In der Schule müssen wir als freiwillige Hausaufgabe her raus finden, was für ein Pflanzenteil der Erlenzapfen ist. Leider habe ich im übrigen Internet keine passende Antwort gefunden und wollte mal fragen, ob hier jemand eine Antwort weiß.
Das habe ich gefunden! LG
Erlenzapfen sind ein natürliches Produkt der Schwarzerlen (Alnus glutinosa), die nahezu ausnahmslos an Bachläufen und Feuchtwäldern zu finden sind. Während die Kätzchen der Bäume die männlichen Samen repräsentieren, bilden die kleinen Zapfen des Baumes die weibliche Komponente.
Diese weiblichen Zapfen haben in der Aquaristik einen nicht gerade unbedeutenden Ruhm erlangt, da sie als Huminstoff-Lieferanten sehr geschätzt werden. Aber nicht nur die pH-Wert senkenden und wasserfärbenden Huminstoffe sind für die Aquaristik interessant, sondern auch die durch die Gerbstoffe (Tannine) resultierende antibakterielle und pilzhemmende Wirkung.
Warum Erlenzapfen ins Aquarienwasser geben?
Die Abgabe der Huminstoffe in das Aquarienwasser fördern das Pflanzenwachstum, da sie als Nährstofflieferant die drei wichtigen Elemente Schwefel, Stickstoff und Phosphor freigeben. Des Weiteren geben die Zapfen dem Wasser des Aquariums eine bernsteinfarbene und dennoch klar bleibende Brillianz, so wie sie in manchen tropischen Bächen und Flüssen ebenfalls auftritt (Schwarzwasserflüsse), was zum Wohlbefinden vieler Fische beiträgt, die aus solchen Flüssen stammen. Aber nicht nur bei Fischen aus Schwarzwasserflüssen trägt die Zugabe von Erlenzapfen zum Wohlbefinden der Tiere bei, sondern auch bei denjenigen Fischen, die aus Klar-, oder Weißwasserbächen stammen. Denn huminstofffrei ist kaum ein natürliches Gewässer. Laub und Schwemmholz findet sich auf fast jedem Fluss. Lediglich die Dosierung ist eine Andere.
Vielfach bewiesen ist weiterhin auch die positive Auswirkung von Huminstoffen auf das Wachstum und die Entwicklung der Fische. Ebenso die pilzhemmende Wirkung die bei Gelegen sehr geschätzt wird um einer Verpilzung der Eier vorzubeugen, was für eine erfolgreiche Nachzucht der Fische von Bedeutung ist.
Erlenzapfen sammeln
Möchten Sie selbst Erlenzapfen sammeln, ist es wichtig zum richtigen Zeitpunkt die Ernte der Zapfen einzubringen. Ab dem Monat September beginnen die bis dahin geschlossenen grünlichen Zapfen an den Zweigspitzen der Schwarzerlen zu trocknen und ihre verholzten Schuppen beginnen sich leicht zu öffnen. Beginnt der Laubfall so ist die Zeit gekommen, die am Baum verbleibenden Zapfen der Erlen zu pflücken.
Die Zapfen hängen ungepflückt oftmals 2 oder 3 Jahre am Baum, bevor sie von alleine abfallen, was die Ernte erschwert, denn Erlenzapfen vom Vorjahr sind durch den Regen weitgehend ausgelaugt und als Huminstofflieferant nahezu wertlos geworden. Es ist also ein wenig Erfahrung notwendig, alte von neuen Erlenzapfen zu unterscheiden, wenn man nicht allzu viele Vorjahreszapfen erbeuten will. Hierzu ein kleiner Trick. Drückt man die Erlenzapfen zwischen 2 Fingern zusammen und die Schuppen des Zapfens brechen und fallen zu Boden, ist der geprüfte Zapfen im Regelfall bereits 2 Jahre oder gar noch älter. Ist er fest und unnachgiebig und dennoch geöffnet und braun, ist er im Regelfall vom Vorjahr. Erweist sich der Zapfen als leicht elastisch, geöffnet und braun, so ist er noch frisch und reichlich mit Huminstoffen ausgestattet und somit für die aquaristische Anwendung geeignet.
Nach dem Pflücken muss dafür gesorgt werden, dass die Zapfen richtig durchtrocknen und fest werden, bevor sie licht- und wärmegeschützt gelagert werden können. Die Huminstoffe gehen den Zapfen bei richtiger Lagerung über Jahre hinweg nicht verloren. Sie werden nur brüchiger.
Die Dosierung der Erlenzapfen
Es ist nicht gerade einfach, eine Dosierempfehlung für Erlenzapfen anzugeben, denn diese sind zum einen unterschiedlich groß und zum anderen unterschiedlich stark mit Huminstoffen angereichert. Um diesbezüglich eine Hilfestellung zu geben, wurde die nachfolgende Versuchsreihe durchgeführt, damit man einen Anhaltspunkt hat, welche Menge an Zapfen für eine gewünschte Anwendung benötigt wird.
5 Erlenzapfen
pH 7,8 auf 7,3 10 Erlenzapfen
pH 7,3 auf 6,9 15 Erlenzapfen
pH 6,9 auf 6,6 20 Erlenzapfen
pH 6,6 auf 6,4 25 Erlenzapfen
pH 6,4 auf 6,2 30 Erlenzapfen
pH 6,2 auf 6,0
Die abgebildete Versuchsreihe wurde mit 1 Liter Wasser durchgeführt. Alle 2 Stunden wurden 5 Erlenzapfen hinzugegeben, sodass die Wasserverfärbung des letzten Bildes durch 30 Erlenzapfen entstanden ist. Diese wiegen im Trockenzustand etwa 5 Gramm.
