Hallo an alle Oberschwäbischkenner,
vor einiger Zeit saßen wir mit recht alten Leutchen zusammen, die von ihrer Kindheit auf dem Land erzählten. Unter anderem erzählten sie von „Molle“, die vor den Wagen geschirrt wurden, dem Sinn nach müssen das Ochsen gewesen sein.
Meine Schwiegermutter, die ihre Jugend in Kißlegg verbracht hat, kennt das Wort nicht. Vielleicht kommt es aus der Meckenbeurer Gegend. Kennt jemand von Euch diesen Begriff?
Liebe Grüße, Gabi
Hallo, Gabi,
vor einiger Zeit saßen wir mit recht alten Leutchen zusammen,
die von ihrer Kindheit auf dem Land erzählten. Unter anderem
erzählten sie von „Molle“, die vor den Wagen geschirrt wurden,
dem Sinn nach müssen das Ochsen gewesen sein.
ja, „Mol(le)“ ist ein Ausdruck für Ochs oder Stier, siehe
Schwäbisches Handwörterbuch und Schmeller.
Gruß
Kreszenz
Servus Gabi,
Kreszenz hat Dir ja den Molle und die Moggel nahegebracht.
Zum Thema Kisslegg - Meckenbeuren: Beide liegen schon ziemlich im alemannischen Sprachgebiet; die Grenze verläuft stücklesweis über eine Breite (Nord-Süd) von über dreißig Kilometern.
Bei den zitierten Tierbezeichnungen fällt es aber auf, daß sie im Schwäbischen und im Alemannischen benutzt weurden. Ich finds interessant, daß es eine ganze Reihe von Tieren gibt, die auf Schwäbisch und auf Alemannisch gleich heißen: Nicht bloß Molle und Moggel, sondern auch Häge, Tschumpa, Budele, Mulle, Rälle werden (moin i) in Ulm genauso verstanden wie em Hafa.
Schöne Grüße
MM
Hallo, Kreszenz!
„Molle“ hab ich noch nie gehört, aber kann es sein, dass das Wort mit unserem „Hommele“ (Stierkalb) zusammenhängt?
Liebe Grüßle
Regina
Hallo, Regina,
„Molle“ hab ich noch nie gehört, aber kann es sein, dass das
Wort mit unserem „Hommele“ (Stierkalb) zusammenhängt?
die Bezeichnung „Hommele“ war wiederum mir bisher unbekannt.
Fischer → Hag(en) und Schmeller führen den „Hummel“ als Zuchtstier.
Was die Etymologie angeht, vermutet Grimm beim Molle (n. kuhkalb, rind) einen Zusammenhang mit „mollicht/mollig“, beim Hummel (m. in Schwaben und im Eichstädtischen ein zuchtstier) eine Verwandtschaft mit „Hammel“.
Gruß
Kreszenz