Was gibt es für Folgen wenn …

Hallo Wissende,

mein Erzeuger liegt im Sterben und es ist nur noch eine Frage der Stunden.

Dieser hat mich über Jahre physisch und psychisch misshandelt bis ich zu meiner Tante fliehen konnte. Meine Mutter als Narzisst war dabei und hat ihn noch angefeuert.

Was sind die Konsequenzen, wenn ich auf dem seiner Beerdigung auf den Sarg unriniere?
Um diesen Drecksack posthum eine symbolische letzte Demütigung zurückzugeben?

Das ist wirklich eine ernst gemeinte Frage.

Gruß
Trianon

§ 167a, 168 Abs. 1 StGB mit Geldstrafe/Haft bis drei Jahre

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https://dejure.org/gesetze/StGB/168.html vermute ich - als Laie

Muss es „öffentlich“ auf dem Begräbnis sein?

Ich hatte auch eine problematische Beziehung zu meinem Vater. Auf seiner Beerdigung sind mir die Tränen gekommen. Nicht aus Trauer, sondern weil dieser Status nun unwiderbringlich eingefroren war.

Kein Gespräch mehr möglich in späteren Jahren.

Einen echten Rat kann ich dir nicht geben, vielleicht den: Bleib der Beerdigung fern, kassiere das Erbe, wenn vorhanden.

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Danke für deine Antwort.

Bin Baujahr 1960 und der Kinderarzt hat auch schon das Jugendamt informiert. Aber das waren andere Zeiten. Da hat man noch in der Schule Ohrfeigen oder Tatzen bekommen. Raus kam gar nichts.

Dieser Drecksack hat mir auch noch im Alter von 16 Ohrfeigen gegeben, bis ich den dann durch mein Training im Kampfsport zusammengeschlagen habe. Danach war meine Mutter dran. Vom EG in den zweiten Stock geprügelt. Es war mir ein innerer Reichsparteitag. Kein Mitleid und ein Versuch denen die ganzen Demütigungen, Verachtungen zurückzugeben.

Danach habe ich meine Sachen gepackt und weg.

Und jetzt kommt diese ganze Brut daher und versucht mir ein Verständnis für diese Drecksäcke einzuimpfen.

Das ist infam.

Gruß
Trianon

Ich würde mal behaupten, ihm ist es völlig egal.

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Bin jetzt nicht ganz sicher, ob du jetzt beide Eltern zusammen geschlagen hast.

Wer ist „diese Brut“?

Gibt es eine kirchliche Bestattung? Suche vorher ein Gespräch mit dem Geistlichen. Er sollte auch die richtigen Worte für jemanden finden, der von dem Verblichenen verletzt wurde. Er wird dir raten, der Beisetzung beizuwohnen, um einen Schlussstrich ziehen zu können.

Hallo @Trianon,
eine Begräbnisfeier verstehe ich als die letzte Ehre, die dem Verstorbenen erwiesen wird. Wer das nicht tun möchte, sollte meines Erachtens nicht hingehen. Das ist ein Zeichen an die Feiernden, dass man dem Verstorbenen diese Ehre nicht gewährt.

Eine unangemessene Handlung bei der Feier trifft und beleidigt die lebenden Anwesenden. Das provoziert Gegenreaktionen, evtl. einen gerichtlichen Prozeß und anhaltenden Streit. Dem Toten ist das aber gänzlich egal, der ist ja tot. Von daher geht die Handlung in die falsche Richtung.

Darum meine persönliche Empfehlung: Mache an diesem Tag lieber privat etwas Schönes für dich. Gehe nicht zur Feier hin, du willst ja offenbar keinen Kontakt zu „der ganzen Brut“.

Liebe Grüße
vom Namenlosen

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Rakete und Namensloser, eure gut gemeinten Vorschläge werden nicht zu einem Menschen passen, der durch eine furchtbare Kindheit seit 40 und mehr Jahren (!!) extreme Wut mit sich herumträgt! Die ich gut verstehen kann.
Da werden Worte eines Pfarrers ebenso eher ala Hohn empfunden werden wie, sich etwas Gutes tun zu wollen. Das kann man nicht, wenn Wut, Hass, extreme Traurigkeit so wieder hochkommen.

