Was heisst "gäller ätli"

… und woher stammt es?

Grüssli Marlis

… und woher stammt

Das ist arg geschundenes Französisch.

gäller ätli und was heisst das?

Was ist das? :wink:

Dann weißt du vielleicht auch, was ein Petäterle ist?

Fritz

Lieber Fritz,

Das ist arg geschundenes Französisch.

genau

gäller ätli und was heisst das?

wieviel Uhr ist es

ich muss noch mal nachfragen, wie es dazu kam, sage es Dir aber dann noch

Dann weißt du vielleicht auch, was ein Petäterle ist?

Nein, weiss ich nicht

Gruss Marlis

Hoi, Marlis,

ich muss noch mal nachfragen, wie es dazu kam, sage es Dir aber dann noch

Im Französischen heiß es: - Quelle heure est-il?

Wie spät ist es?

Aber im Dialekt ist damit eine Uhr gemeint.

Dann weißt du vielleicht auch, was ein Petäterle ist?

Nein, weiss ich nicht

peut-être => vielleicht

Ein Petäterle ist etwas, das „vielleicht“ geht oder auch nicht. Ein Feuerzeug z. B.
Es kann auch schon mal von einer Diskobekanntschaft gesagt werden. „Vielleicht“ läuft was?

Ich habe einen ganzen netten kleinen Text mit solchen Französismen.

Gruß Fritz

Hallo Fritz,

Ein Petäterle ist etwas, das „vielleicht“ geht oder auch
nicht. Ein Feuerzeug z. B.

Sicher kennst Du dann auch die Version vom „Schamässle“ …

Gruß
Bolo

Hoi, Bolo,

Sicher kennst Du dann auch die Version vom „Schamässle“ …

Wie denn wohl nicht?
Motto: Lass dich niemals mit einem Schamässle ein. Da wird niemals was draus.

Fritz

Sali Fritz,

das stammt aus der Zeit der Besetzung der napoleonischen Truppen in der Schweiz. Da wurde es als gällerätli weitergetragen und ist so geblieben.
Weisst du, ich bin doch seit einem Jahr in der Schweiz und schlage mich mit der Mundart rum.
tsachau
Marlis

Sali, Marlis,

die Franzosen haben nicht nur in der Schweiz sprachgestalterisch gewirkt.

Das „Kellerätle“ (sic!) ist auch im Schwabenland bekannt gewesen.

Boggedeherz
Allabonnee
verbasseiere

gehören auch und das unverwüstliche „Fisimatenten“.

Gruß Fritz

Sali Fritz,

Dann weißt du vielleicht auch, was ein Petäterle ist?

meinst Du damit ein „Peteterli“ (gesprochen etwa „Pöteterli“)? Bei uns nannten meine Grosseltern immer ihr Feuerzeug so:wink:. Ist wahrscheinlich eines jener Wörter, die ursprünglich aus dem Französichen kamen. Ich schätze mal, es kommt von „petit“. Meine Grosseltern sprachen noch eine Dialekt, da kam haufenweise dieses arg geschundenen Französisch vor, ein Regal wurde zum „Etagèrli“ und der Schraubenzieher zum „turnwisse“, war echt lustig zum Anhören:wink:.

Liebe Grüsslis,
Mirea

Sali, Mirea,

dem Französichen kamen. Ich schätze mal, es kommt von „petit“.

Das habe ich weiter unten schon geklärt. Es kommt von „peut-être“

Meine Grosseltern sprachen noch eine Dialekt, da kam
haufenweise dieses arg geschundenen Französisch vor, ein Regal
wurde zum „Etagèrli“ und der Schraubenzieher zum „turnwisse“,
war echt lustig zum Anhören:wink:.

Ich konnte es gar nicht fassen, als meine Tante erstmals von ihrer Handtasche als „Ridikül“ sprach.

Nun vielleicht doch noch einen längeren frankophonisch aufgemischten Dialekttext:

Kleine Übersetzungsübung als Anhängsel (zusammengesetzt aus heute fast vergessenen schwäbischen Ausdrücken aus dem Französischen)

_„Bua“, hot d’Muatter gsait, „dees Mädle, wo du so flattierscht ond mit dere du so rompussierscht ond romflanierscht, an dere han i scho gar koi Pläsier. Dere ihr Familie dees isch a Bagasch. D’Muatter isch a Ragall1 - guck dr bloß amol dere ihren Däz ond dere ihr Visasch a! So a mechants Mensch ka i net äschtimiere. Dr Vatter isch au a Kannallje, sonscht isch er ganz passabel. I an deinere Schtell hett net d’Kurasch, ‚s Bordmannee uffzmachet ond schpendabel z’sei. Dia ganz Sach isch mer scho arg schenant2.“

„Muatter“, hot dr Bua gsait, „no dusma3, mach me net schalu4. I schaßs d’Erna net. Wenn i no mei Pläsier han! Mir pressiert’s jo net so grantig mit’m Heirote. Aber bei meinr letschte Fisit han i gseha, daß dia Muatter ganz wif ond adrett isch, ond wenn se so mit ihrem Salettle ern Fodell hockt henter ihre Paseele mit ihrem Schemisle ond ihrer Ondertallje - ond a Fazinettle hot se mer au scho geschenkt -, no sieht se aus wia a Madam.“

1 racaille = Gesindel 2 genant 3 doucement 4 jaloux 5 chasser_

Und beste Grüße Fritz

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Sali Fritz,

Das habe ich weiter unten schon geklärt. Es kommt von
„peut-être“

Ja sorry, hab ich erst hinterher gesehen. Na logo, von „peut-être“, manchmal funzts und manchmal ned*gg*. Köstlich…

Ich konnte es gar nicht fassen, als meine Tante erstmals von
ihrer Handtasche als „Ridikül“ sprach.

Von ridicule, also lächerlich?*gg* Echt köstlich, den Ausdruck kannte ich noch nicht.

Die meisten Ausdrücke in dem Text kenne ich aber auch aus dem alten Dialekt von hier, von Bagasch über flattiere und sogar das „Fazenettli“. Lustig, das alte „Schwäbele“ scheint dem Schweizerdeutschen sehr nahe zu sein, schon schade, dass solche Eigenarten verloren gehen.

Liebe Grüsse,
Mirea