Was für ein Röhrling ist das?

Die hohen Temperaturen und der starke Regen scheinen auch die Pilze sprießen zu lassen. Die folgenden Fotos sind heute entstanden. Ort: Rasenfläche vor dem Haus, unter Eichen. Dort wachsen etwa 20, relativ kleine Röhrlinge. Einige sind ausgewachsen und unter dem Hut kommen ungewöhnliche Abschälungen (???) hervor.

Was für ein Röhrling ist das?

kannst du mal einen Längsschnitt und ein Bild der Hutunterseite nachladen?

Hexenröhrling ist das keiner, weil keine Verfärbungen, nicht mal an der Abpellstelle, obwohl der Zeitpunkt und der Schirm (Farbe) dafür spräche.
Steinpilze sind durchaus schon zu finden, ungewöhnlicherweise. (Hat das Fleisch den typischen Steinpilzduft?).
Myrtillus`Frage nach weiteren Bildern ist richtig, das ist sicher nur mit Detailbildern zu klären.

Vergleiche einmal mit Sandröhrling!

LG

SL99

Hier weitere Bilder von einem kleinen Exemplar. Der Geruch ist recht intensiv würzig, eher unangenehm. Die Abschälungen sind, wie man sieht, vom Stiel. Der Stiel schält sich von unten nach oben auf. Die Hutunterseite ist auffällig gelb und glatt (feinporig), das kommt auf dem Foto nicht so ganz rüber.

Die Schnittstelle hat sich nach etwa einer Minute im Hutbereich leicht bläulich, im Stielbereich unten leicht rötlich verfärbt.

Hier nochmal ein Foto:

Es muss sich um irgendeinen Hemileccinum handeln. Von der Beschreibung würde theoretisch hemileccinum impolitum passen. Allerdings kenne ich den Fahlen Röhrling und denke, dass er meist größer, teils riesengroß ist.

Die Aufreißungen sollen wohl von Trockenschäden kommen, habe die im Netz nur bei Hemileccinum depilatum gefunden. Dieser ist es aber nicht, weil der Hut viel unauffälliger ist. Ich hatte schon gedacht, dem Pilz würde unten etwas aus dem Hut rauswachsen, gab es schon wieder ein neues Tschernobyl?

Für den Fahlen Röhrling würde indes der Fundort sprechen (Eiche). Wahrscheinlich eine neue, von mir entdeckte Art. Ich nenne sie Hemileccinum ultrensis.

Der bleibt fast nur übrig, auch wenn das nicht ganz typisch aussieht.
(Vor allem der Querschnitt und die Stielfarbe und Stielstruktur sehen nach Steinpilz aus, der aber süßlich und nicht unangenehm riecht, und sich eigentlich gar nicht verfärbt im Schnitt.)

Der etwas unangenehme (säuerliche!) Geruch würde passen, das Gelbe auch, wobei die Röhren, Hutunterseite eher grünlichgelb, olivfarben wären.

DIe Abschälungen schiebe ich mal aufs Wetter, das kommt bei anderen Röhrlingen, Steinpilz z.B. auch vor.

Sandröhrling würde einen schleimigen Hut haben, wenn er nass gemacht wird und eigentlich nur im Zusammenhang mit Kiefern wachsen.

Dennoch- der Wuchs und der Querschnitt ist ein typischer Boletaceae…

Man soll ja keine Empfehlungen geben, aber ich persönlich würde ihn probieren und wenn er schmeckt essen, weil ein Satanspilz ist das sicher nicht, ein netzstieliger Hexenröhrling auch nicht und schlimmstenfalls kann er somit nicht gut schmecken.

Der könnte es wohl tatsächlich sein und sein Vorkommen als Fruchtkörper in D kann ich mir nur mit dem ungewöhnlich frühen und warmen Sommer erklären.
Das ist wirklich interessant!

Hallo,

trotz der Zusatzfotos muss ich leider passen. Ich kenne den Pilz definitiv nicht, kann nur vermuten, dass er zur Gattung Boletus (Dickröhrling) gehört (wegen der gedrungenen Gestalt, dem dicken bauchigen Stiel und den ziemlich engen Poren). Die „Abschälungen“ sind vermutlich witterungsbedingte Artefakte, habe ich aber so auch noch nie gesehen.

Auch bei Röhrlingen würde ich mich an den Grundsatz halten: Was man nicht kennt, soll man nicht essen.

Freundliche Grüße

Hast du schon mal unter den Namen Bronzeröhrling, Anhängselröhrlich nachgesehen ?
Udo Becker