Trianon, wenn du hier noch liest, ich finde gut, dass du deine Gefühle klar bennennst. Ich finde gut, dass du deine Wut nicht an (lebenden) Menschen auslässt. Das zeigt eine starke Fähigkeit der Selbstregulation. Hast du bisher geschafft, trotz des Furchtbaren, was dir angetan wurde, deine Partner, Kinder (falls du welche hast) und Mitmenschen anders, friedlicher zu behandeln? Wenn ja, ist das eine Leistung, auf die du stolz sein kannst. Wenn nein, arbeite daran, deinen Erzeuger nicht zu kopieren!
Ich kann deine Idee ehrlich vesagt verstehen und kann dir dazu keinen Rat geben!
Karl

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Ohne dich und dein Umfeld zu kennen, prophezeie ich, dass du damit selbst von denen, die möglicherweise deinen Vater ähnlich scheiße finden wie du, keinerlei Verständnis ernten wirst.

Ich verstehe deinen Wunsch, auf der Beerdigung ein Zeichen setzen zu wollen, aber wenn bei den Empfänger dieses Zeichen das nur falsch ankommen kann, dann würde ich dieses Zeichen nicht setzen.

Drück deine Ablehnung/Wut/Verletzheit subtiler aus (stell dich demonstrativ ans Nachbargrab, bleib dem Leichenschmaus fern, oder wie auch immer), aber nicht so, dass dir selbst der dir Wohlgesonnenste nicht zustimmen kann. Damit tust du dir selbst keinen Gefallen.

Für dich selbst kannst du ja am Abend allein auch noch aufs Grab pissen, wenn das für dich wichtig ist.

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Danke für deine Antwort.

Leider trage ich diesen Hass immer noch in mir, trotz vieler Therapien.

Zu meiner Frau und unseren 4 Kindern und Enkeln war es immer gut, weil ich das Positive in der gemeinsamen Entwicklung gesehen habe und sie niemals mit den Erlebnissen konfrontiert oder belästigt habe. Das hat mir sehr geholfen einen anderen Weg zu begehen. Ich bin froh, daß meine liebe Frau und meine Kinder, Enkel mit dem Syndrom, s.u., so gut umgehen konnten und mich so akzeptiert haben wie ich bin.

Das mit den Mishhandlungen und der Psychofolter war wirklich die Hölle. Zumal meine Erzeuger wussten, daß ich eine Form des Asperger habe.

Das war denen aber egal. Hauptsache den Jungen in ein Format prügeln und pressen, das ihnen gepasst hat.

Das Duo von einem schwachen Vater und einer narzisstischen Mutter war schon immer übel.

Danke für dein Verständnis.

Gruß
Trianon

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Tuts das auch etwas weniger theatralisch? Jemanden, der meint, am offenen Grab eine Schau abziehen zu müssen, sollte man umgehend hinterherschubsen

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Gehts noch? Er erklärt, dass er immer noch traumatisiert sei und unter Asberger leidet und du verhöhnst ihn? Ich finde, es gehört Mut dazu, sich so zu öffnen, auch wenn es für uns extrem klingt.

Würdest du auch Nervenkranke, die Kinder vor die Bahn werfen, umgehend hinterherschubsen?

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man muss sich ja nicht immer auch gleich auf die selbe unterste Schiene begeben, manchma ltut’s auch eine drüber.

Ich habe nichts dagegen wenn er sich während der Beerdigung einen ansäuft und den Tag mit drei Nutten feiert, aber vor versammelter Mannschaft ins offene Grab pissen ist schlechte Schau.

Er hatte eine derartige Tat lediglich angekündigt und war bereit, sich über Hintergründe austauschen. Die Frage der Bestrafbarkeit trat schnell in den Hiintergrund. Warum wohl?

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Hallo Leute,

danke für eure Kommentare. Die Spannweite ging von Nichtssagend bis Verständnis.

Lob an Karl, der die Gesamtsituation erfasst hat und dementsprechend antwortete.

Ich freue mich für jeden Beitragschreiber, dessen Kindheit und der Weg zum Erwachsenwerden von verständnisvollen Eltern geprägt war.

Leider ist das nicht in jedem Fall so.

Zum Abschluss nur noch zwei kleine Episoden.

Nachdem ich meine 2 Diplome für Maschinenbau und Fahrzeugtechnik in dem Parallelstudium erreicht und diese stolz präsentiert habe, ist mein „Vater“ die Treppe heraufgegangen und sagte - das habe ich von dir erwartet. Kein Wort des Lobes und auch nicht deswegen, daß ich den SFI noch nebenbei gemacht habe.

