Hallo ihr Lieben! Ich hab nächsten Mo mein allererstes Vorstellungsgespräch und bin schon meega aufgeregt! Es ist zwar „nur“ für ein Schulpraktikum (in einer Anwaltskanzlei) aber trotzdem. Was für Fragen können auf mich zukommen und was soll ich am besten anziehen?
Servus,
bei einer Bewerbung für ein Schulpraktikum wird ziemlich sicher gefragt werden, was Dich an einer Anwaltskanzlei interessiert und wie Du Dir die Arbeit dort vorstellst.
Und je nachdem, wo und wie Du eingesetzt wirst, kann es Fangfragen geben, mit denen festgestellt wird, ob Du wirklich die Klappe halten kannst, oder ob Du nur jaja sagst, wenn man Dir sagt, Du sollst nichts draußen rumerzählen.
Anziehen tust Du dich so, wie Du denkst, dass Du ordentlich ausschaust. Nicht zu fein - es kann sein, dass Du tagelang am Scanner im Keller stehen wirst, wenn das Archiv grade von Papier umgestellt wird: Dann sollte man Dir glauben, dass Du das auch kannst, ohne piepsend von der Stange zu fallen.
Schöne Grüße
MM
Hi,
also fürs Gespräch ziehst du dich schon schick an. „Ralli“ ist männlich? Stoffhose, Hemd und ein Sakko/Jacket falls du sowas besitzt. Anzug und Krawatte halte ich bei einem Schülerpraktikum für etwas zu viel. Gib ruhig zu dass du etwas aufgeregt bist. Das wirkt ehrlich und jeder hat dafür Verständnis dass man das beim (vermute ich mal) ersten Bewerbungsgespräch des Lebens auch ist.
Informiere dich über die Kanzlei, den Beruf des Anwalts an sich und begründe warum gerade Anwalt und nicht Friedhofsgärtner. Richtig fiese Fragen wirst du sicher nicht zu erwarten haben, und wenn ist der Typ der sie fragt eh nicht wert dass du da ein Praktikum machst. Was ICH fragen würde:
„Erzählen sie mit etwas über sich: Was haben sie für Hobbies? Welche Fächer machen ihnen besonders Spass?“
„Warum interessieren sie sich für den Beruf des Anwalts? Haben sie welche in der Familie?“
Ganz ehrlich: dann kommen noch ein paar allgemeine Dinge um einfach ein Gefühl für den Menschen zu bekommen und dann wars das auch schon. 10 Minuten.
Hallo,
ich kann Aprilfisch und Kasi zustimmen, mit diesen Fragen solltest du in etwa rechnen. Gerne wird auch gefragt, warum sie genau dich für das Praktikum auswählen sollten, also was dich von anderen Mitbewerbern unterscheidet. Da es sich aber um ein Schülerpraktikum und nicht um eine Einstellung als feste Arbeitskraft handelt, sollten die Fragen nicht ganz so fies ausfallen. Ich wünsche dir viel Glück! 
Liebe Grüße
Danke für die liebe Hilfe! Da bin ich gleich schon ein bisschen weniger aufgeregt.
Eine Frage noch: Was soll ich sagen, wenn sie mich nach meinen Schwächen fragen…
Das finde ich total schwierig! Sowas wie „Ich bin zu ergeizig“ finde ich irgendwie sehr unorginell und wenn ich sage „Ich bin ein bisschen chaotisch“ (was der Wahrheit entsprich) kommt das doch bestimmt nicht so gut an. Ansonsten habe ich mal irgendwo gelesen, dass man etwas sagen soll, dass nichts mit dem Beruf zu tun hat also z.B. „Ich kann nicht kochen“ oder „Ich habe keine künstlerische Begabung“…
Kann man das wirklich machen? Oder ist das komisch?
Servus,
im gegebenen Fall kannst Du das ruhig machen, musst dann allerdings mit einer schlagfertigen Antwort bzw. Rückfrage rechnen.
Was übrigens „ein bisschen chaotisch“ betrifft: Ich habe vor langer Zeit einen sehr beschlagenen, mit beeindruckend elegantem Florett und profunden Kenntnissen argumentierenden Anwalt in Wiesbaden am Schreibtisch in seiner Kanzlei gesehen: Der Schreibtisch hatte ein hübsches Erbstück-Format, ich schätze mal 210*100 cm oder sowas, und ein Stück unter Kinnhöhe hatte der Mann eine Art Luke gelassen, durch die er sein Gegenüber anschauen konnte. Der Rest der Tischoberfläche war bis auf ein spartanisch kleines Eckchen zum Lesen und Schreiben mit einem riesigen Gebirge von Aktendeckeln zugebaut, die ohne erkennbare Struktur übereinandergetürmt waren.
Man muss allerdings auch sagen, dass in diesem Gebirge zwar kein Dritter eine Chance gehabt hätte, irgendwas zu finden, aber er selbst ein genaues optisches Gedächtnis für die einzelnen Vorgänge hatte und irgendeinen Deckel, den er brauchte, auf Anhieb aus dem Turm rausziehen konnte, in dem er lag.
