Personalschlüssel (und daher mehr Angeboten wechseln lasse (andere Gegend, nicht näher), nur Halbtags, was für mich mehr Aufwand bedeutet, ihm aber besser täte. Oder aber ihn erst im August rausnehme, in einen näheren und größeren KiGa mit „Schulanbindung“. Am liebsten würde ich ihn sofort „rausnehmen“. Jedoch reiße ich ihn aus seinem Umfeld (Freunde,Erzieher, Abläufe), und wenn der kleine KiGa ihm nicht entspricht, im August evtl. noch einmal. Ich glaube, dass er damit umgehen könnte, aber er hat auch im KiGa und vorher schon mehrmals Betreuer und Umfeld gewechselt und mir erscheinen viele Wechsel auch hart.

Die Entscheidung ist schwer. Kann mir jemand helfen?

LG Igeline

hi

Es fehlen Anreize (Angebote), Gespräche (sprechen), ältere Kinder, Vorbilder, sinnvolles Tätigsein… kognitiv könnte er weit mehr verarbeiten und er wird wild und ist schwer zu bändigen"

Warum soll er dann noch 2 Jahre dort aushalten, wenn er deiner Meinung nach jetzt schon unterfordert ist?

Gruß h

Ich würde an dieser Stelle grundsätzlich von einem Kita-Wechsel abraten. Zumindest nicht, ohne dass du dir erstmal die Meinung der Betreuer in der Kita anhörst, denn diese wissen deutlich mehr darüber, wie sich dein Kind in der Kita fühlt. Jeder Wechsel ist ein heftiger Bruch im Leben so eines Kindes und sollten meiner Meinung nach möglichst vermieden werden. Das Kind nur für ein Jahr von einer Kita in die nächste zu stecken, ohne dass du sicher sein kannst, dass in der anderen Kita nicht die gleichen Probleme auftreten halte ich für problematisch.

Das mit den „zu wenig männliche Vorbilder“ halte ich aber für unproblematisch. Ganze Generationen wurden nahezu ausschließlich von weiblichen Erzieherinnen aufgezogen, ohne dass das irgendwelche Konsequenzen gehabt hätte. Selbst ein männlicher Erzieher ist schon eher die Ausnahme, aber es darf bezweifelt werden, dass das einen Unterschied macht.

Wir hatten das gleiche Problem mit unserer Tochter. Die Lösung, welche die Kita vorschlug und die wir letztlich (im Einvernehmen mit sämtlichen Beteiligten) gewählt haben, war die Früheinschulung. So geht jetzt unsere Tochter einfach ein Jahr früher in die Schule und es geht ihr super damit.

Hallo Zerschmetterling,

danke für Deine Meinung. Ich habe auch Respekt vor diesem „Bruch“, auch, da es schon einige „Brüche“ (oder zumindest Übergänge) gab. Auch in Zukunft werden sich einige nicht vermeiden lassen.

Das Thema Früheinschulung hatte ich auch angedacht. Dagegen spricht, dass der KiGa meiner Meinung nach nicht direkt auf Schulreife „hinarbeitet“. So meinte auch eine Erzieherin, er sei noch so sehr „im Spiel“ (sprach sich also gegen Früheinschulung aus) und auch kognitiv „normal“. Ich denke aber, dass das (auch) daran liegt, dass das wilde Spiel dort eher gefördert wird, auch mangels an Alternativen, und dass das nur bis zu einem bestimmten Grad gut ist. Sprechen müssen die Kinder dabei wenig und auch wenig Fähigkeiten zeigen. Ich meine, dass er so im nächsten Jahr nicht schulreif sein wird. Bei einem Mädchen dort greift diese (Eure) Lösung, denke ich. Dieses ist aber auch nur vormittags dort und spielt (als Mädchen?) auch „gesitteter“, d.h. vielleicht selbstgesteuerter (Vater-Mutter-Kind, vermute ich).

Ich werde noch einmal die anderen Erzieher befragen, mittlerweile befürchte ich, dass dort auch eine gewisse Blindheit gegenüber bestimmten, gehäuft vorkommenden „Auffälligkeiten“ besteht.

VG I.

Hallo Hexerl,

meine Meinung ist ja nur eine mögliche Sichtweise… es kann sein, dass ich mich täusche. (So meinte die Erzieherin, dass er nicht unterfordert sei. Mir kommt er mit dem „auf sich gestellt sein“- überfordert vor.) Deswegen die Frage, was 5-jährige brauchen.

LG I.

Es ist schwer einzuschätzen… unterfordert oder nicht…

Es käme auch ein Wechsel erst im August in Betracht.

Hallo,

warum soll ein fast 5 Jähriger noch fast 2 Jahre im Kindergarten sein - ist die Schulpflicht ab 5,5 schon wieder aufgehoben?
Gibt es dann nicht auch wieder eine Vorschule - sorry, kenn mich da jetzt nicht mehr aus.

Warum gibt es im Kiga keine „Sprechpartner“? Sind die anderen Kinder alle deutlich jünger? Dann dürfte es für ihn langweilig sein.
Frag ihn mal, was er möchte. Mit 5 ist es sicher noch sehr schwierig, so etwas zu entscheiden, aber eine Mitsprache würde ich auf jeden Fall einräumen und ihn auch die Alternative mal anschauen und ausprobieren lassen.

Gruß Paran, die auch nicht nur tolle Kindergärten erlebt hat.

Hi,

noch nicht ganz 5, d.h. nächstes Jahr noch nicht ganz 6 und somit kein „Muss-Kind“. Ich gehe erst mal von fast zwei Jahren aus (wobei ich mir, im Gegensatz zu anderen, auch vorstellen kann, dass es nächstes Jahr mit der Schule klappt). In den Kindergärten gibt es Vorschulprogramme, die mehr oder weniger gut sind. Ja, Mitsprache ist richtig, aber schwierig: die Entscheidung ist zu folgenreich und daher nicht vorstellbar. Ich werde es aber nochmal versuchen.

LG