Was für ein Hypothesentest bei mehreren Anteilen?

Hallo zusammen! :smile:

Aber ich stehe gerade EXTREM auf dem Schlauch. Folgender Umstand:

Ich soll die Wirksamkeit von 3 Interventionen bei Alkoholikern vergleichen. AV ist demnach einfach der Anteil der rückfällig gewordenen Patienten.

Erstmal vorweg einen Check auf mein Verständnis: Ich habe eine einfaktorielle UV mit drei Faktorstufen (I1, I2 und I3). Richtig?

Nun sind dies ja Anteile und keine Mittelwerte…eine Varianzanalyse (T-Test wenn es nur zwei Gruppen wären, entsprechende NonParaverfahren bei nicht normalverteilung) fliegt raus…oder?? Aber ein Chi² funktioniert doch überhaupt nicht?

Wäre sehr dankbar für Eure Hilfe :frowning:

a) Chi-Quadrat. Die H0 lautet: Intervention(sform) und Rückfälligkeit sind voneinander unabhängig.

Du hast eine 2x3-Tabelle mit den Spalten Intervention und den Zeilen Rückfällig | Nicht rückfällig.

Wenn das Ergebnis signifikant wird, kannst du aufgrund der Residuen schauen, wo du starke Beiträge zum Chi-Quadrat findest.

b) Du kannst eine Varianzanalyse rechnen. Wenn du das mit dem Computer rechnest (SPSS, R, etc.) dann musst du die Daten dichotomisieren, zB Rückfällig mit 1 kodieren (jede Person einer Interventionsgruppe die rückfällig wurde, erhält eine 1), der Rest bekommt Null.

Ohne Computer kann du den Mittelwert mit dem Anteil ersetzen; M ist also P und die Varianz ist P(1-P) [Den Anteil multipliziert mit dem ‚Gegenanteil‘]. Dann geht es klassisch mit der Varianzanalyse weiter.

Gruß Walter.

Hallo,
Deine zurückgenommene Vermutung chi-quadrat ist richtig.
Wieso soll das nicht funktionieren?
Du berechnest qui-quadrat in einer 2x3-Felder-Tafel
(3 Zeilen für 3 Interventionen) und trägst ein die jew.
Anzahl Patienten mit und ohne Rückfall.

Hallo,
ich wollte, ich könnte Dir helfen - aber ich bin zu lange raus aus der Materie.
Sorry
Heinz

Hallo WalterH!

Danke für die Hinweise, speziell bezüglich der Dichotomisierung bei einer Varianzanalyse, daran hatte ich nicht gedacht! Super :smile:

Was den X²-Test angeht, ist jetzt auch alles klar. Ich hatte den Fehler gemacht, eine 3x3 Tabelle anzulegen (Gruppe + Intervetion), was gar keinen Sinn macht. Stand auf dem Schlauch!

Vielen lieben Dank für die Mühe! :smile:

Guten Morgen Gerd!

Auch Dir meinen herzlichsten Dank, Du hast die Antwort von WalterH nochmal bestätigt! :smile:

Kein Problem :smile:

Hallo,

ich verstehe Deine Frage nicht so ganz. War gemeint, die Maßnahmen werden bei einem Patienten nacheinander eingesetzt, nach dem Motto: Wenn Nr. 1 nicht klappt, versuchen wir eben Nr. 2? Oder werden drei getrennte Gruppen gebildet, die jeweils mit einer Maßnahme belästigt werden?

Im ersten Fall hätte ich jetzt auch keine Idee, weil die Stichproben dann hochgradig voneinander abhängig wären. Im zweiten Fall kannst du (auch wenn es Anteiswerte sind) problemlos mit einem verteilungsgebundenen Test arbeiten. Du kennst doch die Verteilung: Binomial (wegen der Anteilswerte). Ich sehe da spontan keine Probleme.

Viele Grüße, Andreas

Hi,

Erstmal vorweg einen Check auf mein Verständnis: Ich habe eine
einfaktorielle UV mit drei Faktorstufen (I1, I2 und I3).
Richtig?

Korrekt.

Nun sind dies ja Anteile und keine Mittelwerte…eine
Varianzanalyse (T-Test wenn es nur zwei Gruppen wären,
entsprechende NonParaverfahren bei nicht normalverteilung)
fliegt raus…oder??

Korrekt.

Aber ein Chi² funktioniert doch überhaupt
nicht?

Doch, der ginge auch für 3 (Interventionen) * 2 (Rückfällig ja/nein) Tabellen.
Der sagt dir dann aber nur generell, ob überhaupt unterscheide zwischen den Interventionen bestehen, aber nicht, zwischen welchen.
da dies aber klassischerweise die interessanteren Hypothesen sind, kannst du auch gleich paarweise testen und die obige Tabelle zur Beschreibung verwenden.
Für das paarweise testen der Anteile empfiehlt sich das Wilson score interval (das man auch für die einfachen anteile verwenden kann). dabei beachten musst du den Effekt des multiplen testens, d.h. du musst dein signifikanzniveau verkleinern, z.B. mit Bonferroni oder Sidak-Korrektur (letztere ist etwas besser).

ODER: du machst einen trend-test - wenn die interventionen sinnvoll eindeutig andordbar sind.

wenn du alle patienten 3 mal getestest hast, liegen abhängige stichproben vor und du musst wieder anders vorgehen.

also je nachdem, was bei dir vorliegt kanst/musst du einen der wege beschreiten und wir können weitersehen.

Viele Grüße,
JPL

Hallo, leider kenne ich mich mit quantitativen Methoden nicht aus, mein Bereich sind eher die qualitativen Methoden.

Alles Gute,
Paul