Was für Gefahren birgt eine Wohnung für Dreijährige?

Hallo. Ich und mein Freund passen das erste Mal in unserer Wohnung alleine auf den dreijährigen Neffen meines Freundes auf. Was Kinder und Haushaltsgefahren angeht sind wir realativ unerfahren daher würde mich interessieren was ich im Hinblick auf die Entschärfung potzenziele Gefahrenbereiche beachten bzw. vorbereiten sollte. PS: Steckdosen sind schon abgeklebt!
Lieben Gruß
Pika

Möbel, die zum Klettergerüst taugen, z.b. Kleinmöbel (kann man mit wenig Aufwand an der Wand befestigen).
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sicheres Zuhause - kindersichere Wohnung
Kindersichere Wohnung: Tipps für ein sicheres Zuhause
Kinderunfälle vermeiden

Hätten Sie gedacht, dass Kinderunfälle die häufigste Todesursache sind? Glücklicherweise können Sie viel für eine kindersichere Wohnung tun, damit Ihrem Kind nichts passiert. Lesen Sie hier, worauf Sie achten sollten und ein sicheres Zuhause schaffen.

von Dr. med. Andrea Schmelz
Ärztin
In Deutschland verunglücken jährlich 1,7 Millionen Kinder so schwer, dass sie ärztlich behandelt werden müssen. Betroffen sind vor allem die Kleinsten, nämlich Säuglinge und Kleinkinder. Besonders erschreckend: Die Häufigkeit von Kinderunfällen mit schweren Verletzungen oder tödlichem Ausgang nimmt in dieser Altersgruppe sogar seit Jahren stark zu!

Ersticken und Stürze sind die beiden häufigsten tödlichen Kinderunfälle im Säuglingsalter, während bei Kleinkindern laut Statistik das Ertrinken an erster Stelle steht, gefolgt von tödlichen Unfällen durch Wohnungsbrände. Erst im Grundschulter überwiegen tödliche Unfälle im Straßenverke

Kindersichere Wohnung: Tatort Kinderzimmer
Die meisten Kinderunfälle passieren im Kinderzimmer, gefolgt von Küche und Treppen(haus). Über die Hälfte dieser Kinderunfälle sind Stürze, z. B. vom Etagenbett oder beim Laufen. Weitere häufig auftretende Unfallarten sind Zusammenstöße, Schnittverletzungen und – besonders schwerwiegend – Ertrinken, Verbrennungen, Verbrühungen und Vergiftungen. Die Ursachen sind banal: Die Kleinen haben noch kein Gefahrenbewusstsein, sind häufig abgelenkt, haben es eilig oder sind schlicht übermütig.

Die 5 wichtigsten Basics für ein sicheres Zuhause
Lassen Sie Ihr Kind niemals unbeaufsichtigt – weder auf dem Wickeltisch noch in der Küche oder im Bad!
Nutzen Sie Sicherheitsartikel wie Treppen- und Herdschutzgitter, Rauchmelder oder Steckdosenkappen für eine wirklich kindersichere Wohnung.
Erklären Sie Ihrem Kind, was und warum etwas gefährlich ist (z. B. Messer, heiße Gegenstände). Bevor es sich am heißen Ofen verbrennt, sollte es die Bedeutung von heiß z. B. kennen lernen, indem Sie es unter Ihrer Aufsicht an die heiße Kaffeekanne fassen lassen.
Üben Sie je nach Alter und Geschicklichkeit mit Ihrem Kind Dinge wie Schneiden oder Kerzen anzünden.
Achten Sie beim Kauf von Spielzeug und Kindermöbeln auf das CE-Zeichen. Das GS-Zeichen (geprüfte Sicherheit) ist ein freiwilliges zusätzliches Prüfzeichen, das Ihnen den Hinweis auf einen langfristig höheren Sicherheitsstandard gibt und ein sicheres Zuhause gewährleistet!
Was Sie sich für ein sicheres Zuhause zusätzlich angewöhnen sollten
Auch viele alltägliche Objekte können zu Kinderunfällen führen. Deshalb hier ein paar weitere Tipps für eine kindersichere Wohnung:

