Was ist daran eigentlich sexistisch?

Hallöchen,

bin ja selbst Frau, aber bin selbst nicht humorlos, kann über mich selbst und Witze unter der Gurtellinie achten und verstehe das ein oder andere nicht … auch diesen ganzen Genderwahnsinn, aber was ist an

„Ich habe eine Ansage sowohl vom Bodenpersonal als auch von den Flugbegleiterinnen, die mich hormonell am Anfang erst mal außer Gefecht gesetzt haben …“

eigentlich sexistisch?

Selbst meine Oma meint, die ganzen Kritiker sollen mal die Frauenkirche im Dorf lassen.

LG


[Verschoben: Kultur & GesellschaftGender Studies - Mod Kreszentia]

1 Like

Nun, der gute Herr Feldmann offenbart sich damit als schwanzgesteuerter Kretin…

7 Like

Ob sich ein OB in der Öffentlichkeit unbedingt so flapsig äußern sollte ist ein anderes Ding. Es kommt also auf Gelegenheit und Auditorium an.
@Aprilfisch bezeichnet das so treffend als
„feministische Sprachkontrolle“.
Nur in dessen Rahmen sind Begrifflichkeiten und Formulierungen von vornherein als negativ konnotiert zu betrachten. Wenn man sie ohne ideologische Verbiegung anwendet, sind es Komplimente oder Scherze.
Eine Person fand allein schon das Rollenbild von Mann und Frau in alten 007Filmen so unerträglich, dass sie diese nicht anschauen kann.

Warum? Warum genau?

1 Like

Hallo,

Das wirklich sexistische wird von ihm mit einiger Wahrscheinlichkeit gekommen sein, bevor das Personal im eine Ansage gemacht hat. Leider liegen diese Geschehnisse für mich im Dunkeln, weil ich die Boulevard-Presse nicht kostenpflichtig abonniert haben und das auch nicht tun werde.

Grüße
Pierre

1 Like

Wenn es „wirklich sexistisch“ gewesen wäre, hätte eine der Damen in der Situation wohl schon laut reagiert. Was soll da mehr passiert sein, als ein erfreutes Aufblicken, Lächeln und vielleicht ein Kompliment?

So wie ich den Herrn OB verstehe, hat er klare Ansagen aus mehreren Richtungen bekommen. Sexistisches Verhalten seinerseits könnte eine mögliche Ursache sein. Aus oben beschriebener Verhinderung, könnte ich darüber allerdings nur spekulieren. Alle anderen Medien fangen erst an dem Punkt mit der Empörung an, als sich der OB äußert, dass er sich in seiner Männlichkeit verletzt sieht.

Tja, unsere Großmütter MUSSTEN auch leider noch mit dem ganzen auf-de-Po Geklatsche wenn die Bedienung vorbeiläuft, dem „Hey Schätzchen“ Gelaber auf der Straße von den Hormonell und Geistig Minderbemittelten und anderem Sexismus als etwas „normales“ Umgehen … das ist heute eben sowenig gesellschaftlich geduldet wie rauchen im Flugzeug, nicht angeschnallt Auto fahren, Die Hand auf das Knie der Dame neben Einem im Zug oder Ähnliches.
Mag sein, ds das der ein oder Andere aus eben einer Anderen Generation nicht verstehen möchte, aber es ist heute nun mal so!

Ganz einfach… jemandem heute offen wenn auch „verschlüsselt“ etwas wie „Wenn ich Dich sehe kriege ich so einen Steif** das mein Gehirn ganz Blutleer ist“ ins Gesicht zu sagen ist nun mal ein NoGo. Das man dabei Gleichzeitig mitteilt, das man nix im Gehirn hat lassen wir mal außen vor.
Hoffe es ist etwas Klarer geworden :wink:

Gruß
h.

5 Like

Wann hat er wo wie was genau gesagt?

1 Like

Das Problem an der ganzen Geschichte: wir kennen nur einen Ausschnitt von wenigen Sekunden der gesamten Geschichte.

Diese wenigen Sekunden stammen aus einem Video. Wir sehen, wie Herr Feldmann recht krampfhaft den „Telefonhörer“ der Sprechanlage vor sein Gesicht hält und mit Blick auf die Mitreiseenden erklärt, dass er vom Personal des Flughafens und des Flugzeugs Ansagen bekam, die wohl in seiner Manneskraft zerbrachen. Man kann in dem Video auch den Eindruck bekommen, als würde von hinten jemand recht robust am Kabel des „Telefonhörers“ ziehen.

Was kann man aus dieser kurzen Szene lesen? Mir erweckt sie den Eindruck, dass Herr Feldmann gegen den Willen des Flugpersonals den Hörer gegriffen hat, um ein Statement abzugeben. Vorrangig bekundet Herr Feldmann in diesem Statement, dass er sich in seiner Rolle als Mann nicht ernst genommen fühlt - zumindest nicht auf die Art, wie er sie versteht.

Was vorher vorgefallen ist, was danach passierte, wissen wir nicht. Zumindest ich konnte dazu keine weiteren Angaben finden. Alle Presseberichte driften ganz schnell in Empörung ab.

