Was bringt der "Gepr. Fachwirt im E-Commerce (IHK)", WENN ...?

Ich habe vorraussichtlich in ein bis zwei Jahren vor, die Weiterbildung „Fachwirt im E-Commerce (IHK)“ anzutreten - nach der Ausbildung zum E-Commerce Kaufmann.

Nun die komplette(n) Frage(n):

  1. Bringt diese etwas GEHALTSTECHNISCH etwas, wenn man kein Teamleiter, E-Commerce-Manager, Head of E-Commerce und was es sonst noch gibt, wird bzw. werden will?
  2. Lohnt sich diese Weiterbildung überhaupt, wenn höchstwahrscheinlich sowieso eher BWL-Studenten für höhergestellte Positionen bevorzugt werden oder stehen meine Chancen da besser als ich denke?

Ist das nicht eine 3-jährige Ausbildung bzw. 2-jährige Umschulung? Wie kann man das auf ein Jahr verkürzen?

Hallo Tobias,

da steht nichts von „verkürzen“. Der Fragesteller will die Schulung voraussichtlich 2025 oder 2026 beginnen.

Dein,
Ebenezer

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Er schreibt dass er die Weiterbildung „nach der Ausbildung zum E-Commerce Kaufmann“ anfangen will, was ich so verstehe dass er die Ausbildung noch nicht abgeschlossen hat.
Laut seiner anderen Frage war er im letzten April noch auf der Suche nach einem Arbeitsplatz, wobei er nicht den Eindruck machte dass er die Arbeit für frühestens nächstes Jahr sucht. Außerdem wurde keine aktuell laufende Ausbildung erwähnt, was ich aufgrund der Formulierung „Ich habe nichts anderes gelernt und würde mir dafür den Allerwertesten aufreißen.“ aber auch ausschließen würde, weshalb ich davon ausgehe dass er da noch gar nicht in Ausbildung war.

Ja, allerdings hat er eine kaufmännische IT-Ausbildung bereits abgeschlossen (vor seiner achtjährigen Arbeitslosigkeit), und jetzt hat er etwas von „in 1-2 Jahren“ geschrieben, insofern wäre das durchaus möglich.

Das hängt doch in erster Linie vom zukünftigen Arbeitgeber ab. Ist er an einen Tarifvertrag gebunden, der eine feste Kopplung an den Abschluss der Ausbildung vorsieht? Braucht er diese spezielle Fachkompetenz? Und letzten Endes hängt es (bei vielen Arbeitgebern) von Deinem Verhandlungsgeschick ab.

Jede Weiterbildung lohnt sich, weil sie das Wissen schnell steigert und weil es einfacher ist, mit Wissen Erfahrung zu sammeln als umgekehrt.

Chancen hast Du alle - sowohl auf eine tolle Karriere, als auch den absoluten Reinfall. Möglicherweise arbeitest Du den Rest Deines Lebens in der Retourenabteilung in einer verwaltenden Position. Möglichweise wirst Du aber schon nach 5 Jahren aufgrund Deines Einsatzes, des Bedarfs und eben der fundierten, täglich eingesetzten Fachkenntnisse, Lead of Retour Management EMEA.

Voraussagen sind schwierig - vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen. (wird u.a. Nils Bohr zugeschrieben)

Oder zusammengefasst: Bildungsabschlüsse schaden nur selten, ob sie im Einzelfall wirklich nutzen, hängt von zu vielen Variablen ab.

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Ich habe mir monatelang Gedanken gemacht in welche Richtung ich gehen will und bin mir immer noch nicht sicher.
Und ich habe lange Zeit aufgeschoben nochmal zu antworten in dem alten Beitrag, aber es ist nach meinem Gefühl zu lange her.

Im Moment bin ich noch vor einer Umschulung und weiß auch nicht einmal, ob das überhaupt der richtige Weg ist. Und es kommen auch immer noch Zweifel auf bzgl. mein Leben lang zu arbeiten.

Das ist für mich leider nicht erstrebenswert, war es noch nie. Das wusste ich schon als Kind.

Und dann kommen wieder Phasen, ich sollte etwas machen und das Sklavenleben akzeptieren.
Aber ich gehe allgemein keine Kompromisse ein, nicht nur beruflich.
Die dumme Masse lässt sich alles gefallen und dann sinken allen Ernstes auch noch die Real-Löhne, obwohl die Produktivität stetig steigt und mittlerweile sich auch die Frauen zu einem Sklavenleben haben indoktrinieren lassen. Kapitalisten kriegen ihren Hals nicht voll.

Wenig Nachwuchs - Woran das wohl liegt? Hmmm…

So gut wie keiner geht gerne arbeiten und alle lassen sich verarschen. Und ich sehe es nicht ein da mitzumachen, selbst wenn das bedeutet kein „normales“ Leben zu haben, wäre sowieso nicht erstrebenswert.
Der einzige Kompromiss wäre jetzt nur noch, einen hochbezahlten Job zu haben und die 30h-Woche zu verlangen. Da dies anscheinend nicht erreichbar ist, vorallem nicht in D. steck ich evtl. lieber wieder den Kopf wieder in den Sand, anstatt mich zu verbiegen wie alle Anderen. Die Indoktrination hat bei mir nicht geklappt, ich bin kein Sklave.
Man bekommt keine Talentförderung, keine Steuern beigebracht und wird der Natur entzogen. Wie man sich selbstständig macht und seine Nische findet sollte ein Hauptfach sein! Aber die Wirtschaft braucht Sklaven!

