Oh mein Gott, ca. 100 Jahre haben sich seitdem getan.
Wer soll das hier alles aufzählen?
In der Psychologie? Da ist sie nicht überholt, sondern da war sie nie wirklich drin.
In der Psychotherapie?
a) Da hat sie sich selbst weiter entwickelt, enorm verzweigt und an die institutionellen Rahmenbedingungen (Kassenfinanzierung etc.) angepasst.
b) Da ist, aus der Psychoanalyse heraus, das „humanistische Paradigma“ (Psychodrama, Gestalttherapie, Gesprächspsychotherapie usw.) entstanden, das als Paradigma durchaus großen Einfluss auf die moderne Psychotherapie hat, auch auf die Psychoanalyse selbst wiederum, auch wenn keines der Verfahren in Deutschland ein kassenfinanziertes Regelverfahren ist. Zu wenig Berufsmacht dafür.
c) Mitte des letzten Jahrhundert ist, gegen die Psychoanalyse gerichtet, das „behavioristische Paradigma“/Verhaltenstherapie entstanden, die sich aber auch weiter entwickelt und wiederum an die Psychoanalyse angenähert hat (kognitive Wende der VT -> emotionale Wende der VT, Schematherapie), so dass selbst Verhaltenstherapeuten heute von Übertragung, Gegenübertragung, Widerstand usw. sprechen, auch wenn sie das nur sehr ‚oberflächlich‘ verstehen.
In der Psychotherapie: nein.
Für die Psychologie war Freud nie besonders interessant.
Es gab und gibt natürlich Versuche, die Psychoanalyse stärker an die Universitäten (zur Psychologie) zu bringen, aber das halte ich größtenteils für gescheitert.
Gruß
F.