Wer ist heute der Depp?
Wenn du diesen Satz von Dr. Karl Marx, der zentral für sein ganzes Philosophieren ist (vor allem von ihm selber ausgehend, von seinen finanziellen Problemen und sozialen Frustrationen - Marx wurde deshalb ja auch bekanntlich von Engels finanziell unterstützt) so absolut behauptest, dass das Sein das Bewusstsein bestimmt, und nicht, wie der DEUTSCHE IDEALISMUS a´ la Kant, Schelling, Fichte und Hegel es lehrten, das Bewusstsein das Sein beeinflussen kann, würde ich zaghaft bzw. nach einer Weile des Nachdenkens, dieser Behauptung entschieden widersprechen. Beobachte dich selbst in Selbsterkenntnis!
Bist du in deinem Selbst ausschließlich nur das, was du als Biografie in der Vergangenheit warst? Und nicht mehr? Denke darüber nach, was du dann, nach dieser „determinierten“ Lehre von Marx, in der Zukunft jemals sein kannst, nämlich auch nicht mehr als was du schon immer in der Vergangenheit warst, aber ist das wirklich so? Ist das ein Selbstbild, das dich nicht doch auf die Toilette verweist, mit dem Ideal der 68er-Generation, die an den Philosophen Dr, Karl Marx glaubte, als ihren „Heiland“? Man analysiere mal nur die heutige Jugend mit ihrem Rennen nach immer mehr „Fun“, passt das noch zu einem Menschenbild von Marx? Ganz und gar nicht! Und deshalb muss man nicht das IDEAL, aber doch das Menschenbild von Karl Marx skeptisch betrachten, denn bekanntlich wurde Marx sowohl von Hegel als auch von dessen Kritiker Feuerbach am meisten beeinflusst. Zugegeben: Marx hatte gegenüber seinen Vordenkern was voraus: er verstand was von Wirtschaft.
Dennoch muss man dem DEUTSCHEN IDEALISTEN zugute halten, dass dieses Menschenbild REALISTISCHER war als das von Marx, weil es hier um die FREIHEIT des Menschen geht durch sein SELBSTBEWUSSTSEIN, das nicht allein durch seine Vergangenheit determiniert ist, sonst wäre der Mensch hoffnungslos nur für die Toilette geboren (die Hirnforschung und moderne Biologie nehme ich aus dieser Determiniertheit aus, denn auf biologischer Ebene sind wir alle determiniert, das erkenne ich auf dieser rein materiellen Ebene absolut an, aber nicht auch auf der geistigen Ebene). Wären wir alle nur allein durch unsere Vergangenheit determiniert, in voller Ausschließlichkeit, wäre das meines Erachtens eine hoffnungslose, absolut grausame Welt. Es ist eine geheime Wahrheit des französischen Philosophen Cioran, dass es nach seiner Philosophie ein Nachteil ist, geboren zu sein. Ich gebe Cioran ja recht, aber ich kann es ja jetzt nicht mehr ändern.
Also. Da das Unwahrscheinliche unserer Geburt offensichtlich REALISTISCH geschehen ist, leider, wie ich meine (deshalb kannst du ja auch kaum anders handeln, als so, dass du auf diesem Planeten überleben willst), bietet uns der DEUTSCHE IDEALISMUS ein positiveres Menschenbild (und wie wir seit Metzinger wissen, ist das eben immer nur ein Selbst-Modell im Sinne Professor Dr. Hans Vaihingers und seiner „Philosophie des Als Ob“).
Das Menschenbild des DEUTSCHEN IDEALISMUS sieht auch die Vergangenheit REALISTISCH. Doch im Gegensatz zu Marx ist ihr SELBSTBEWUSSTSEIN auf eine Möglichkeit hin (auf ein mögliches Ideal) gerichtet, das Kant, Schelling, Fichte und Hegel ähnlich IDEALISTISCH verbindet, wenn gleich auch ihre jeweils unterschiedlichen Konzepte oft gegensätzlich, unvereinbar sowie verschieden sind. Über die Vergangenheit (auch die Gene mit eingeschlossen sowie Familie und gesellschaftliche Prägung und so weiter) gibt es immer auch die Zukunft als Hoffnung. Wenn Marx schreibt: „Das Verhältnis der Industrie, überhaupt der Welt des Reichtums, zu der politischen Welt ist ein Hauptproblem der modernen Zeit“, so gilt das grundsätzlich auch noch heute, zumal es Menschen gibt, die allein an einem einzigen Tag eine Million verdienen während gleichzeitig andere vor Hunger verrecken. Der Staat mit seiner Berieselungspropaganda von einer angeblich „gerechten Gesellschaft“ ist das Hauptproblem, und nicht, wie Marx fälschlich behauptet, die Industrie. Die Gesellschaft braucht dringend Menschen, die mit ihren Ideen unternehmerisch handeln und nach dem englischen Philosophen Professor Dr. Adam Smith Arbeitsplätze und Wohlstand für alle schaffen. Marx vertrat dagegen ein Ideal der GLEICHHEIT und wollte die ganze Welt „sozialisieren“. Marx schreibt: „Worauf beruht eine… politische Revolution? Darauf, dass ein Teil der bürgerlichen Gesellschaft sich emanzipiert und zur allgemeinen Herrschaft gelangt…“ Das ist ja längst geschehen, wenn Herr Metzger und Frau Bäcker im protzigen Mercedes sitzen und auf der Überholspur einem anderen Autofahrer, von dessen Schrottkiste sie sich provoziert fühlen, zurufen: „Hättest was Besseres gelernt, dann könntest auch ein besseres Auto fahren, du Depp!“
Punk-Evchen