Was ist das Erdvolk?

Hallo,
ich bin neulich auf einen Artikel über das sogenannte Erdvolk gestoßen. Über google kam ich nur zu den Seiten von dieser Gruppe selbst. Hat jemand schon einmal selbst Erfahrungen mit dieser Gruppe gemacht und kann mir etwas neutralere Informationen zu diesem „Volk“ und ihren Praktiken geben?
Danke!
wasp

Hi,

das sind selbsternannte Weisheitstraäger mit klangvollen anglistischen Namen. Vermutlich damit der Beitrag nicht so schmerzt, den man abdrücken soll.
Ansonsten ist es eben einfach gemeinsam die Natur erleben und was unternehmen - Abenteuerwochenende in etwas länger und mystisch angehaucht.
Praktischeren Nutzen haben da survival-wochenenden (die keineswegs nur darin bestehen, mit dem Messer in kutzer Hose alleine den Weg durch die Sümpfe zu finden), weil dort tatsächlich erklärt wird wieso Luftholz besser für das Feuer ist, warum man eine Pflanze nicht essen sollte und wie man eine Unterkunft mit den Mitteln des Waldes baut.
Kostet natürlich auch.

Grüße,
JPL

Hallo,
Diese Leute geben ein von einen Schriftsteller erfundenes Volk als real aus! Was man von sollch einer Gruppe halten soll? Die werden sicher versuchen mit der Masche anderen das Geld aus der Tasche zu leiern. Was sie als „Erdvolk“ beschreiben sind nichts anderes als verschiedene Feen und Koboldvölker aus verschiedenen Ländern Europas. Wobei selbst die Luftvölker wie z.B. die Feen als Erdvolk beschrieben werden. Den Begriff „Elf“ gibt es in keiner Sage! Er ist erst von Tolkien aus dem Volk der Alb und Alben erschaffen worden. Auch lustig sind die Beschreibungen der Wesen weil sie meist spitze Ohren haben sollen. Diese Spitzen Ohren sind von Machern von Rollenspielen unter Einfluß der Vulkanier entstanden. Selbst bei Tolkien werden Sptzohren bei Elfen mit einem Wort erwähnt.
Versoche es beim Googlen lieber mal mit Feen oder Kobolden wenn du wirklich was über diese Völker erfahren willst.

Gruß
Goruk

Hi Goruk

Das Wort Elf leitet sich von den Alven als auch von den Alpen/Alben ab, daher auch die Verballhornung „Elben“. Dies sind grundsätzlich erstmal Nachtgeister, die in Deutschland fast nur noch in ihrer bösen Form (der Alp, Alpdruck/Albtraum, Nachtmahr).

Außerdem wird in diversen Ländern mit Feenvölkern von Wesen mit Spitzohren berichtet.

Allerdings hat Tolkien davon nie gesprochen, wie du sagst. Seine Elfen sehen den Menschen gar nicht so unähnlich, sie sind nur zarter und schmaler.

lg
Kate

Hossa :smile:

Das Erdvolk ist eines der vier Hüter der Elemente. Daneben gibt es noch das Feuervolk, das Wasservolk und das Luftvolk. Das Luftvolk ist jedoch bis auf einen kleinen Jungen namens „Aang“ vom Feuervolk ausgelöscht worden.

Das Erdkönigreich ist das größte der vier Reiche. Die Hauptstadt Ba-Sing-Se ist der Sitz des Erdkönigs und gilt aufgrund ihrer riesigen Mauern als uneinnehmbar. Die charakterisierende Farbe in der Mode ist Grün, vermischt mit hellen Brauntönen. Die Menschen im Erdkönigreich haben schwarzes oder braunes Haar, ihre Haut ist leicht gebräunt und sie haben meist grünliche Augenfarben. Der Erdkönig besitzt nur geringe reale Macht, während das Reich von einflussreichen Funktionären und einer gewaltigen Bürokratie am Laufen gehalten wird. Als eine Art Geheimpolizei fungiert in Ba-Sing-Se der Dai Li.

