Guten Abend. Ich bitte einen Experten um einige Informationen zum Buddhismus? Bezeichnet man Buddhismus als Religion, als Glauben oder was auch immer? Seit wann gibt es den Buddhismus und kann sich jeder dazu bekennen? Tritt man irgendwo bei, wie bei uns in der jeweiligen Kirche oder wie wird das gehandhabt. Herzlichen Dank für jegliche Informationen die mich schlau machen
Der Buddhismus ist eine Lehrtradition und Religion, die ihren Ursprung in Indien hat. Sie ist je nach Quelle mit weltweit etwa 230 bis 500 Millionen Gläubigen (nach Christentum, Islam und Hinduismus) die viertgrößte Religion der Erde. Der Buddhismus ist hauptsächlich in Süd-, Südost- und Ostasien verbreitet. Etwa ein Viertel aller Buddhisten lebt in China. In Österreich und in Frankreich ist der Buddhismus eine staatlich anerkannte Religionsgemeinschaft, in Deutschland und der Schweiz jedoch nicht.
Die Buddhisten berufen sich auf die Lehren des Siddhartha Gautama, der in Nordindien lebte, nach den heute in der Forschung vorherrschenden Datierungsansätzen im 5. und möglicherweise noch im frühen 4. Jahrhundert v. Chr. Er wird als „historischer Buddha“ bezeichnet, um ihn von mythischen Buddha-Gestalten zu unterscheiden, die nicht historisch bezeugt sind. „Buddha“ (wörtlich „Erwachter“) ist ein Ehrentitel, der sich auf ein Erlebnis bezieht, das als Bodhi („Erwachen“) bezeichnet wird. Gemeint ist damit nach der buddhistischen Lehre eine fundamentale und befreiende Einsicht in die Grundbedingungen allen Lebens, aus der sich die Überwindung des leidhaften Daseins ergibt. Diese Erkenntnis nach dem Vorbild des historischen Buddha durch Befolgung seiner Lehren zu erlangen, ist das Ziel der buddhistischen Praxis. Dabei wird von beiden Extremen Askese und Hedonismus, aber auch generell von Radikalismus abgeraten, vielmehr soll ein Mittlerer Weg eingeschlagen werden.
Guten Tag Herr/Frau Schenke,
was der Buddhismus genau ist, vermag ich leider nicht zu sagen, da auch er sich wie die anderen großen Weltreligionen im Laufe der Geschichte in verschiedene Schulen und Lehrmeinungen aufgespalten hat. Da geht es aber schon los: Einige Autoren sehen ihn eher als Philosophie denn als Religion. In der Volksfrömmigkeit der buddhistischen Länder ist es aber durchaus üblich, zu Buddha oder den Bodhisattvas zu „beten“. Solche Menschen „glauben“ meistens auch viele Dinge. Der historische Buddha (so man der Überlieferung Glauben schenkt), hat dem Glauben aber nicht das Wort geredet, sondern eher zu Beobachtung, Untersuchung, Reflexion und Übung (Praxis) aufgefordert.
Ja, jeder kann sich zum Buddhismus bekennen und das „Beitreten“ wird „Zufluchtnahme“ genannt. Die Mühe, das alles zu beschreiben, haben sich aber andere schon gemacht. Deshalb schlage ich vor, einen x-beliebigen Lexikonartikel einmal zu lesen und wenn keines zur Hand ist, tut’s ja auch die Wikipädia im Netz:
http://de.wikipedia.org/wiki/Buddhismus
Viele Grüße
Jörg
Hallo,
der Dalei Lama und andere hochstehende Buddhisten sagen: Der Buddhismus ist mehr eine Weltanschauung als eine Religion. In den 2500 Jahren seiner Existenz haben sich jedoch in etlichen Regionen Asiens viele religionsartig anmutende Elemente entwickelt. Wenn man sich zum Buddhismus bekannt, nimmt man „Zuflucht“ bei den Drei Juwelen: dem Buddha (weil er diese Lehre in die Welt gebracht hat), beim Dhamma (der Lehre)und bei der Sangha (der Gemeinschaft der Buddhisten). Soweit ich weiß, kann man dies in ganz offizieller Form tun, aber das Wichtigste ist die innere Bekenntnis zu den Grundsätzen des Buddhismus. Diese klingen für den Uninformierten erst einmal sehr deprimierend und unverständlich - sind sie aber nicht, sondern eher ermutigend: die vier edlen Wahrheiten sagen: 1) Leben= Leiden (nicht gleich sagen: so ein Quatsch: denk mal drüber nach, wie oft wir etwas wollen, das wir nicht kriegen - oder etwas kriegen, was wir nicht wollen. Auch wenn wir da haben,was wir wollen, kann ein Zuviel davon Leiden bedeuten); 2) Leiden hat eine Ursache (eigentlich 3: Gier, Hass und Unwissenheit; dabei ist Gier: Habenwollen, Hass: Nicht-Habenwollen); 3) Das Leiden kann beendet werden; 4) und zwar durch den Edlen Achfachen Pfad (Verhaltensweisen, die heilsam sind für uns und die anderen Wesen dieser Welt: rechte Einsicht, rechte Gesinnung,rechte Rede, rechtes Handeln,rechter Lebenserwerb, rechtes Üben,rechte Achtsamkeit und rechte Sammlung). Wenn man dies einmal genau betrachtet beinhaltet diese Einstellung vieles, das man in den Religionen findet - oder finden sollte, wenn man sie recht interpretiert ohne Fanatismus.
