Ich nutze Massagen bei der Physiotherapie. Sind Privatleistungen, aber mir geht es dadurch besser. Und sonst bewege ich mich langsam und spaziere gern durch dörfliche, wäldliche Gegenden. Dort wo kaum Leute sind. Mich beruhigen oftmals auch meine eigenen Vorstellungen, Gedanken via maladaptives Tagträumen. Wenn der Kühlschrank voll ist, ist dass beruhigend und das ich trotz allem eine Wohnung habe, einen Ort habe, der mich willkommen heißt, der mir gehört, wo ich ich sein kann.
Tee und Wärmflasche, bei Hitze Feuchttücher und kühle Getränke oder Eis, können auch beruhigen. Selten auch Inhalte aus TV, Videospiele und Internet.
Ich habe keine Familie, keine Freunde, keine Haustiere und keine Beruflichen bzw. gesellschaftlichen Verpflichtungen. Soweit habe ich auch keine Schulden. Stress in Form von Diskriminierung bzw. Mobbing, körperlichen Beeinträchtigungen und sozialer Isolation habe ich trotztdem, vermutlich auch eine starke Sozial Phobie, und Zukunftsängste wegen meiner Armut und finanziellen Abhängigkeit vom Amt und verschiedenen anderen Staatseinrichtungen.
Hier ganz unten ist es aber seltsamerweise oft ganz ruhig. Als ob der Terror dermaßen präsent ist, dass er unhörbar wird.
Vielleicht hat jemand von euch mal Steppenwolf von Herman Hesse gelesen. Der Protagonist wird in einer Szene so beschrieben, dass ihm die Welt den Rücken kehre. Bei mir ist das auch irgendwie so. Das Schweigen ist riesig. Mir kommen alle außer mir für mich wie die Welt vor - blind, ignorant, in derem Leben spiele ich keine Rolle. Aber es sind auch Bedrohungen, sobald sie merken, dass ich existiere.
Oft bin ich die Einzige die weiß, dass sie eben leider doch existiert, sei es weil mal körperliche Schmerzen auftauchen oder körperlich-psychische oder weil ich adressiert (gerufen, benannt, eingeladen) werde, an Gegenstände stoße bzw. mit denen in Berührung komme, positiv angefasst werde von mir oder einer Fremden. Und sonst existiere ich nicht.