ja, irgendwo unter diesem Malefiz-„Minutenboden“ kommt in der Eifel fast überall Schiefer, und der steht halt immer mal wieder auch schräg oder senkrecht, da ist ruckzuck das Wasser weg.
Aus so einem Boden („Minutenboden“, weil zwischen Schlammbad und betonartiger Konsistenz immer bloß ein paar Minuten bleiben, während derer man darauf arbeiten kann) etwas halbwegs Fruchtbares zu machen, ist ein Unterfangen, das unsere Nachbarn „un travail de Bénédictins“ = „Benediktinerarbeit“ nennen, weil das nicht nach Jahren, sondern nach Generationen bis Jahrhunderten zählt.
Alles, was den Boden durchwurzelt und organische Substanz reinbringt, ist da in Ordnung - wenn es anders nicht geht, auch Efeu (obwohl der ungern wieder weicht, wo er mal Fuß gefasst hat). Phacelia macht ein sehr feines, verästeltes Wurzelwerk, man wundert sich, wie sie in so einem Boden durchkommt, aber sie schafft es. Vielleicht hast Du in Gegenden, wo schon länger Ackerbau mit 250- bis 500-PS-Schleppern betrieben wird, schon gesehen, dass da in den besonders gequälten und brutal verdichteten Vorgewenden (= Flächen zum Wenden des Schleppers am Anfang und am Ende des Schlages) ständig in den Übergangsjahreszeiten Phacelia eingesät wird - sie keimt zu den unmöglichsten Jahreszeiten und kommt ebenfalls zu ungewöhnlichen Jahreszeiten ziemlich rasch zur Blüte, übrigens einer guten Bienen- und Insektenweide. Im Winter (sowas gibt es, höre ich, bei Euch oben noch manchmal) friert sie ab und wird dann im Frühjahr recht rasch von den Regenwürmern eingearbeitet. Vielleicht ab und zu ein wenig Kalk, damit sich diese wohlfühlen.
Schöne Grüße
MM