Die Werbung verschiedener Labels wirbt mit Kleidung aus BIO-cotton. Ist an diesem „BIO“ überhaupt was dran oder ist eigentlich nicht jede Baumwolle in irgendeiner Weise BIO?
LG
Servus,
jedes pflanzliche oder tierische Produkt ist „Bio“.
Das größte Problem an billigen, schnell verbrauchten Baumwoll-Fähnchen ist der riesige Wasserbedarf von Baumwolle, nicht die Pflanzenschutzmittel.
Erläuterungen zu einigen Labeln findest Du hier: http://gruppen.greenpeace.de/wuppertal/themen_files/detox_files/ratgeber_textil-label.pdf
Schöne Grüße
MM
Hallo
Zitat aus http://de.pluspedia.org/wiki/Biobaumwolle
Biobaumwolle wird im Gegensatz zu konventioneller Baumwolle, in kontrolliert biologischen Agrarsystemen nach festen Standards angebaut. Kontrolliert biologischer Anbau (kbA) bedeutet dabei, dass der Einsatz von toxischen und persistenten (nicht abbaubaren) chemischen Düngern oder Pflanzenschutzmitteln, sowie von gentechnisch veränderten Organismen verboten ist.
Zitat Ende
Noch Fragen?
Gruß merimies
Hallo
es handelt sich dabei um den Anbau, der nach Bio / öko-Richtlinien zertifiziert ist.
Die Verarbeitung ist allerdings genauso konventionell, wie alle anderen auch (also Arbeitsbedingungen und chemische Färbemittel gleich, wie bei den anderen, sofern es nicht extra als fair oder was auch immer ausgewiesen ist).
25% der der Insektizide weltweit werden auf Baumwollfelder gesprüht (bei nichtmal 3% Baumwollanteil in der Landwirtschaft) und auch alle anderen landwirtschaftlichen Sprühmittel werden in unverhältnismässig grossen Mengen eingesetzt. Das macht Biobaumwolle zum landwirtschaftlichen Produkt mit dem höchstens Einsatz dieser Produkte und aus Sicht des Naturschutzes Bioanbau durchaus Sinn.
Der Wasserverbrauch, den Martin angesprochen haben, ist ein weiters gigantisches Problem - lies mal über den Aralsee - dem einen oder anderen Leser mag da „lieber nackt, als in Baumwolle“ in den Sinn kommen.
Gruss, Sama
Das bedeutet also dass das nicht mal ne Werbestrategie ist oder?
Nun ja, es ist schon eine Werbestrategie, aber keine in der Art, die, anstatt dem Verbraucher ein wirklich hochwertiges Produkt anzubieten, ihm mit viel Wortgeklingel vorgaukelt, das Produkt sei hochwertig.
Das Endprodukt darf die Bezeichnung Bio nur tragen, wenn vom Baumwollfeld bis zum Verlassen der Textilfabrik die Biostandards eingehalten werden.
Es würde z.B. wenig Sinn machen, wenn die Baumwolle zwar nach Biostandards erzeugt wurde, also die Bezeichnung Biobaumwolle tragen dürfte, beim Verspinnen, Weben und Fertigen des Endprodukts (Kleidungsstück) aber, wie bei der Fertigung von gewöhnlicher Baumwollkleidung durchaus üblich, mit schadstoffhaltigen Chemikalien gearbeitet würde. Das Endprodukt würde dadurch das Rechtverlieren, mit dem Bio-Kennzeichen versehen zu werden.
Gruß merimies