Als sich die Lage mal ein wenig entspannt hat und ich zu Besuch bei meinen Erzeugern war, kamen nach einiger Zeit solche Sprüche:

Wir haben niemals gedacht, daß du die Studiengänge schaffst.
Wir haben niemals gedacht, daß du aus den 2 Motoren wieder einen machen kannst.
Wir haben niemals gedacht, daß …

Anyway, das Thema ist abgeschlossen. Eigentlich war mein „Vater“ eine arme Sau. Dominiert von einer narzisstischen Frau.

Der Hass bleibt und reflektiert sich mehr und mehr auf diesen anderen Narzissten.

Gruß an alle Foristen.

Trianon

Hallo @Trianon,
nach allem, was du schreibst, finde ich deine Überlegungen zu einer deutlichen Geste der Ablehnung bei dem Begräbnis sehr nachvollziehbar und völlig verständlich.

Dennoch empfehle ich als Aussenstehender, das nicht zu tun. Deine Erklärungen hier zeigen dich als einen vernünftigen und reflektierten Menschen, der die Situation im Rückblick einordnen und das frühere Verhalten der Erzeuger erklären kann. Damit hast du eine höhere Stufe der Einsicht und Lebenstauglichkeit gewonnen. Auf diesem Niveau solltest du bleiben und keine Rachefeldzüge auf dem Niveau der Eltern führen. Somit bleibe ich bei der Empfehlung, am Tag fernzubleiben.

Liebe Grüße
vom Namenlosen

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Ich habe mit 14/15 anlässlich seiner letzten Ohrfeige auch erst- und einmalig zurückgeschlagen, das hat Druck abgelassen. Wir haben dem Lebenden seine Grenzen gezeigt. Bei mir war die „Quälerei“ wohl nicht so schlimm wie bei dir. Ich war der Auffassung, wir wären quitt. Weitere Ohrfeigen gab es nicht.

Ging deine Quälerei noch weiter?

Moin Trianon,
erst einmal mein Mitgefühl. Und dann hmm, so abgeschlossen ist es wohl leider nicht, wenn du vor versammelter Mannschaft am Liebsten aufs Grab pissen würdest. Abschließen kannst nur du, er ganz offensichtlich mit dir zusammen nicht. Ich habe es auch leider nicht geschafft, bis mein Vater unter die Erde kam (mit Ende 50, auch er bei genauer Betrachtung eine arme Sau).
Ich kann deine Wut sehr gut nachfühlen. Aber: Schau mal genau hin, wem du mit deiner Wutaktion wie oben beschrieben am Meisten schaden würdest.
Dir!
Erstens die Strafbarkeit. Die Strafe bekommst du ab, wie auch immer sie aussehen würde! (Und dann wäre O-Ton: siehste, das hat er davon).
Nicht nur die juristische, auch die andere „Strafe“ der Mitmenschen, die es miterleben müssten - es wurde hier auch ausführlich beschrieben, denn du wirst von den anderen für immer den Stempel haben, dass du der bist, der aufs Grab pisste.
Zu dem Zeitpunkt ist dein …(wie auch immer du ihn nennen willst) tot, ihn erreichst du nicht, nur alle anderen und dich selbst. Dir kannst du den Gefallen tun, selber nicht hinzugehen, wenn du das nicht aushälst. Oder, wenn du hin gehen musst oder willst, abseits zu stehen und nicht am Grab, sondern alleine den Abschied zelebrieren (das habe ich damals gemacht).
Statt der Vorschläge rate ich vor oder nach dem Begräbnis zu einem Gang zu einem Ort, wo niemand sonst ist (Meer, Wald, See, aber allein und einsam! ) und deine Wut raus schreien, irgendetwas mitnehmen zum symbolisch kaputt schlagen und wenn du auf etwas pissen musst, bau dir einen symbolischen Sarg, nimm ihn mit dorthin und piss (und was auch sonst nötig ist) darauf so lange du willst. Damit hilfst du dir selber am Besten.
Dann bist du der, der eben gerade nicht aufs Grab gepisst hat, obwohl usw. - die Variante, bei der du dir selber am Besten gefallen könntest.
Ich konnte erst und endlich so etwa 15 Jahre später ruhig mal ans Grab gehen, aber das ist eine andere Geschichte.
Grüße ynot

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