Mich als bekennenden E-Reader-Gegner und Verfechter des traditionellen Buches würden inreressieren ob es Studien gibt, die darüber Auskunft geben ob seit der Einführung von kindel und co. wirklich weniger gedruckte Exemplare verkauft wurden bzw. ob der Buchmarkt im Allgemeinen durch das neue Medium E-Reader einen Aufschwung erlebt hat?
Liebe Grüße
ein Buchfreund
Als Autor verschiedener Bücher kann ich dazu nur eines sagen: die e-Books haben den Buchmarkt dramatisch verändert!
(Ich spreche vom e-book als Auslöser des Wandels, nicht vom Endgerät, das ja austauschbar ist. Man kann e-books ja auch auf dem Smartphone oder Tablet oder am PC lesen)
Erst durch das e-book wurde die Verlegung von Büchern im Eigenverlag erst richtig möglich. Welcher Autor konnte früher tausende Euro Vorkosten allein für den Druck vorstrecken, das Marketing alleine wuppen, den Vertrieb - völlig illusorisch. Heute reicht der Upload auf eine Eigenverlag-Plattform und binnen Stunden ist das Werk bei allen relevanten Verlagen (Libri, Weltbild, books.com etc.) gelistet. Die Verkaufszahlen sind zwar nicht so hoch wie beim gedruckten Buch, aber dafür die Marge - beim e-book im Selbstverlag erhält der Autor bis zu 70% des VK als Erlös!
Auch der Printmarkt profitiert davon. Ein ganze Reihe von Büchern wurden im Print verlegt, weil sie im e-book Segment hohe Wellen geschlagen und gute Verkaufszahlen gezeigt haben. Klassisches Beispiel: „Shades of Grey“. Aus diesem Grund haben viele Buchverlage eigene Eigenverlags-Portale oder beteiligen sich daran.
Dieser Trend wird in Zukunft zum Standard werden: Zunächst kommt das e-Book heraus (billig, weite Streuung, schnelles Feedback) und die Besten werden dann im Print verlegt.
Keine Frage: es werden heute insgesamt viel mehr Bücher verlegt als früher und der Anteil an MÜLL hat sich massiv vergrößert. Was sich manche Menschen erlauben in die Portale hochzuladen ist schon grausam. Aber die nächste Entwicklungsstufe wird diesem Treiben den Garaus machen: Innerhalb der Eigenverlage werden mehr und mehr Communities angelegt, die die Werke besprechen, loben, zerreißen … da trennt sich bald die Spreu vom Weizen.
Auf diese Weise werden auch bisher unbekannte Autoren bessere Möglichkeiten haben für den PrintMarkt entdeckt zu werden. Schreib ein Buch, verlege es im Eigenverlag als e-Book und wenn die Resonanz der Community entsprechend gut ist wird es irgendwann in den Regalen stehen.
Könntest du andeuten, was für eine Platform du meinst? Ich verchecke meine Sachen über den N*****s-Ebook-Verlag, der sie an alle relevanten Händler weiterleitet, und erhalte über diesen Verlag nur ca. 33 % netto pro Sale. Was ist mit der KD-Platform? Erreicht man darauf mit englischsprachigen Books von Deutschland aus auch Interessenten in den USA?
Chan
XinXii zum Beispiel ist international!
Was ich weiß wird heute mehr denn je gelesen, ganz unabhängig von welchem Medium. Natürlich erlebt der Buchmarkt dadurch einen Aufschwung, ob es für Autoren aber leichter wird ihre Leserschaft zu erreichen, kann bezweifelt werden…