Ich bin ein alleinerzogenes HartzIV-Kind und habe trotzdem mein Fachabi gemacht, über den langen Weg. Ein 0815-Job ist für mich keine Option, wenn ich ehrlich bin. 40h+Überstunden, der Deutsche ist ein guter Sklave, ist für mich kaum erstrebenswert. UND DANN NOCH JAHRZEHNTELANG?

Abgesehen davon, dass nichts, absolut gar nichts, nicht einmal ein Hobby, 40h Spaß macht.

Jaja, Arbeit muss nicht Spaß machen.

Ich weiß mittlerweile auch, warum ich nach meiner Ausbildung aufgehört habe: Ich war unterfordert, Bore-Out.

Ich bräuchte einen Mentor, der meine Stärken erkennt und mir den Weg weist, ich habe riesen Potenzial, mehrere Lehrer in meiner Laufbahn haben mir gesagt, ich sei eine Ausnahme, ich hebe mich ab und das weiß ich auch, aber alleine schaffe ich das nicht und ich denke mittlerweile auch an den letzten Ausweg, aus Trotz und Aussichtslosigkeit! Das Leben in 0815-Arbeit ergibt für mich keinen Sinn, nicht nur weil ich das ganze System hinterfrage.

In der Selbstständigkeit, wenn ich meine Berufung auslebte, da würde ich sogar 60h in der Woche arbeiten.

Selbst für ein Studium stünde mir nicht nur Bafög im Weg, ich könnte auch 3 Jahre kellnern, sondern, das was mich interessieren würde - zumindest ein Kompromiss, mit dem ich leben könnte - wäre außerdem nur mit allgemeinem Abitur möglich.
E-Commerce-Kaufmann 3.6 brutto für 40h, nach ein paar Jahren Berufserfahrung? Hell, no!
Die IT nimmt ab, auch wenn anderes von Bitkom-Studien behauptet wird bzw. Junioren sind billige 1st-Level-Supporter. Auch nicht erstrebenswert.

Und der Witz ist, ich bin ein Generalist und vielseitig interessiert! Wahrscheinlich kann ich mir auch deswegen nichts für 30+ Jahre vorstellen, ich bräuchte alle 2 Jahre einen neuen Job, oder einen sehr abwechslungsreichen, oder was weiß ich. Ich bin vollkommen überfordert, verbittert und sehe keinen Ausweg.

Das ist eher selten der Fall, aber das Gerücht hält sich in der Tat hartnäckig.

:point_down:

Kapitalismus entsteht nicht selbst, sondern durch die Menschen, die eine Gesellschaft gestalten. Menschen wollen Geld für ihre Arbeit (und das völlig zurecht) und zwar möglichst jedes Jahr mehr und auch mehr als der Nachbar und der Kollege.

Du fragst nicht, ob die Ausbildung an sich sinnvoll ist oder für die persönliche oder berufliche Entwicklung oder ob sie ein tiefergehendes Verständnis betrieblicher Vorgänge begünstigt, sondern Du fragst danach, was sie gehaltstechnisch bringt und ob sie sich lohnt und das Erreichen höherer Weihen erleichtert.

Wenn das nicht kapitalistisch ist, dann weiß ich es auch nicht.

Und um Deine Fragen zu beantworten:

Kann man nicht sagen, weil im Allgemeinen für Positionen Gehälter bezahlt bzw. Gehaltsbandbreiten festgelegt werden und nicht für Qualifikationen.

Kann man auch nicht sagen, weil Menschen von Menschen eingestellt werden bzw. Positionen von Menschen mit Menschen besetzt werden. Wer da am Ende auf welcher Grundlage entscheidet, weiß niemand.

Ich wage aber die Aussage, dass Du es im Berufsleben mit Deiner fatalistischen und eher negativen Grundeinstellung tendenziell schwerer haben wirst als jemand, der Leistungsbereitschaft und eine positive Einstellung zu Arbeit und Arbeitgeber glaubwürdig verkaufen kann.

Du redest von Sklaven, bösem Kapitalismus und Indoktrination, tust so, als seien alle Arbeitgeber unmenschliche Ausbeuter, hältst Dich für etwas ganz Besonderes und glaubst, Du wärst einer von wenigen, die „das ganze System“ durchblicken.

Du stehst am Anfang Deines Berufslebens, nicht an seinem Ende. Wenn jemand nach 30 Jahren als Maurer oder Pflegehilfskraft keinen Bock mehr auf den ganzen Scheiß hat und auf die Rente wartet, ist das eine Sache, aber in Deinem Alter kann so eine Einstellung nur selbsterfüllenden Prophezeiung werden.