Schöne Grüße
MM
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Ein paar Tipps: (1) Informiere dich vorher über die Kanzlei und notiere dir möglichst viele Dinge, die du nicht verstehst und gerne wissen möchtest. Im Gespräch stelle dazu Fragen (drehe den Spieß also um!). Frage zum Beispiel, welche Art von Kunden die Kanzlei hat, was die wichtigsten Rechtsgebiete sind (heute und in Zukunft), frage nach den Werten, Zielen und Zukunftsperspektiven der Kanzlei. Und frage vor allem, was du in der Zeit lernen kannst. Der Sinn dieser Vorgehensweise: Gesucht werden selbstbewusste Menschen mit Initiative, mit Charakter, die sich für die Arbeit und das Unternehmen interessieren – und vor allem solche, die ihre Fähigkeiten und ihr Wissen weiterentwickeln wollen. (2) Die Frage nach Stärken und Schwächen ist eine Fangfrage! Damit will man herausfinden, ob der Bewerber sich überhaupt schon mal Gedanken über seine berufliche Zukunft gemacht hat, und was ihm im Leben wichtig ist. Man weiß nämlich, dass man von Menschen mit klaren Wertvorstellungen besonders gute Leistungen erwarten kann. Beispiele für Werte sind: Optimismus, Lebensfreude, Ehrgeiz, Engagement, Kreativität, Ehrlichkeit, Offenheit und vor allem Teamorientierung. Das sollte man nicht einfach behaupten („Ich bin ehrgeizig“), sondern („ich mache seit x Jahren bei verschiedenen Meisterschaften mit und habe y mal den ersten Platz erreicht); Beispiel Offenheit: „Im Urlaub oder beim Ausflug habe ich interessante Leute aus anderen Ländern oder Kulturen kennengelernt“; Beispiel Engagement/Initiative: „An x Wochenenden habe ich am Flohmarkt y verkauft und dabei interessante Leute kennengelernt“. Sehr gute Karten hat jemand, der einen Mannschaftssport mit Begeisterung betreibt. (3) Schwächen hat jeder – auch derjenige, der das Interview führt. Schwächen zu leugnen oder zu beschönigen ist weder sinnvoll noch ein Zeichen von Aufrichtigkeit. Wichtiger ist, dass man Beispiele hat, wie man an seinen Schwächen gearbeitet und diese überwunden hat. Beispiel: „Um nicht dauernd ans Handy zu gehen, lege ich es in den Keller“. Als Schwächen für ein Interview sind am besten ungünstige Gewohnheiten geeignet – also alles, was man (ver)lernen kann. Charaktereigenschaften sind dagegen kaum zu ändern; man muss nur (in der Gemeinschaft) damit leben können. Sehr wichtig ist es aber, die positiven Charaktereigenschaften und vor allem Werte zu kennen. Frage dich: Was ist dir im Leben besonders wichtig. Es gibt viele Studien, die zeigen, dass sowohl Manager als auch Schüler mit klaren Werten besonders glücklich und erfolgreich im Leben sind. Solche Menschen haben in der Regel etwas, das heute sehr gesucht wird: Zivilcourage und „Charakter“, weil sie zu ihren Werten stehen. Und eine Firma ohne Werte ist es nicht wert, dort zu arbeiten. Frage also auch nach den wichtigsten Werten der Kanzlei.
Viel Spaß!
Danke! Ich glaube auch das (kluge) Gegenfragen sehr wichtig sind. Einfach auch um Sachverständnis und Interesse an dem Praktikum bzw. der Arbeit zu zeigen. Auch das mit den schlechten Gewohnheiten statt Eigenschaften ist eine gute Idee.
Was sind denn deine vier wichtigsten Schwächen? Was würdest Du sagen? Dann fällt mir vielleicht eine Antwort ein.
Mhh chaotisch, harmoniebedürftig, introvertiert (zumindest anfangs wenn ich in einer neuen Situation bin, bin ich ein bisschen schüchtern und Probleme fresse ich gerne in mich hinein anstatt andere zu fragen) und ansonsten fällt mir gerade nichts ein.
Und wer wertet hier eigentlich meine ehrlichen Antworten mit negativ?? Was soll das?
Ah ja und noch was: Ich habe mich neulich meit einem Freund meines Vaters darüber unterhalten im Bezug auf meine Stärken und Schwächen: Er meinte ich solle einfach sagen, ich hätte eine Schwäche für Schokolade? 
ich mein ja, ich fin die Antwort recht witzig und ich als bölutige Berufseinsteigerin kann ja uch noch gar nicht wissen was meine Schwächen in Bezug auf den Berufsalltag sind, aber ist die Antwort nicht doch etwas zu albern?
Hallo 
Ich wollte euch nur mitteilen, dass ich für die Praktikumsstelle angenommen wurde und euch nochmal für die liebe Hilfe danken!