Ich bin schon recht oft geflogen und erlebte das Personal am Boden und in der Luft stets mit großer Höflichkeit, selbst in sehr stressigen Situationen. Eine „Ansage“, die mich oder jemand anderen irgendwie „außer Gefecht setzte“ habe ich noch nie erlebt. Man kann aus meiner Sicht also ausschließen, dass Herr Feldmann nur einen schönen Tag wünschte und höflich „Bitte“ und „Danke“ sagte. Was er sagte? Wir wissen es nicht. Wir können nur spekulieren, dass es für das Personal ehrenrührig war.

Statt er, wenn er schon das Wort (und den „Telefonhörer“) ergreift, anständig alle Betroffenen um Entschuldigung bittet, stellt sich dieser Narzist hin und bedauert den kurzzeitigen Verlust seiner Potenz.

Und ja, die Reduktion der Situation auf die nachlassende eigene männliche Potenz, kann man in einer Welt, die umfassende geschlechtliche Gleichberechtigung fordert und in kleinen Schritten erarbeitet, schon als Sexismus verstehen. Wobei mir der Sexismus bei Herrn Feldmann nur eine Randerscheinung seines krankhaft gestörten Egos zu seien scheint.

Du redest von Übergängen zu sexualisierter Gewalt. Die waren noch nie okay. Auch zu Omas Zeiten bekamen da Gäste oft eine von der Bedienung geknallt. Aber auch solche Fälle gibt es noch bzw. wieder, wie man sich unschwer durch die Ereignisse an der Kölner-Domplatte in der Silvesternacht 2015 ins Gedächtnis zurück rufen kann.
Um übergriffiges Verhalten wird es hier hoffentlich nicht gehen.

Wenn Du „Flugbegleiterinnen, die mich hormonell am Anfang erst mal außer Gefecht gesetzt haben“ nicht verstehst dann kann ich leider nix dafür.

2 Like

Übergriffigkeit hat nicht zwingend etwas mit körperlichem Einsatz zu tun - platte Sprüche unter der Gürtellinie sind auch übergriffig. Das scheint dir und vielen anderen überwiegend männlichen Zeitgenossen allerdings nicht so bewusst zu sein, weil das gern als „hab doch bloß a Scherzle gmacht“ abgetan wird … ist es aber nicht - es ist sexistisch und übergriffig

Komischerweise heulen die Austeiler aber laut auf, wenn sie es mit gleicher Münze zurück bekommen (so wie in diesem Falle) und eine Frau, die sich entsprechend wehrt, wird wahlweise als Zicke oder Emanze bezeichnet :woman_shrugging:

Gruß h.

8 Like

Käme jetzt auf den jeweiligen Fall an. Ob nur gepfiffen oder Obzönitäten gerufen werden. Aber auch von Signalen der Frau wird es abhängen, was geht und was nicht.

Bist Du schon mal auf die Idee gekommen, dass es einzig und allein ausschlaggebend ist, wie es auf der anderen Seite ankommt?

Nicht wir Männer legen fest, wie viel Übergriffigkeit die Frauen zu ertragen haben. Sondern die Frauen legen fest, wie viel Übergriffigkeit sie ertragen wollen.

Im Zweifel verkneift man(n) sich jeden Altherrenwitz und jede als „Kompliment“ getarnte Anzüglichkeit und bleibt einfach nur freundlich zurückhaltend.

6 Like

Eine Anzüglichkeit wäre kein Kompliment.

Ich tippe eher auf gequältes Augenrollen, scheuern darf man in dem Job ja keinem eine…

2 Like

…stimmt… aber was ein Kompliment ist und was eine Anzüglichkeit entscheidet die Empfängerin …

Ich bin auch ziemlich hart im Nehmen - schon deshalb, weil ich sowohl im Hauptjob als auch im Nebenjob, als auch mit meinen Hobbies überwiegend in Männerkreisen (im Nebenjob eher in ungebildeten mit ziemlich schlechter Kinderstube) unterwegs bin ABER mein Gegenüber muss deswegen immer damit rechnen, dass ich in so einem Fall sofort zurück schiesse … auf jeweils gleicher Höhe - komischerweise tut es den Herren oft weit mehr weh als mir - vor allem wenn das vor Publikum (vor dem sie sich eigentlich produzieren wollten) geschieht :upside_down_face:

Von meinen Kollegen im Hauptjob kommt deswegen seit Jahren nur noch selten etwas sexistisches - im Nebenjob bei jedem nur genau einmal :sunglasses:

Aber es sind leider nicht alle Frauen so robust und vor allem schlagfertig unterwegs … viele wissen sich nicht zu schützen/wehren und das bestätigt dann wieder die Männer, die keine Kinderstube hatten, dass sie ruhig weiter machen können… :stuck_out_tongue_closed_eyes:

Hm, genau das hat Pierre doch geschrieben. Ist dir die Bedeutung von Anführungszeichen in diesem Kontext nicht bekannt?

Am besten man behandelt Frauen in der Öffentlichkeit nicht als Frauen sondern als geschlechtslose Wesen, das gibt den wenigsten Ärger.
Abgesehen davon bin ich der Meinung, dass alle Eltern ihren Sprössling, egal ob Junge oder Mädchen, so erziehen sollten, dass er respektvoll mit jeder Person, egal ob Mann oder Frau, umgeht

1 Like