Was gibt es noch so für lebensgefährliche Meeresströmungen?

Liebe Community,

Ich überlege derweil, noch vor Sommerende ein letztes Mal im kühlen Wasser an einem unbewachten Badestrand an der Ostsee zu baden und weit vom Ufer hinauszuschwimmen. In diesem Zusammenhang frage ich mich, ob das wirklich eine gute Idee ist. Man kann ja nie wissen, was sich im Wasser für Strömungen befinden (von außen kann man es nicht immer sehen) und das egal, ob ich mich in der Tiefe befinde oder nicht. Klar, eine 100%tige Garantie wird es wohl nur an wenigen Stellen im Wasser geben. Aber haltet ihr das, was ich überlege, für zu riskant?

Ich weiß nur, dass ein so genannter Brandungsrückstrom erfolgen kann, der 10km/h schnell ist. Hört sich nicht gerade viel an, entspricht wie ich gehört habe einer Windgeschwindigkeit von 240km/h. Springfluten kommen glaubig an der Ostsee nicht vor. Der Golftstrom und das Globale Förderband erstrecken sich nicht über die Ostsee, erst recht nicht in Küstennähe.
Aber es gibt doch noch unzählige andere lebensgefährliche Meeresströmungen oder?

Es ist eine sehr dumme Idee an einem unbekannten Strand ins Wasser zu gehen. Den Vorsatz, ein letztes mal baden zu gehen, solltest du fallenlassen :stuck_out_tongue:
Schwimme mal gegen 10km/h Strömung an, du Witzbold!

Von den Kanaren, wo der Atlantik natürlich um einiges wilder sind, als die Ostsee, weiß ich dass an einem Strand mit wenigen Metern Abstand Strömungen gibt, die einen aufs Meer ziehen und solche, die einen an den Strand spülen.
Würde mich nicht wundern, wenn noch nicht alles bis ins letzte Detail erforscht ist.

Das kann ich nur bestätigen:
Ich bin mal im Mittelmeer mit nem Segelschiff unterwegs gewesen. Als wir einmal in einer Flaute lagen haben wir die Zeit für eine Badepause genutzt. Das Schiff driftete mit weniger als 1 kn (1,852 km/h) in der Strömung. Die Strecke vom Heck bis zur Lotsenleiter (ca. 30 m) habe ich trotz größter Anstrengung fast nicht geschafft.

Also gegen die Strömung schwimmen kann man kaum schaffen. Wenn man mal an der See oder einem Fluß von der Strömung erfasst wird, kann dagegenhalten definitiv der letzte Fehler sein den man im Leben macht.

Dein
Ebenezer

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Das kann aber nun wirklich nicht sein. Die Strömung sollte dich doch wohl mit exakt der gleichen Geschwindigkeit abtreiben wie das Boot.
Wird also wohl doch eher der leichte Wind gewesen sein und nicht die Strömung. Und wie schnell das Boot dann relativ zu dir gewesen ist kann man nur raten.

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Also Du würdest niemals an einem unbewachten Badestrand schwimmen gehen, sondern nur an DLRG-Stränden?

Moin,

ich hoffe, dass dies kein Aufruf zur Sorglosigkeit an bewachten Stränden ist!

Zunächst an alle, die Badestrände bewachen, ob DLRG oder andere.

Was ich jetzt beschreibe ist hoffentlich eine sehr extreme Ausnahme, wird aber auch immer wieder vorkommen, bei der Zahl der Einsetze.

An einem bewachten Badestrand bin ich nach langer Zeit mal wieder Schnorcheln gegangen. Ostsee, Sichtweite ca. eine Armlänge, ich wollte nur mal parallel zur Küste schwimmen um wieder etwas Kondition aufzubauen.

Es dauert nicht lange, ich sehe einen Taucher auf einer Sandbank stehen, ich hin „was ist passiert?“, ich habe meinen Tauchpartner verloren.

Hm, nachdem klar war, dass sie gerade seit 10 min im Wasser sind, musste er noch genug Luft haben.