Verzichten Sie auf Tischdecken. Hält sich Ihr Kind daran fest, könnte es diese samt Geschirr und heißen Speisen oder Getränken herunterreißen. Stellen Sie Kannen oder Tassen mit heißen Getränken immer möglichst weit in die Mitte des Tisches. Essen oder trinken Sie nichts Heißes, wenn Sie Ihr Kind auf dem Schoß haben. Mit einer Tasse heißem Kaffee kann sich Ihr Kind bis zu einem Drittel seiner Körperoberfläche verbrühen!
Achten Sie darauf, dass die Kabel von elektrischen Geräten nicht herunterhängen und von Ihrem Kind ergriffen werden können. Ziehen Sie nach Gebrauch sicherheitshalber den Netzstecker.
Lassen Sie Ihr Kind in der Wohnung auf glatten Böden nicht mit normalen Strümpfen, sondern nur mit „ABS-Söckchen“ laufen, damit es nicht ausrutscht.
Schließen Sie Arbeitsräume (Keller, Bügelzimmer, Hobbyraum) ab, wenn Sie sie nicht nutzen. Lassen Sie Ihr Kind dort nicht alleine, nicht einmal für kurze Zeit!
Lassen Sie keine verschluckbaren Kleinteile herumliegen. Besonders gefährlich sind Batterien und Magnetspielzeug. Nickel-Cadmium-Batterien lösen sich im Magen auf und setzen giftige Inhaltsstoffe frei. Knopfzellen bleiben nicht selten bereits in der Speiseröhre hängen und führen dort zu Schleimhautverätzungen. Das immer beliebter werdende Magnetspielzeug ist deswegen so gefährlich, weil die Magnetstäbe sich auch durch die Darmschlingen anziehen können, wenn mehr als ein Teil verschluckt wird. Das verhindert, dass die Teile mit dem Stuhlgang ausgeschieden werden, und kann bis zu einer Perforation des Darmes führen.
Räumen Sie Plastiktüten sofort weg, da Erstickungsgefahr droht, wenn Ihr Kind sich diese über den Kopf stülpt.
Wenn Ihr Kind den Geschirrspüler öffnen kann, sollten Sie Messer und Gabeln grundsätzlich mit der Schneide bzw. den Spitzen nach unten in den Besteckkorb räumen und scharfe Messer am besten mit der Hand spülen, sodass Ihr Kind nicht drankommt. Gefährlich ist außerdem der ätzende Geschirreiniger!
Verwenden Sie im Kinderbett kein Heizkissen und füllen Sie eine Wärmflasche für Ihr Kind niemals mit kochendem, sondern maximal mit 50 Grad heißem Wasser.
Achten Sie darauf, dass keine Schnüre, Kordeln (auch an Kinderkleidung!) oder Kabel in Reichweite Ihres Kindes herumliegen, mit denen es sich strangulieren könnte.
Lassen Sie Ihr Kind im Bad nicht alleine, insbesondere, wenn es in der Badewanne sitzt. Bleiben Sie dabei, wenn das Badewasser einläuft – kontrollieren Sie die Temperatur.
Lassen Sie Ihr Kind keine Sekunde mit offenem Feuer oder brennenden Kerzen alleine. Verwahren Sie Streichhölzer und Feuerzeug kindersicher.

Auf dem Herd stehende heiße Kochtöpfe und Pfannen finde ich nicht in der Aufzählung. Besonders Pfannen, bei denen der Griff über den Herdrand hinausragt. Griffe immer zur Wand drehen.

Hallo,

ich würde evtl. einen Gedanken daran verschwenden, ob Reinigungsmittel und Medikamente allzu leicht zugänglich sind.

Und einen zweiten daran, inwiefern das Kind der Wohnung gefährlich werden könnte: Zerbrechliche Gegenstände in Kinderhöhe ggf. höher stellen.

Andererseits habe ich bisher bei Kinderbesuchen meine Wohnung auch nicht komplett umgestaltet. Ein paar Sachen beiseite gestellt und das Kind möglichst gut im Blick behalten. Mit drei Jahren zeigen Kinder ja auch schon Ansätze von Verstand - man kann Gefahren auch erklären (sollte sich nur nicht darauf verlassen, dass das Kind sich von alleine daran hält).

Viele Grüße,

Jule

1 Like

Das ist wohl mit ‚Herdschutzgitter‘ gemeint. Stimmt aber natürlich, man kann die Töpfe und Pfannen auch einfach mit dem Griff nach hinten schieben

Danke für eure Hilfe! Ich kann euch heute berichten, dass alles gut gelaufen ist. Weder unsere Einrichtungsgegenstände noch der Kleine hat irgendwelche Schäden davongetragen :smiley:
Lieben Gruß
Pika

Das sind doch alles gute und sinnvolle Hinweise!

Einen Nachtrag habe ich noch: Auch bei der Fensterdeko, etc. auf Kindersicherheit achten, und möglichst keine Bedienschnüre oder Ketten als Biedienvariante wählen: Kinderzimmer - praktisch und sicher gestalten