Liebe Experten,
kann mir vielleicht jemand in einfachen Worten erklären, worum es sich beim Dualismus handelt und was genau der Grundgedanke dessen ist?!
ich beschäftige mich momentan privat sehr viel mit Philosophie und würde mich freuen, wenn mir jemand diese frage beantworten würde!
Liebe Grüße!
Hermann
Hallo Herr Wiebe,
Dualismus laut Philosophie-Lexikon, Anton Hügli / Poul Lübke (Hg), Rowohlts Enzyklopädie im Rowohlt Taschenbuchverlag, 5. Auflage 2003, Seite 155ff
bezeichnet:
„Dualismus (lat. dualis, zwei enthaltend) ist die Bezeichnung für metaphysische Theorien, die entweder die Existenz von zwei sich ausschließenden Substanzen behaupten (Substanzd.) oder auf dem Prinzip aufbauen, dass alles Seiende in zwei grundlegend verschiedene Typen eingeteilt werden kann oder aus zwei klar getrennten und unabhängigen Grundprinzipien heraus erklärt werden soll (Eigenschaftsd.)….“
Bei Wikipedia ist unter Dualismus (ontologisch) zu lesen:
„Als ontologischer Dualismus werden philosophische Positionen bezeichnet, die davon ausgehen, dass alles, was ist (Ontologie), in zwei einander ausschließenden Arten von Entitäten oder Substanzen zerfällt (Dualismus), und die beschreiben, ob und wie Wechselwirkungen zwischen diesen Arten möglich sind. In der westlichen Philosophietradition werden materielle und immaterielle („geistige“) Entitäten einander gegenübergestellt. Der ontologische Dualismus ist mit dem metaphysischen Dualismus historisch wie thematisch eng verschränkt; Ausgangspunkt ist oft die Bemühung um eine Lösung des Leib-Seele-Problems. …“
Beim Stichwort Dualismus steht bei Wikipedia:
„Der Dualismus bezeichnet als kontrastierende Analogbildung zu Monismus und Pluralismus vor allem philosophische, religiöse, gesellschaftliche Methoden, Lehren und Systeme, die zum auch naturwissenschaftlichen Verständnis der Welt und ihrer künstlerischen Deutung zwei voneinander unterschiedene und unabhängige Entitäten, Prinzipien, Mächte, Phänomene, Seh- und Erkenntnisweisen oder Substanzen ansetzen, die häufig einen Antagonismus (im Extremfall bis hin zu den Antinomien Kants) oder ein Spannungsverhältnis bilden, aber als Polarität auch komplementär sein können (z. B. Yin und Yang, Quantenphysik, Rechtsnormen).[1] In der Kunst wird der Dualismus häufig aktiv und bewusst zur Erzeugung eines Kontrastes eingesetzt oder um einen dramatischen Spannungsbogen zu erzeugen. …“
Soweit einige Einträge zum Stichwort Dualismus.
Mein Fazit daraus ist: Den Dualismus schlechthin gibt es nicht. Sprechen wir lieber vom Dualismus zwischen 1.?und 2.? wie : Materie und Geist, Leben und Tod, Sein und Nichtsein, etc…
Zur weiteren Beantwortung der Frage bleibt bei mir also zunächst eine Rückfrage: Welchen Dualismus meinen Sie? Welche Entitäten oder Substanzen sind gemeint? Ich denke, es ist leichter mit einer speziellen Betrachtung den Begriff zu diskutieren?
Ich hoffe, ich konnte etwas weiterhelfen.
Mit freundlichen Grüßen
Karl-Georg Krüger
Hallo Herrmann,
Dualismus?
Ist die Beobachtung, daß sich alles in der Natur/Existenz als (duale=zweihafte) Gegenpole präsentiert:
heiß - kalt
Krieg - Frieden
…
Jetzt kann man natürlich fragen, wo ist der Gegensatz zu zB einem Baum?
Das ist insofern ein gutes Beispiel, weil ich a) darauf keine Gegensatz-Antwort habe und weil b) der Baum ein altes Sinnbild für die Quelle (allen Seins) ist -> Weltenbaum Yggdrasil.
Und jeder Baum wurzelt ja tatsächlich biologisch in zwei Welten, nämlich im Erdboden und in der Luft (aus der er den überwiegenden Hauptteil seiner Nahrung zieht).
Dualismus ist auch im persönlichen Erleben zu spüren:
Wenn ich -ohne mich zu ärgern- leicht mit allen Dingen umgehen kann… dann bin ich in der Mitte und meine Pole sind ausgeglichen.
Wenn ich aufgeregt bin und mich über wasweißich ärgere, stecke ich in einem Pol fest.
Soweitsogut
Dir noch einen schönen Abend!
Gruß Volker