Anhand der Wasserverfärbung der Testreihe kann man abschätzen, wie viele Erlenzapfen notwendig sind, um ein Aquarienwasser wunschgemäß einzufärben und um somit das Umfeld der Fische den natürlichen Gegebenheiten nachzuahmen. Hierzu muss jedoch angemerkt werden, dass bei der Zugabe von Erlenzapfen die pH-Wert senkende Eigenschaft bedacht sein muss. Ein Roter Neon (Parachareidon axelrodi) fühlt sich noch wohl in einem Wasser, das stark verfärbt und einen pH-Wert von 5,8 hat, während ein Buntbarsch aus den afrikanischen Grabenbruchseen sein Wohlbefinden erst bei einem deutlich alkalischen pH-Wert von 8,0 zeigt und keinesfalls in einem sauren Wasser mit einem pH-Wert unter 7,0 auf Dauer überleben kann.
Die Anwendung der Erlenzapfen
Die Erlenzapfen können bei Bedarf einfach auf die Wasseroberfläche des Aquariums gestreut werden. Nach knapp 1 Minute beginnen sie bereits ihre Huminstoffe abzugeben und das Wasser des Beckens zu verfärben und nach ca. 2 Stunden sind die Zapfen ausgelaugt. Jedoch sind sie hiermit nicht wertlos geworden, denn irgendwann - je nach Wasserbewegung - sinken die Erlenzapfen auf den Boden des Aquariums und dienen fortan als Nahrungslieferant für Welse, Garnelen und alle anderen Fische, die gerne an Holzwurzeln nagen, raspeln und saugen.
Die Erlenzapfen können bis zu ihrer völligen Auflösung (mehrere Wochen bis Monate) im Wasser des Aquariums verbleiben und als Nahrung dienen, denn sie verschimmeln nicht und neigen auch nicht dazu, das Wasser des Beckens einzutrüben. Lediglich ästhetische Gründe könnten dafür sprechen die Erlenzapfen aus dem Becken herauszulesen. In einem solchen Fall sollte man die Zapfen eventuell mit einem Netz vorübergehend in das Wasser hängen, um sich die aufwändige Arbeit des Herauslesens ersparen zu können.
Erlenzapfen im Vergleich zu Laub
Vergleicht man die Wirkungsweise der Erlenzapfen mit der von Laub, so muss man feststellen, dass die Huminstoffabgabe um ein Vielfaches schneller geschieht. Während beispielsweise die gleiche Gewichtsmenge Buchenlaub in ebenfalls 1 Liter Wasser, zwar eine annähernd hohe Senkung des pH-Werts verursacht, führt sie jedoch zu einer wesentlich geringeren Verfärbung des Wassers. Auch benötigt Buchenlaub bedeutend mehr Zeit, die Huminstoffe an das Wasser abzugeben (1 Tag und länger).
Was man jedoch letztendlich für welche Zwecke einsetzt, sollte vom Anwender selbst entschieden werden. Sinnvolle Anwendungsmöglichkeiten innerhalb der Aquaristik gibt es reichlich:
•Einsatz zwecks Pflanzendüngung
•Natürliche Verfärbung des Wassers (für Schwarzwasserfische)
•Einsatz zur Senkung des pH-Werts
•Sanfte Unterdrückung von bakteriellem Wachstum
•Pilzhemmung, zur Abwendung von Verpilzungen bei Gelegen
•Einsatz zur Wachstumsförderung von Fischen
•Nahrungsergänzung für Fische mit herbivorer Ernährungsweise
•Nahrungsgrundlage für viele Garnelenarten
•Bildung von Infusorien zur Fischlarven-Erstversorgung
Hallo Mondblume
Erlenzapfen sind tannenzapfenartige Früchte die die Erle im Herbst trägt.
lieber erlenzapf,
schau ins IXQUICK da findest du was du suchst.
viel erfolg
hugo
Liebe Mondblume,
für einen Schülerwettbewerb sollte man sich schon ein bißchen Mühe machen und wenigstens die ersten Absätze der gängigen Artikel lesen…
Wikipedia: „Wie alle Birkengewächse sind die Erlenarten einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch); es werden an einem Exemplar die Blütenstände beider Geschlechter ausgebildet. Sie werden Kätzchen genannt. In den Kätzchen sitzen jeweils nur weibliche oder männliche Blüten. Die männlichen Blüten sitzen zu dritt und die weiblichen Blüten zu zweit in den Achseln von Tragblättern. Die Erlen sind die einzigen Laubbäume, bei denen die weiblichen Kätzchen verholzen und damit folgerichtig als Zapfen bezeichnet werden.“
Weiter habe ich jetzt nicht geschaut, es gibt tausende von Seiten und in jedem Botanikbuch steht’s auch…
nichts für ungut, viel Erfolg
stefan
Erlenzapfen sind ein natürliches Produkt der Schwarzerlen (Alnus glutinosa), die nahezu ausnahmslos an Bachläufen und Feuchtwäldern zu finden sind. Während die Kätzchen der Bäume die männlichen Samen repräsentieren, bilden die kleinen Zapfen des Baumes die weibliche Komponente.