Was ist der Haken?

Hallo,
aktuell bekomme ich viele E-Mails mit so netten Betreffzeilen wie „Letzte Mahnung“ oder „Ihre Rechnung“.
Das soll meine Aufmerksamkeit erhöhen, OK.
Dann steht in der Mail, dass ich einen tollen Kredit ohne Schufa beantragen kann.

Toll, wie dumm muss man sein… Ich meine, Betreff und Inhalt passen überhaupt nicht, da weiß ich doch: Die Firma kann unmöglich seriös sein.

Weiter geht es auf die Seite fastcredi . net
(Link hab ich extra so geschrieben, dass man nicht drauf klicken kann!)
Was fällt auf?
Alles.
Ein Formular ohne Verschlüsselung - und unten steht dick „SSL sichere Verbindung“.
Dann ein paar Badgets vom TÜV Saarland (gefälscht), von Focus Money (gefälscht) und von Stiftung Warentest (gefälscht).

Impressum? Nun, es führt zu keiner Bank, sondern zu Digital Marketing Solution LTD in London.

Also eins ist sicher: Einen Kredit bekomme ich da sicher nicht.
Aber wo ist der Haken, was passiert, wenn man da eine Anfrage macht?

Jemandem wird versichert, daß man ganz, ganz sicher einen Kredit bekommt, wenn man allerhand persönliche Daten zur Verfügung stellt, eine Kopie des Personalausweises vorlegt und ein paar leider notwendige Gebühren entrichtet…

Also sucht man die Dümmsten unter den Dummen.
Traurig, traurig.
Man möge den Drahtziehern dahinter Hundekot aufs Frühstücksbrot schmieren.

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Einerseits geht es um das Sammeln von Daten, andererseits ggf. auch um Vorkassebetrug im Zusammenhang mit Kreditgewährung. Das alte Spiel der Branche ist nun mal, dass sich der 1. Kreditanbieter dann schnell als bloßer Vermittler outet, nachdem er erst einmal Geld kassiert hat. Und dann ist das eine Kette mit x weiteren Vermittlern, bei denen jedes Mal weiteres Geld fällig wird, um dem „schon so gut wie sicheren“ Kredit näher zu kommen. Ggf. gibt es dann auch noch Dritte, an die Geld für angeblich notwendige Formalitäten gezahlt werden muss, …

Sicher ist bei diesen Spielchen nur, dass man - egal wie viel Geld man da rein steckt - am Ende keinen (zumindest keinen ansatzweise seriösen) Kredit bekommt.

Es gibt Opfer, die da tatsächlich mehrfach zahlen, und in Summe dabei um ganz ordentliche Beträge abgemolken werden.

Genau das ist schon seit Jahren eine Masche einiger „Kreditvermittler“. Gegen eine geringe Bearbeitungsgebühr, gerne eingezogen via Nachnahme, werden einem die Vertragsunterlagen zugeschickt. Am Ende kommt dabei natürlichh kein Kredit heraus, das muss man wohl weiter nicht erwähnen.

Vor einigen Jahren gab es hier im Forum schon Diskussionen zu ein paar Fällen.

Grüße

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Bekanntlich steht jeden Morgen eine Heerschar Dummer auf, man muß sie nur finden. Und offenbar machen die mit der Masche genug Schnitt um sie weiterhin zu betreiben… Täglich eine Million Mails versenden für einen kleinen Betrag, wenn auch nur einer drauf anspringt ist der Tagesumsatz schon gemacht.

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Die sind alle nur hinter Deinem und unserem Geld her. Leider git´s immer noch Leute die sofort auf das Wort kostenlos hereinfallen und bis sie feststellen, dass es nicht kostenlos ist, sind sie schon einige Cents un Euros losgeworden. ramses90

ja und dann kann man damit was „schönes“ anstellen, zB sowas:

VG
J~

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Hallo,

Du hast signalisiert dass 1. es dich gibt, 2. und du weiterhin Mails bekommen möchtest
Ich verstehe nicht, dass du solche Spam überhaupt öffnest.

Aus Interesse. Und weil es kein personalisierter Link war.(*)
So dämlich bin ich nicht.
Mir fehtle nur die Phantasie, wie die betrügen wollen.

(*) In jedem Mailprogramm wird man irgendwie sehen können, wie der Link im Klartext heißt.
Ein http://www.kredit-ohne-schufa.betrug/startseite.html ist anonym anklickbar,
http://www.kredit-ohne-schufa.betrug/a0823jvhj_lop8746dGz ist höchstwahrscheinlich ein Link, der mit deiner E-Mail-Adresse verknüpft ist. Wenn der angeklickt wird, weiß der Betreiber, dass die E-Mail-Adresse existiert und gelesen wird.

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Hi,

das erinnert mich vom Ablauf her an James Fitch Talks.

Da ist erstmal kein haken dabei. Aber Du bist zu dem Zeitpunkt denen schon in die Falle gelaufen, weil die dann versuchen Dich auf Teufel komm raus um Dein geld zu bringen. Sei es durch die angesprochenen gebühren, Vorabzahlungen, fiktive Überweisungskosten … der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Je nachdem kann der Ton dann auch etwas harscher werden … je nachdem.
Wenn man Glück hat ist das ein automatisiertes Frage-Antwortspiel dann kommt man da schnell raus, wenn nicht kann es quälend lange dauern. Die Fragen sind wenn Sie eben „gut“ gemacht sind nämlich eben so aufgebaut, das der geneigte Leser um den Finger gewickelt wird, eingelullt, mit entsprechenden Rhetorik Praktiken mürbe gemacht, etc.
Beispiel: „Sie wollen doch sicher reich werden?“ Da antwortet natürlich jeder normale Mensch mit „JA“ und deshalb funktioniert das ganze und weil man ja höflich erzogen ist liest man das Zeugs durch und reagiert eben drauf.
Und ja, natürlich zielt das auf sagen wir mal arme Seelen ab, die sich denken „Och, die geben sich da soooo viel Mühe … Das MUSS sicher guts ein. Ja, es wirkt zwar etwas schäbig, aber die schicken mir persönlich ja sooooo oft diese mail da MUSS doch was wahres dran sein“ und ZACK schnappt genau die Falle zu. Ist genau dasselbe prinzip wie eben bei den Strandverkäufern oder bettlern in der Fußgängerzone. Die Menge machts.