Erdbändiger sind starke Krieger des Erdvolkes und benutzen den Hung-Gar-Stil des Wushu. Aufgrund der unterschiedlichen Beschaffenheit des Elements Erde entstanden verschiedene Bändigungsstile. Die Sandbändiger in der Wüste können die losen Sandkörner – ähnlich wie Wasserbändiger in ihrem Element – dazu nutzen, sich mithilfe eines Wüstenseglers fortzubewegen. Auch Metall ist in dieser Welt nur eine weitere spezielle Form von Erde, sodass auch dieses gebändigt werden kann, ebenso wie Kohle und Asche. Der Frühling hat eine fördernde Wirkung auf die Erdbändiger.

Der stärkste aller Erdbändiger ist ein blindes junges Mädchen namens Toph Bei Fong. Sie sieht mit den Fußen, indem sie Schwindungen des Erdbodens aufnimmt und in ihrem Kopf zu Bildern zusammen setzt. Sie ist eine treue Begleiterin von Aang, der irgendwann als Avatar über alle vier Elemente herrschen wird.

Viele Grüße

Hasenfuß

Kaum zu glauben
Buenas tardes!

Kaum zu glauben, dass auch sogar ernsthafte Wissenschaftler den Mythen verfallen!

Hasta luego
CJW

Hi

Ich würde eine amerikanische Animationsserie jetzt nicht als „Mythos“ bezeichnen.

lg
Kate

1 Like

Ich würde eine amerikanische Animationsserie jetzt nicht als
„Mythos“ bezeichnen.

Aber geht diese Serie, die ich erfreulicherweise nicht kenne, nicht auf ein typisch mythologisches Denken früherer Sippen und Stämme in der Menschheitsgeschichte zurück, egal, ob wirklich „wahr“ oder nur von den Amis als Animationsserie erfunden, wo solcherlei Mythen zur normalen Identifikation eines „Volkes“ gehörten? Jedenfalls gab es eine Epoche danach, wo die griechische Philosophie dagegen kämpfte, mit der Absicht:

Macht Schluss mit diesen märchenhaften Mythen und kommt endlich zur Vernunft!

Ob die beabsichtigte Vernunft allerdings voll gelang, kann bezweifelt werden, angesichts zunehmender Ölkatastrophen, atomarer Verstrahlung und Klimaveränderung, sofern das nicht auch wieder nur bloße Mythen sind.

Gruß
CJW

Hallo,

zu „Macht Schluss mit diesen märchenhaften Mythen und kommt endlich zur Vernunft!“.

Na ja, soll ja auch noch Menschen geben, die glauben daß Gott die Erde in sechs(sieben?) Tagen erschaffen habe und „der Himmel“ von vagabundierenden Engeln bevölkert sei.

Was spricht denn da gegen ein Erdvolk, zudem es ja zumindest Erdmännchen gibt, die bei Panik im Untergrund verschwinden?

Grüße

godam

1 Like

Deer Tribe
Hallo wasp

In den Links, die du angegeben hast, stösst man auf den Deer Tribe.
Wenn du dazu spezielle Fragen hast, kann ich dir wahrscheinlich Auskünfte geben.

Du erwähnst ja auch «Praktiken» … vielleicht meinst du damit Rituale wie Schwitzhütten, Pfeifenzeremonie, Sonnentanz usw. Da kenne ich mich aus.

scalpello

Hossa CJW :smile:

Kaum zu glauben, dass auch sogar ernsthafte Wissenschaftler
den Mythen verfallen!

Weißt du, wenn man sich momentan mit der Physik bechäftigt, speziell der Astro-Physik, muss man in der realen Forschung mittlerweile mehr „glauben“ als bei Raumschiff Enterprise.

In der Astro-Physik gibt es mysteriöse dunkle Materie. Die braucht man dringend um zu erklären, warum Galaxien nicht auseinander fliegen, obwohl sie viel zu schnell rotieren.

Da gibt es dunkle Energie. Die braucht man dringend um zu erklären, warum sich das Universum immer schneller ausdehnt. Die Gravitation sollte die Ausdehnung doch eigentlich bremsen. Mit der dunklen Materie von oben sollte die Bremsung der Ausdehnung sogar noch viel stärker sein.