Er war aufgrund eines Schocks nicht in der Lage an Land zu schwimmen, also abgeschleppt, bei der nächsten Sandbank Seenotzeichen gegeben, also langsames Winken mit beiden Armen, nichts passiert,

Gleiches an der nächsten Sandbank, dann sprang von einem Motorboot ins Wasser und fragte was los ist. Er zurück und das Boot fand dann den Taucher orientierungs- und hilflos im Wasser treiben in der aufgeblasenen Rettungsweste.

Beide hatten seit mehren Jahren nicht mehr getaucht, und dann gleich bei schlechter Sicht ohne Sicherung, also absolut verantwortungslos.

Auch wenn Helfer gekommen wären, sie wären auch immer gefährdet.

Die Leute, die den Strand bewachten, haben es nicht mitbekommen, sie waren erkennbar auf der Terasse und haben vermtl. Kaffee getrunken.

Also kein Vertrauen!

Abschließend ein Danke an alle, die in ihrer Freizeit die Überwachung machen, egal von welcher Organisation!

Gruß Volker

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Hallo,

es gibt den Spruch: „Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um.“

Ich persönlich halte das für eine ganz schlechte Idee, aber einen Tod sterben wir alle …

Gruß
Christa

Hallo Yellas,

ja, das würde ich. Ich hänge an meinem Leben,

Dein
Ebenezer

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Es geht (mir) nicht nur um unbewachte Badestrände, damit hätte ich weniger ein Problem, zumindest wenn noch jemand in der Nähe wäre, der zur Not helfen könnte, sondern primär darum:

wo du gar keine Ahnung hast, wie es mit den Strömungen aussieht!

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Ok, aber in Ufernähe (im Tiefen) zu schwimmen ist ungefährlich? Was ist, wenn ich der Einzige am Strand bin oder nur wenige Andere?

@ Christa

Würdest Du auch an Seen und Flüssen nur in Ufernähe und in Anwesenheit anderer Bademenschen schwimmen?

Hallo nurkucken,

das Boot war ein Schiff. Die Geschwindigkeit wurde aufgezeichnet.

Und unerheblich davon: Wenn es mir schon schwerfällt schwimmend ein Objekt einzuholen, dass noch nicht mal 2 km/h schnell ist, ist der Kampf gegen eine Strömung von 10 km/h von vornherein zum scheitern verurteilt. Man verbraucht nur Energie die benötigt wird um im Wasser bis zur Rettung durchzuhalten.

Dein
Ebenezer

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Dann sollte man es lassen.

Selbstverständlich ist auch das Schwimmen in Ufernähe und auch bei überwachten Strandabschnitten nicht gänzlich ungefährlich (hängt ja auch viel vom Gesundheitszustand und der Konstitution des Schwimmers selbst ab).
Allerdings werden die fürs Schwimmen freigegebenen Abschnitte des Strandes ja auch danach ausgewählt ob dort gefährliche Strömungen herrschen oder nicht.

Der Rest bleibt jedem selbst überlassen.

Dein
Ebenezer

Wir haben hier ein Freibad in einem See, mit Bademeister natürlich, und selbst da schwimme ich ungern, und im Fluss bin ich nie geschwommen. Unser Badesee hat sehr sauberes Wasser (wird regelmäßig untersucht), sehr tief kann man aber nicht hineinschauen, und ich mag allgemein keine Gewässer, wo man den Boden nicht (mehr) sieht. Am Meer gehe ich auch nur so tief ins Wasser, bis ich noch Boden unter den Füßen habe, vielleicht gaaaaanz wenig weiter, wenn ich schwimme und durch die Wellen abgetrieben werde, da sehe ich aber zu, dass ich wieder Richtung Ufer schwimme!

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Die Geschwindigkeit RELATIV ZUM SCHWIMMER (und ausschließlich diese ist interessant für deine Geschichte) KANN gar nicht aufgezeichnet worden sein. Denn die ist gar nicht messbar mit den Instrumenten an Bord.

Erklär doch mal, warum die Strömung für das Boot wohl wirken könnte, für den Schwimmer direkt daneben aber nicht.