Gruß
h.

Es sind nicht nur die „Dümmsten unter den Dummen“, sondern insbesondere die „Ärmsten unter den Armen“, die zudem nicht unbedingt die hellsten Kerzen auf der Torte sind, was diese Taten für mich so besonders verwerflich macht. Das ist wie mit Enkeltricks, dem Glas Wasser und dem Zettel, Heimarbeits-Angeboten, Anrufen der Polizei und all dem anderen kriminellen Mist, über den ich vor Jahren mal eine Artikelserie in der HAZ geschrieben habe.

Und gerade beim den Geschichten, die über Zeitungsanzeigen laufen, und bei denen seit ewigen Zeiten schon bekannt ist, dass sich unter bestimmten Stichwörtern seltener seriöse Angebote als Stecknadeln in Heuhaufen finden lassen, finde ich es mehr als bedenklich, dass Verlage damit immer noch gerne Geld verdienen, und von politischer Seite so wenig unternommen wird, um diesen Sumpf auszutrocknen. Und auch Zivil- und Strafgerichte berücksichtigen mE in Fällen, die dann ausnahmsweise mal zur Verhandlung kommen, viel zu wenig den Aspekt, dass man sich hier in großer Zahl ganz gezielt an Menschen wendet, die zwar üblicherweise nicht unter Betreuung wegen geistiger Schwäche stehen, aber doch aufgrund Alter und geringerer Geistesleistung besonderen Schutz verdienen.

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Etwas ot, aber bei uns in der Gegend grassiert zur Zeit der „falsche Polizisten“-Trick (jemand ruft an und sagt er sei von der Polizei, die angezeigte Nummer ist die 112, man sei einem Einbrecherring auf der Spur und man habe die Adresse des Angerufenen auf einer Liste gefunden - um die Wertsachen zu schützen, solle man doch bitte alle einpacken und vor die Haustür stellen [!!] und die Polizei werde sie da abholen, sicher aufbewahren und zu gegebener Zeit zurückbringen). Klar, die angerufenen Leute sind eigentlich immer ziemlich alt. Aber wie naiv muss man eigentlich sein, darauf reinzufallen? Selbst wenn die Sache wahr wäre, wollte ich keinem Einbrecher gegenüberstehen. Aber in der Region gibt es ca. einmal in der Woche eine Mitteilung von der Polizei, das wieder jemand drauf reingefallen ist. Wahrscheinlich gibt es auch eine Dunkelziffer, von denen die irgendwann merken, wie dumm sie waren und sich schämen und es deshalb nicht zur Anzeige bringen.
Mir ist trotz allem schleierhaft, wie dieser Trick immer noch funktionieren kann (mal ausgenommen, die Opfer sind grenzwertig dement).

Grüße
Siboniwe

Alterserscheinungen sind sicherlich in einem erheblichen Maße mit daran beteiligt, dass solche Dinge funktionieren. Aber nicht nur. Es gibt tatsächlich recht viele Menschen mit einer „sehr eingeschränkten Weltsicht“, um es mal ganz vorsichtig zu formulieren, die auch unabhängig vom Alter eine hohe Tendenz haben, Opfer aller möglichen Dinge zu werden, bei denen es eigentlich sofort Alarm schlagen müsste. Schau dir nur mal die ganzen Leute an die hier (als der Laden noch lief) ständig zu entsprechenden Dingen Fragen gestellt haben, und sich oftmals kaum/nicht davon überzeugen ließen, dass sie gerade in akuter Gefahr waren, Opfer mehr oder minder krimineller Machenschaften zu werden. Und dies selbst dann, wenn man mit einer einfachen Google-Suche zum passenden Stichwort mit Warnungen überschüttet wurde.

Es ist natürlich gesellschaftlich nicht wirklich durchsetzbar, abgesehen von der Feststellung der fehlenden Geschäftsfähigkeit weitere Abstufungen zu definieren, die einen besonderen Schutz für Menschen hergeben würden, die zwar noch nicht die Geschäftsfähigkeit verloren haben, aber aufgrund eingeschränkter geistiger Möglichkeiten vorsätzlich in großer Zahl zum Ziel gewisser Maschen gemacht werden, aber ich würde mir wirklich insbesondere im Strafrecht im Bereich der Frage der individuellen Schuldfeststellung wünschen, dass die gezielte Auswahl der Zielgruppe mehr zu entsprechenden Strafverschärfungen führen würde.

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Es gab auch Leute, die ihr Geld, weil es angeblich verflucht war, einer Zauberin anvertrauten, die es einpackte, etwas Brimborium machte und dann zurückgab mit der Aufforderung, das Päckchen erst in einigeni Tagen wieder zu öffnen…

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Es sind leider oft ältere Herrschaften, die bei einem Anruf der Polizei (übrigens wäre das eher die 110!) in Ehrfurcht erstarren.
Eine Dame in meiner Stadt - auch betagt! - war aber so pfiffig, ihren Mann während des laufenden Gespräches zu kontaktieren, der hat dann die echte Polizei angerufen und soweit ich weiß, wurden auch zwei Personen festgenommen.