Hallo zusammen,
ich habe seit Monaten ein kleines nächtliches Dilemma mit meinem (kastrierten) EKH-Wohnungskater Eddy. Er ist 4,5 Jahre alt und schon bei uns, seit er ein kleines Kätzchen war.
Eddy ist generell recht lebhaft und frech wie Oskar, was wir an ihm aber auch besonders mögen - ein Kater mit sehr viel Charakter.
In letzter Zeit raubt er mir uns meinem Mann aber in den frühen Morgenstunden den Schlaf.
Zwischen 4 und 5 Uhr fängt er an miauend durch die Wohnung zu geistern und stimmt dabei einen regelrechten Singsang an. Da wir beide berufstätig sind, versuchen wir ihn abends besonders viel zu bespaßt und er kommt auch beim Kuscheln nicht zu kurz. Er hat vor dem zu Bett gehen genug Futter im Napf und es sollte ihm eigentlich an nichts fehlen.
Wir haben auch noch eine Katze, diese ist aber eher zurückhaltend und lässt dem Kater uns gegenüber den Vorrang.
Wie das bei Katzen so ist: ist eine Tür geschlossen, will auch unser Eddy undedingt auf die andere Seite der Tür. Auch das vornehmlich Nachts. Damit er nicht ausbüchst oder in Küche/Keller und co. schleicht, sind die meisten Türklinken hochkant angebracht. Das hält das kleine Monster aber nicht davon ab, sich lautstark an die Klinken zu hängen und einen Versuch nach dem anderen zu wagen.
Er hat noch nie etwas abichtlich kaputt gemacht, faucht und kratzt nicht und kratzt auch nicht an Tapeten oder dergleichen. Flausen, hat er dagegen aber schon immer im Kopf gehabt.
Neuerdings fängt er aber zu seinem nächtlichen Singkonzert noch damit an, sich vor die Keller- oder Schlafzimmerschranktür zu setzen und in einem permanenten Stakkato mit den Pfoten gegen die jeweilige Tür zu hämmern. Er macht uns wahnsinnig!
Tagsüber leistet er mir im Keller schon mal gesellschaft, wenn ich Wäsche aufhänge und auch dem Schrank hat er schon mal einen Besuch abgestattet, wenn ich darin die Wäsche verstaut habe. Er wird aber jedes Mal gleich wieder von mir herauskomplimentiert.
So langsam habe ich das Gelfühl, der Kater will einfach keine Grenzen mehr akzeptieren. Ich werde mich aber sicher nicht den Launen eines aufmüpfigen Katers beugen und schon gar nicht alle Türen für den Herrn offen lassen.
Hat jemand eine Idee, den Kater diesbezüglich erfolgreich zu erziehen?
Und vor allem: was ist die Ursache dafür?
Meine Vermutung: Aufmerksamkeit.
Wir haben es mit ignorieren versucht, aber das nutzt rein gar nichts.
Ich bin schon so weit gegangen, jedes Mal aufzustehen und ihm eins mit der Sprühflasche zu verpassen (er hasst Wasser!), aber auch da trottet er nur noch mit wedelndem Schwand weg und hofft, dass ich ihn fange. Aus lauter Verzweiflung habe ich den Kater auch schon geschnappt und unter die Dusche gestellt. Danach war eine Nacht ruhe, aber mittlerweile scheint er es auch darauf anzulegen und nach der dritten nächtlichen Dusche, habe ich diesen Weg der Maßregelung aufgegeben. Ich schwöre es, könnte mein Kater pfeifen und mich auslachen: er würde es tun!
Was bitte kann ich machen, um gegen dieses kapriziöse Wesen die Oberhand zu gewinnen? Ich liebe diesen Kater und gäbe es nicht schon „Simon’s Cat“, würde ich wohl „ViviJan’s Cat“ vermarkten.
Unserer Katzen kennen beide Grenzen und das Wort „Nein“, aber iregendwas scheinen wir trotzdem gewaltig falsch zu machen.
Ich hoffe auf fundierte Vorschläge, denn in den Keller sperren, raus lassen, Beruhigungsmittel verabreichen, aus ihm eine Mütze machen und Ähnliches kommt für mich nicht in Frage. In Gedanken habe ich das nämlich tatsächlich alles schon durchgespielt!
HILFE!
ViviJan