Hallo
zur Forschung trägt Gunter von Hagen nichts bei - er zeigt nichts, was nicht jeder Medizinstudent beim Anatomiepraktikum zu sehen bekommt (dort allerdings weit weniger appetitlich und steril aufbereitet, sondern „in echt“).
Die Darstellung der Präparate ist ziemlich unnatürlich und somit nicht korrekt („Der Läufer“ mit flatternden Muskel ist anatomisch nicht möglich etc.).
Ich finde die Tatsache, dass ziemlich viele seiner Kopfpräparate sog. „Wormsche Knochen“ bzw. Schaltknochen aufweisen (hab ich selber überprüft bei einer Ausstellung in Basel) eher bedenkenswert: Diese Varietät gibt es bei nichtmal 20% der Europäer , aber bei einem Grossteil aller Chinesen und anderen Asiaten (auch indigenen Amerikanern, weshalb auch von Inkabeinen die Rede ist) - es gehen Gerüchte um, das von Hagen die Leichen von hingerichteten Chinesen präpariert hat.
Von wegen „freiwillige Spender“…in manchen Fällen haben wohl auch Leute in Zentralasien Leichen von Angehörigen verkauft, eventuell auch gestohlene Leichen von angeblichen Angehörigen. Sehr unschön, das Ganze und eigentlich nicht akzeptabel.
Wenn man das alles aussen vorlässt, sind die Austellungen jedoch absolut toll - allerdings muss man sich immer im Klaren sein: Plastifizierung ist nicht die Realität, sondern extrem aufgehübscht.
Wer die Realität sehen möchte, geht in ein anatomisches Museum, und schaut bleiche, schleimige Präparate in Formalin eingelegt an - und ist meist allein in diesen Museen, denn kein Mensch möchte wissen, wie es wirklich aussieht.
Gruss, Sama