Hallo Wissende,
Vielleicht die falsche Rubrik;
Weiß jemand was das für ein mörderisches Teil ist? Gefunden auf einem Bauernhof.
ca. 120 cm Klinge mit Wellenschliff. Garantiert nicht aus den Bauernkriegen.
Gruß Hartmut
Hallo es könnte sein dass es sich hier um eine alte Astsäge handelt.
viele Grüße noro
Hallo Hartmut,
der Wellenschliff spricht dafür, dass mit diesem Werkzeug weder Holz noch Äste gesägt wurden.
Wenn man beide Griffe in die Hände nimmt, zeigt die Schneide nach schräg links hinten am linken Bein dessen vorbei, der das Werkzeug handhabt, oder umgekehrt nach schäg vorne rechts von ihm weg, wenn er über Kopf arbeitet, beides gibt keinen rechten Sinn.
Die grüne Lackierung und die wahrscheinlich industriell gedrechselten Griffe sprechen dafür, dass das Teil nicht älter als maximal neunzig Jahre (eher sechzig bis siebzig) ist.
Wegen des ungewöhnlichen Wellenschliffs, der keineswegs mörderisch, sondern ziemlich stumpf und zum Sägen ungeeignet ist, schätze ich, dass das Teil im Torfstich oder zum Teilen von Grassoden z.B. bei Drainagearbeiten verwendet worden ist. Aber Schätzen kann fehlen - beschreib doch mal, welche Kulturen auf dem Hof in den 1950er- 60er Jahren betrieben wurden: Grünland? Ackerbau? Viehaltung (welche)? und ob es abbauwürdige Moore bzw. drainagewürdige Wiesen auf dem damals von diesem Hof bewirtschafteten Land gibt?
Schöne Grüße
MM
Ein Binsenschneider ?
Auch das ließe sich eingrenzen, wenn @Hartmut nähere Angaben zu dem Hof machte - das Binsenschneiden war nur in vergleichsweise winzigen Gebieten in der Landwirtschaft in Deutschland üblich.
Das Instrument ist dafür übrigens kaum geeignet: Erstens schneidet eine stumpfe Klinge mit Wellenschliff keine Binsen, zweitens hält bei dieser Tätigkeit die Linke einen Armvoll Binsen, während die Rechte schneidet. Ein zweihändiges Instrument wäre dafür kaum geeignet, zumindest nicht, wenn die Griffe keine Bewegung eines Sichelschnittes erlauben.
Schöne Grüße
MM
Hallo
das ist eine Heusäge, damit schneidet man Heuballen durch.
Kann man heute noch kaufen: zb hier.
Gruss, Sama
Danke Dir!
Von
http://www.lohnunternehmen-thomasuphoff.com/uploads/2/0/5/1/20517642/1374644026.png
über
bis
hab ich ja schon ziemlich alle Formate am Zugmaul oder auf dem Frontlader gehabt, aber dieses Werkzeug - vermutlich aus der frühen Rundballen-Zeit - ist mir dann doch noch nicht untergekommen.
Hast Du eine Idee, wie man das handhabt? Die Ausrichtung der Griffe kommt mir recht schräg vor, aber es ist sicher eine kluge Idee dahinter.
Schöne Grüße
MM
- ah, jetzt hab ichs: Kann es sein, dass das Teil nicht primär zum Teilen von Ballen ist, sondern ein bissel älter, nämlich aus der Ladewagen-und-Gebläse-Zeit bis ca. 1980, zum Abtrennen von handhabbaren Stücken von losem Heu auf dem Heustock? ‚Lose‘ dabei nicht misszuverstehen: Heu aus den untersten Lagen eines großen vorderallgäuer Heustocks hab ich als Stift einmal mit bloßer Gabel auflockern und zum Laden für einen Händler herausschaffen müssen: Das Zeugs sitzt von der Last der darüber liegenden Mengen nach x Jahren so fest zusammen, dass das eine Arbeit für jemanden ist, der beide Eltern gemeuchelt hat. Wenn es darum ginge, erklärte sich auch die „stumpfe“ Schneide.
Bonus track zur Erinnerung an das vor dem vordringenden Schwäbisch nach und nach aussterbende Seealemannisch: Nicht bei dieser Gewaltaktion für den Händler, sondern beim normalen Heuabwerfen am einem Wintersamstag für zwei Tage hörte ich vom Heustock aus den Nähne aus dem Stall unten bröhlen: ‚Heee! Hesch it g’losat wia-n-i Der g’härat hong sollesch hera!‘
Drei Verben, die heute, bloß etwa vierzig Jahre danach, nicht nur anders klängen, sondern vollkommen andere wären.
Schöne Grüße
MM
Hallo, sorry für die späte Rückmeldung.
Ich war gestern nicht mehr im Internet.
Mein Sohn war und hat mir geholfen gefühlte 2 to. Werkzeug zu sortieren, die sich im Laufe von meinen 60 und dem Hof seinen 110 Jahren, angesammelt haben. Das mußte ich ausnutzen.
„Heusäge“ Ja Wahnsinn was es alles gibt/gab.
Der Hof wurde übrigens hauptsächlich mit Viehhaltung und die Erzeugung des Futters dafür bewirtschaftet.
Aus dem Hof sind noch einige interressante Sachen zu verkaufen.
Futterkette mit 14 Umlenkrollen aus Metall und die entsprechenden Futterautomaten.
Ferkelboxen nagelneu nur eingestaubt. Die Heizungen dafür waren noch in der Original Verpackung
Schweineboxen mit Kunststoffwänden und Futterautomaten von Domino(?)
Hammermühle mit 7,5 kw incl. Voratbehälter
Kulturegge und Beetegge
Kannst Du das mal übersetzten?
Google Translator stößt hier an seine Grenezen!
Servus,
das ist eine der Formen des Mittelhochdeutschen, die heute noch gesprochen werden. Der alemannische Sprachraum fängt (ganz grob) am 48. Breitengrad an und geht ungefähr bis ans Matterhorn.
Großvater und Großmutter sind dort der Nähne und die Nahne (insbesondere letztere kommt auch weiter nördlich ins Schwäbische und Fränkische hinein vor).
Und der zitierte Satz heißt: „Hast Du nicht gehört, als ich Dir gerufen habe, Du mögest aufhören?!“ Auch „losa“ = „hören“ ist nicht strikt im Alemannischen daheim, sondern geht ein gutes Stück ins Schwäbische hinein, während „hära“ = rufen, zurufen exakt mit der Grenze des Seealemannischen zum Schwäbischen aufhört.
Schöne Grüße
MM
Hallo,
gäbe es auch einen einfachen Holz-Heurechen?
Gruß, Paran
Ja, 2 Stück sogar, aber die liegen für spätere Deko-Zwecke schon auf dem Dachboden der Maschienehalle mit jeder Menge anderer Teile, die ich aber auch selbst identifzieren konnte.
Eine rostige Heusäge. Sama hat schon geschrieben wofür sie benutzt wird. Diese kann man aber nicht mehr benutzen. Könnte man als Sammlerstück bei sich aufheben.
ist schon in meiner Dekosammlung