Hallo, timekiller!
Scheint was Abwertendes (sic!) zu sein!
Nicht unbedingt und zuerst nicht. Erst im Verlauf der Zeit, als diese Redensart vermehrt auf Frauen angewandt wurde - Alexanders 99,99% scheinen mir etwas zu hoch angesetzt -, wurde es abwertend (hier ist das Wort Prädikatsadjektiv und wird daher kleine geschrieben).
„Ein haariger Kerl“ ist ein kraftvoller, energischer Typ, der sich durchsetzen kann. Also ein „echter Mann“. Von Frauen gesagt, wird das natürlich anders verstanden. Das sagt man von „Mannweibern“, „Flintenweibern“, die eine „Schwertgosche“ (Gosche = schwäbisch für Mund) haben.
Aber eigentlich ist das eine Frage für den Röhrich.
Daher das Zitat aus: Röhrich, Das große Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten:
_Haare auf den Zähnen (auf der Zunge) haben:
energisch sein, sich nichts gefallen lassen, rigoros sein Recht verteidigen (besonders gern von Frauen gesagt; Steigerung: ‚Die Haare auf ihren Zähnen sieht man selbst bei geschlossenem Mund‘).
Die Redensart ist wohl eine Weiterbildung von Ausdrücken wie ‚Haare haben‘, ‚Ein haariger Kerl sein‘, d.h. sich der vollen Männlichkeit erfreuen (vgl. französisch poilu, wörtlich = behaart, dann tapfer; im 1. Weltkrieg Name für den Frontkämpfer).
Das Äußerste solcher ‚Haarigkeit‘ wäre, wenn sogar auf den Zähnen Haare wüchsen! Es handelt sich also um eine übertreibende Redensart Die Beziehung zur Werwolfsage, die frühere Erklärer zur Deutung der Redensart herangezogen haben, ist sicherlich irrig. Die ältere Schicht der Redensart kennt die Formulierung ‚Haare auf der Zunge‘; so schon ein Beleg in Sebastian Francks ‚Weltbuch‘ (1534): »Es ist kein pfaff frumb, er hab dann haar auf der zungen«. Noch in Schillers ‚Räubern‘ (II, 1) redet Franz den Bastard Hermann an: »Du bist ein entschlossener Kerl - Soldatenherz - Haar auf der Zunge!«
Umgekehrt sagt man in Schwaben von einem, der nicht beherzt genug ist: ‚Der hat me‘ Har unter der Nas als auf der Zung’. ‚Haar in der Hand haben‘ nämlich an der Innenseite der Hand, wo kein Haar wächst, stand mittelniederdeutsch für Unmöglichkeit und Niemals: »den Dithmarschen magstu geloven geven, wanner du har in siner hant findest«. Schwäbisch ‚d’Müller ha’nt kei‘ Har an der Hand’ scheint dagegen als Warnung vor Unredlichkeit gedient zu haben._
(Schreibt man jetzt „abwertendes“ gross oder klein?
Ganz klar groß hier!
Die Regel sagt, dass Adjektive nach „etwas (was)“, „nichts“ und „alles“ groß geschrieben werden.
Also: Alles Gute, nichts Neues, etwas (was) Schönes!
Beste Grüße, Fritz