Ich hoffe, Dir konnten diese Informationen weiter helfen. Ich bin selbst Suchende in dieser Hinsicht, habe im Buddhismus mein geistiges Zuhause gefunden - denn dies sind geistige Grundlagen, die seit über 30 Jahren denke und vor einigen Jahren im Budddismus formuliert gefunden habe. Einen wunderbaren Ansatz für westliche Menschen findest Du übrigens bei den Lehren von Ayya Khema (www.buddhahaus.de). Klar, humorvoll, verständlich.
Tolle Literatur zu dem Thema ist „Das weise Herz“ von Jack Kornfield. Dort findest Du hoffentlich viele Antworten auf Deine Fragen und einen Einstieg in weitere Nachforschungen.
Wenn Du noch Fragen hast: einfach nochmal melden! Freue mich über Austausch!
Liebe Grüße,
lesefreak
Ich würde nie mit man fragen. Da es dazu unterschiedliche Ansichten gibt.
Ich halte den Buddhismus für eine Philosophie, also Welterklärungsversuch. Sie hat sich seit dem 2500 Jahren Bestehen ständig gewandelt. In Nordindien entstanden, hat sie sich über China, Japan weiter nach Westen verbreitet und immer der jeveiligen Kultur in den Ausdrucksformen angepasst, so dass sie manchmal als Religion aussah, bzw aussieht.
Sie ist für mich eine Handlungsanweiseung, die Verantwortung für mich und mein Handeln zu Übernehmen und mich zu einem friedlichen, starken und weisem Menschen zu entwickeln. Einer der für mich wichtigen Kernsätze ist. „Handeln hat Folgen und ich bin für das, was ich tue selbst veranwortlich“. Sich zum Buddhismus zu bekennen bedeutet was? Ein Bekenntniss bedeutet nichts, wen man sich nicht intensiv mit dieser Weltischt befasst und versucht danach zu leben. Der Zweite Pfeiler ist die Meditation, wenn nicht sogar der wichtigste. Mit Beitritt ist es nicht getan. Am besten versucht man den Buddhistischen Lebensweg mit und in einer Gemeinschft zu Leben. Da es davon fast unzähliche Varianten gibt, auch bei uns, ist es sehr verwirrend. Da muss man ausprobieren und erkennen, was für einen wichtig ist.
Es gibt dazu viel Literatur. Ich habe mit „Was ist Buddhismus“ von Alex Kenedy angefangen. Gibt es bei Amazon, oder in jeder Buchhandlung zu bestellen. Ich habe meine ersten Kontakte zur Buddhistischen Weltsicht bei den „Freunden des Westlichen Buddhistischen Ordens“ in Essen bekommen.
Ich hoffe damit ein wenig geholfen zu haben. Das Thema ist so unendlich, wie die Philosphie selbst.
Mit herzlichen Grüßen.
Peter
Du hast ja nun schon viele Infos bekommen. Von mir nur noch diese (nach 30 Jahren, in denen ich mich aktiv mit der buddhistischen Lehre beschäftige):
Im Kern geht es dabei um das Erlangen der Erkenntnis, wie die Realität wirklich IST. Also unverzerrt durch die „Brille“ unsere Wünsche, Vorstellungen, Gedanken und Emotionen, die uns dauernd eine falsche, schädigende Information liefert. Wir meinen die Dinge, die Lebewesen und die Welt zu sehen. In Wirklichkeit sind das aber alles nur die subjektiven INTERPRETATIONEN der Daten, die uns unsere Sinnesorgane liefern.
Erst durch die Erkenntnis der Wirklichkeit jenseits unserer Gadanken und Interpretetionen, können wir wirklich frei sein und erfahren, dass wir in Wirklichkeit nicht „die Welle, sondern der gesamte Ozean“ sind. Diese Erfahrung könnte man dann „Erleuchtung“ nennen (wenn Sie dauerhaft ist).
Fazit: weniger eine Religion, eher eine Wissenschaft; mit der es sich - nach meiner Erfahrung - absolut lohnt, sich näher zu befassen!
Herzliche Grüße
Peter Groß
Du hast ja nun schon viele Infos bekommen. Von mir nur noch diese (nach 30 Jahren, in denen ich mich aktiv mit der buddhistischen Lehre beschäftige):
Im Kern geht es dabei um das Erlangen der Erkenntnis, wie die Realität wirklich IST. Also unverzerrt durch die „Brille“ unsere Wünsche, Vorstellungen, Gedanken und Emotionen, die uns dauernd eine falsche, schädigende Information liefert. Wir meinen die Dinge, die Lebewesen und die Welt zu sehen. In Wirklichkeit sind das aber alles nur die subjektiven INTERPRETATIONEN der Daten, die uns unsere Sinnesorgane liefern.
Erst durch die Erkenntnis der Wirklichkeit jenseits unserer Gadanken und Interpretetionen, können wir wirklich frei sein und erfahren, dass wir in Wirklichkeit nicht "die Welle, sondern der gesamte Ozean sind. Diese Erfahrung könnte man dann „Erleuchtung“ nennen (wenn Sie dauerhaft ist).
Fazit: weniger eine Religion, eher eine Wissenschaft; mit der es sich - nach meiner Erfahrung - absolut lohnt, sich näher zu befassen!
Herzliche Grüße
Peter Groß
Buddhismus ist wie jede andere Religion ein Konzept was Antorten geben soll, die rational nicht zu geben sind, die ein Ethikkonzept vertreten, was Menschen positiv mit einander verbinden soll auf der Grundlage: DIE WÜRDE DES MENSCHEN IST UNANTASTBAR. Es gibt im Buddhismus unterschiedlich strenge Regeln und damit unterschiedliche Herausforderungen, meine Richtung ist der Interseinorden: http://www.intersein-zentrum.de/links.html