Wisst ihr eigentlich, ob es an unbewachten Badestränden eine Telefonnummer gibt, die man im Notfall anrufen kann, um Rettungs zu holen? Ich habe nämlich an einem unbewachten Badestrand eine Schild mit einer Nummer gesehen, womit man eine bestimmte Behörde (ich meine Küstenschutzbehörde) anrufen kann.

  1. Richtig: Die Geschwindigkeit des Schiffes, relativ zum Schwimmer, kann zumindest ohne technische Vorbereitung nicht aufgezeichnet werden.
    Die Geschwindigkeit des Schiffs allein lässt sich mithilfe von GPS genau erfassen.

  2. Falsch: Die Strömung wirkt auf beide Objekte nicht gleich.
    Die größere Fläche des Rumpfes Unterwasser führt dazu, dass das Schiff stärker der Strömung ausgesetzt ist und deshalb stärker versetzt wird als ein Schwimmer, dessen der Strömung ausgesetzte Fläche, im Vergleich zum Schiff, verschwindend gering ist.
    Gleiches gilt übrigens auch für die Teile des Rumpfes und der Takelage die Überwasser liegen: Selbst wenn Flaute herrscht und die Segel nicht gesetzt sind, reicht der immer noch minimal herrschende Winddruck um das Schiff zu versetzen.
    Da auch hier der Schwimmer immer eine kleinere Fläche hat als das Schiff wird er auch weniger schnell versetzt.

Dein
Ebenezer

Hi Yellas,

ob es eine solche Nummer gibt, kann ich nicht sagen. Im Zweifel ist die richtige Nummer europaweit die

112

Entweder schicken die Kräfte der Feuerwehr selbst oder der Seenotrettung.
Hierauf alleine würde ich mich aber im Zweifel nicht verlassen: Ein Schwimmer ist im Wasser ein sehr kleines Objekt, dass man es nur auf wenige Meter Entfernung erkennen kann.

Ich habe das selbst auf See ausprobiert und treibenden Abfall im Wasser beobachtet. Obwohl ich es bei guter Sicht genau beobachtet habe, habe ich durch den Wellengang regelmäßig innerhalb einer Entfernung von 50 Metern den Sichtkontakt verloren.
Umgekehrt kann man sich vorstellen, wie nah ein Suchschiff an einen Vermissten herankommen muss um von Deck aus entdeckt werden zu können.

Und auch wenn ich dass nicht selbst ausprobiert habe, ist die Chance von einem Hubschrauber aus Entfernung entdeckt zu werden nicht sehr viel besser.

Dein
Ebenezer

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Alles, was antriebslos schwimmt, bewegt sich exakt mit der Geschwindigkeit, mit der sich das Wasser bewegt. Was sollte denn deiner Meinung nach den Schwimmer gegenüber der Strömung abbremsen? Ist für dich Strömung etwas, was sich nur unter der stillstehenden Oberfläche abspielt? Was hält dann die Oberfläche fest?

Das stimmt nicht. Ein antriebsloses Objekt im Wasser bewegt sich theoretisch maximal mit der Geschwindigkeit der dort herrschenden Strömung.

Wie ich aber bereits oben beschrieben habe, wird dieses Maximum durch das Volumen des Objekts, sein Gewicht und der Fläche des Rumpfes, der der Strömung zugewandt ist begrenzt.
Unterschiedlich große Objekte erreichen in der Strömung unterschiedliche Geschwindigkeiten.

Wenn dem nicht so wäre, wäre es auch egal ob man ein Schiff längs oder quer zur Strömung verankert, weil, nach Deiner Theorie, die Kraft die durch die Strömung auf den Rumpf ausgeübt wird immer dieselbe ist.
Tatsächlich wird ein Schiff aber immer so verankert dass der Bug sich frei gegen den Wind und die Strömung dreht. Hierdurch wird die Kraft die auf den Anker ausgeübt wird auf eins Minimum verringert.

Weiterhin kann man den Effekt der unterschiedlichen Geschwindigkeiten bei gleicher Strömung auch bei gesunkenen Schiffen beobachten, deren Inhalt sich beim Untergang meist auf ein größeres, manchmal mehrere Quadratkilometer großes Gebiet auf dem Meeresgrund verteilt.