Und vor gar nicht allzu langer Zeit wurde noch der „dunkle Fluss“ entdeckt. Dieser beschreibt jedoch eher ein Phänomen das mit der Bewegung von Galaxie-Clustern zusammenhängt und soll nicht als Ursache für irgendwas dienen. Daher ist dieser von dem anderen dunklen Zeugs zu trennen.

Keiner weiß, was dunkle Materie oder dunkle Energie eigentlich sein sollen. Niemand hat sie je gemessen. Sie dienen als Erklärungen für beobachtete Phänomene. Das erinnert mich ein wenig an unsere Vorfahren. Die hatten für alles Unerklärliche einen Gott, der dafür verantwortlich war.

Vielleicht verstehst du meinen Hang zu Mythen jetzt besser? Achja, und 5 Kinder tragen natürlich auch dazu bei, dass man sich mit gewissen Zeichentrickserien auskennt :smile:

Viele Grüße

Hasenfuß

2 Like

Guten Tag!

Jedenfalls gab es eine Epoche danach,
wo die griechische Philosophie dagegen kämpfte, mit der
Absicht:

Macht Schluss mit diesen märchenhaften Mythen und kommt
endlich zur Vernunft!

Eigenartigerweise hat in dieser Epoche gerade des Sokrates bester Schüler, Platon meine ich, von dem du, wie sich wiederholt gezeigt hat, wenig gelesen hast, als Zuflucht einen Mythos erzählt oder erzählen lassen - dort, wo er mit der Vernunft nicht mehr weiterkam.
Beste Grüße!
H.

Mythen sind auch eine Möglichkeit

Eigenartigerweise hat in dieser Epoche gerade des Sokrates
bester Schüler, Platon meine ich, von dem du, wie sich
wiederholt gezeigt hat, wenig gelesen hast, als Zuflucht einen
Mythos erzählt oder erzählen lassen - dort, wo er mit der
Vernunft nicht mehr weiterkam.

Möglich, dass du vom berühmtesten Schüler des Sokrates sehr viel mehr gelesen hast als ich, aber die Verteidigungsrede des Sokrates habe ich über Jahrzehnte hinweg immer wieder mal gelesen, weil sie für mich nicht klar genug war, um welche Motive, religiöser, politischer und psychologischer Art es sich handelte, das Todesurteil des Sokrates zu rechtfertigen.

Die Interpretation von Hegel in dieser Beziehung ist mir bekannt, überzeugt mich aber leider überhaupt nicht. Im Übrigen wird die Diskussion seit fast zweieinhalb tausend Jahren so kontrovers geführt, dass nichts eindeutig klar ist. Ich bleibe bei meiner Auffassung im Gegensatz zu deiner, dass der Sokrates nicht bloß deshalb sterben musste, nur weil er „den Athenern mit seinen Fragen auf die Nerven ging“ (O-Text hannes), sondern weil Sokrates die „äußeren Götter“ nicht anerkannte und dagegen einen „inneren Gott“ unters Athener Volk brachte.

Die Motive für den Tod des Sokrates liegen meines Erachtens sehr viel tiefer als nur darin, dass er seine Mitbürger mit seinen kritischen Fragen auf die Nerven ging. Man kann den Tod des Sokrates rein faktisch interpretieren oder aber in der Berücksichtigung größerer kultureller Zusammenhänge. Es kommt darauf an, welche Absicht man im Schilde führt, denn die psychologischen wie auch neurobiologischen Intentionen bestimmt zum größten Teil unser Verhalten, im Gegensatz zu unserem Glauben, dass wir nur rein rationale und objektive Argumente liefern.

In diesem Sinne würde ich dir zustimmen, dass der Mythos bei Platon das versucht hat auszudrücken, was mit der „reinen Vernunft“ nicht möglich war, damals im antiken Griechenland, und auch heute noch immer nicht möglich ist, trotz aller Wissenschaft. Selbstverständlich sind auch Mythen eine Möglichkeit, das Unfassbare zu erklären, wenn auch unwissenschaftlich.

CJW

Guten Abend!

