Hallo ihr lieben.
Seit Wochen bin ich mal wieder in meinen Garten gekommen, weil ich dachte die Kirschen müssten jetzt soweit sein. Mein Kirschbaum ist ein später mit normalerweise richtig dicken Herzkirschen. Als ich in den Garten kam bin ich erschrocken. Was hat denn der Gute und wie kann ich ihm helfen? Seht selbst auf den Bildern. Es hängen kaum Kirschen dran. Der Baum vom Nachbarn ist kerngesund und hatte einen mächtigen Ertrag.
Danke für eure Hilfe,
Gruß
Schrotschusskrankheit, ein Pilz.
Das klingt schon mal nach einer Antwort. Wie bekomme ich den in den Griff, bzw wie werde ich den los?
Gruß
Darauf war ich nicht weiter eingegangen, weil man das bestens googeln kann und ich bei der Größe des Baumes die Schwierigkeit sehe, das bis in die Spitze zu behandeln.
Der Pilz hat mehrere Freudenzeiten, eine sind feucht-kühle Frühjahrsperioden- hatten wir- da wird das spriessende zarte Laub infiziert, Neuinfektionen ab Frühsommer sind dann selten, die Blätter sind dann fester und wehrhafter. Zu diesem Zeitpunkt befällt er die jungen zarten Triebe. Sind die auch fest genug, und die Blätter beginnen zu fallen, dringt er über die für kurze Zeit „offenen“ Blattansatzstellen ein und macht schlafende Knospen und Rinde kaputt.
Überwintern tut er im Laub am Boden. Und so weiter.
Ich musste das erst einmal in einem Garten erleben und das war eine noch junge Pflaume,2 Meter hoch.
Da konnte sofort und relativ aufwandsarm reagiert werden:
Alles, was befallen war sofort entfernt. Blätter absammeln, wenige Triebe hatte es dann auch erwischt- abgeschnitten (die sehen dann abgestorben aus, das alleine kann auch mit anderen Infektionen verwechselt werden, typischer ist das Blattbild wie auf Deinen Fotos und nicht vergessen: Werkzeug desinfizieren und ins Gesunde zurück schneiden!).
Im zweiten go dann:
Im Herbst habe ich alle Blätter sorgfältig aufgeharkt und entfernt, damit möglichst wenig überwintern kann auf dem Boden. (Fruchtmumien gehören unbedingt auch alle entfernt!)
Es folgte eine Spritzung ( gleich nach dem Blattfall) mit einem Kupfer/Schwefelpräparat, dabei ist unbedingt die maximale Aufwandsmenge einzuhalten, da es zwar nicht bienengefährlich ist, aber Kupfer das Bodenleben schädigen kann. Auf diesen Punkt immer ein Auge haben, mehr als eine Spritzung im Jahr bedeutet doppelte Aufwandsmenge, das ist zu beachten.
Diese Spritzung hatte zum Ziel, eine Infektion über die offenen Blattansatzstellen zu verhindern. Ich habe auch den Stamm mit gespritzt.
Im dritten go dann noch eine Spritzung im Frühjahr bei Austrieb zum Schutz der jungen Blätter.
Tatsächlich hat das wohl geholfen, im nächsten Jahr gab es eine gute Ernte und einen gesunden Baum.
Diesen Baum habe ich weiter im Auge. Ich habe dafür gesorgt, dass Regen schnell abtrocknen kann durch einen guten Auslichtungsschnitt, habe ein hohes Gras entfernt, das den Wind von ihm fern gehalten hatte und habe ihn besonders gut mit Kompost versorgt.
Man kann auch härtere Sachen spritzen, für mich bei Obst ein nogo.
Ob ich all das auch bei einem so großen Baum wie Deinem gemacht hätte…vermutlich ja- es gilt „in guten wie in schlechten Zeiten“-,aber das ist nicht jederfraus und auch nicht jedermanns Sache.
Wenn du den Aufwand scheust, oder trotzdem … vielleicht schon mal eine andere Kirschbaum-Sorte pflanzen.
Es gibt diesbezüglich widerstandsfähige(re) Sorten.
Wie man an dem Nachbarsbaum sieht.
Hallo,
wir haben unserem Kirschbaum Meerrettich untergepflanzt, der sah ähnlich aus. 2023 und auch 2024 trägt der Baum wieder reichlich Früchte, sieht besser aus und schmecken auch wieder wie früher.
Gefunden hatte ich den Tipp in einem alten Gartenbuch, ausprobiert und es passt.
Einfach ausprobieren.
Den Meerrettich lassen wir einfach stehen und wird auch nicht abgemäht und auch nicht benutzt. Der ist nur für den einen Kirschbaum da.
Gruß
BelRia
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