Heimat ist für mich ein Gefühl. Als Mehrstaatler kann ich folgendes sagen:
In London geboren und dort jobmäßig 8 Jahre gelebt (und zwar wie Tychiades es -perfekt-beschreibt). Trotzdem gab es dieses Gefühl nicht.
Aufgewachsen in einem kleinen Dorf an der ital.Riviera(Ligurien). Dort wurde ich „geprägt“(Deutsch-Italienische Eltern). Aber jedes Mal, wenn ich in genau dieses Dorf fahre (800Einwohner) fühle ich mich „zu Hause“, weil dieses Gefühl plötzlich da ist, während der Rest des Landes mich komplett abstößt.
Deutschland, speziell Berlin sind seit über 30 Jahren meine Heimat, das Gefühl ist auch da. Hier bin ich genau so zu Hause, wie im ital. Dorf. Ein Beweis, daß Heimat klein oder groß sein kann…ich fühle mich gut, alles ist vertraut, ich würde sogar so weit gehen zu sagen daß ich mein ital. Dorf „liebe“, genauso wie ich Deutschland „liebe“.
Ich kenne Menschen, die sagen meine Heimat sind die USA, und zwar von Oregon bis Maryland, von Montana bis Florida.
Andere hingegen sagen die Region Lombardei/Bayern/Asturien/… sei es, die Nachbarregion sei schrecklich!
Ich habe Menschen gesehen, die ein T-Shirt trugen: „der Heimat Tirol die Treue“(oder so ähnlich). Warum nicht?
„Heimat“ ist im Auge - besser: im Herzen - des Betrachters!
Man kann nicht sagen: so, dies ist jetzt meine Heimat.
Es ist ein Gefühl.
Und es „findet“ Dich von ganz allein, nicht umgekehrt.