Ich bleibe bei meiner Auffassung im Gegensatz zu deiner, dass
der Sokrates nicht bloß deshalb

Nein, nicht bloß deshalb

sterben musste, nur weil er
„den Athenern mit seinen Fragen auf die Nerven ging“ (O-Text
hannes), sondern weil Sokrates die „äußeren Götter“ nicht
anerkannte und dagegen einen „inneren Gott“ unters Athener
Volk brachte.

Er hat auch zur Sonne gebetet, wenn man der Überlieferung trauen darf. Und wenn er am Bendixfest im Piräus teilnimmt „um die Göttin anzubeten“ (Respublica 327a), dann hat er sich doch wohl an den Götterfesten beteiligt. Ferner beruft er sich bei seinen Befragungen auf den Auftrag des Gottes, nämlich des Apoll im Orakel von Delphi (die Chairephon-Episode).

Die Motive für den Tod des Sokrates liegen meines Erachtens
sehr viel tiefer als nur darin, dass er

und die es ihm, vielleicht nur aus Jux, nachmachenden jungen Leute!

seine Mitbürger mit
seinen kritischen Fragen auf die Nerven ging.

(Das waren ja keine Gespräche im Beichtstuhl, man kann sich das ausmalen: Die Leute lauerten Sokrates auf und umringten ihn und seine Opfer. An den als unwissend Erwiesenen blieben diese Blamagen ihr Lebtag lang hängen und boten Stoff für Gerede und Spott.)

Sokrates sah sich in der Rolle einer Stechmücke, die den Athenern unbequem sein wollte. Damit behielt er nur allzu recht: Während im ersten Teil seines Prozesses (Schuldfrage) die zum Tod verurteilende Mehrheit der Richter gering war, nahm sie im zweiten Teil (Festlegung des Strafmaßes) um ca. 80 Stimmen zu, weil S. sie mit seinem Gegenantrag auf die ehrenvolle Speisung im Rathaus zusammen mit den Ratsherren und den siegreichen Athleten noch einmal in Rage gebracht hatte.
Rein formal war das Verfahren gegen Sokrates ein Asebieprozess, das schon. Aber die Anklagepunkte konnte er entkräften. Es gab ja keine Staatsreligion oder irgendwelche Dogmen. Wenn er sich am Kult der Stadtgötter beteiligte, konnte er außerdem noch beliebige private Götter verehren. Jede Familie hatte ihre Hausgötter/göttinnen.

In diesem Sinne würde ich dir zustimmen, dass der Mythos bei
Platon das versucht hat auszudrücken, was mit der „reinen
Vernunft“ nicht möglich war, damals im antiken Griechenland,
und auch heute noch immer nicht möglich ist, trotz aller
Wissenschaft. Selbstverständlich sind auch Mythen eine
Möglichkeit, das Unfassbare zu erklären, wenn auch
unwissenschaftlich.

Einverstanden.
Zusatz dem Brett zuliebe: Aber sind „Zahlen und Figuren“ (Novalis im berühmten Gedicht), also das Quantifizierbare, wirklich die letzte Weis- und Wahrheit?
Wir wissen heute noch nicht, welche Behauptungen der Wissenschaft sich als „Mythen“ erweisen werden wie z. B. das Phlogiston oder sonstige Falschannahmen.
Beste Grüße!
H.

Zusatz dem Brett zuliebe: Aber sind „Zahlen und Figuren“
(Novalis im berühmten Gedicht), also das Quantifizierbare,
wirklich die letzte Weis- und Wahrheit?

Sicher nicht allein das Quantifizierbare, da stimme ich dir zu. Zitat von Novalis: „Die Filosofie ist ursprünglich ein Gefühl. Die Anschauungen dieses Gefühls begreifen die filosofischen Wissenschaften.“

Im Jahre 2002 veröffentlichte der Tübinger Universitätsprofessor für Philosophie Manfred Frank ein Werk mit dem Titel „Selbstgefühl“, worin er seine vorrangigen Argumente von dem deutschen Dichter-Philosophen Friedrich von Hardenberg (Novalis) ableitete, gleichzeitig aber auch die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Hirnforschung damit verband.

CJW