Hi,
anknüpfend auf die Frage „Was ist die strukturelle Identität“ (vgl. Artikelbaum unten) stelle ich die Frage:
Was ist die absolute Identität???
Gruß
C.
Hi,
anknüpfend auf die Frage „Was ist die strukturelle Identität“ (vgl. Artikelbaum unten) stelle ich die Frage:
Was ist die absolute Identität???
Gruß
C.
Hallo Claus,
die absolute Identität ist die Identität mit dem Sein. Dies ist eine Seinsweise, die drei Personen haben können, das ist
Gruss
Mike
Hi Mike,
Der Begriff „absolute Identität“ meint, dass es hierbei nicht nur um eine mit der Sprache identifizierte Selbstdefinition geht (zum Beispiel der Religion oder des „wissenschaftlichen Sozialismus“ und endlosen anderen Identifikationen), sondern um etwas, was über die bloße Sprache hinausgeht.
So ist zum Beispiel der „bedingte Reflex“ bei dem russischen Professor Ivan Pawlow (Nobelpreisträger) nicht nur von der menschlichen Sprache abhängig, sondern von einem „Reiz“, der eine bestimmte Reaktion beim Tier und Menschen auszulösen vermag. Wenn man bedenkt, dass Pawlow „Medizinmann“ war beim Militär, sollte man den sprachphilosophischen Begründungen lieber nicht genauso blind folgen, wie die „dummen“ Hunde in den Pawlow-Experimenten, dessen Lehre vor allem von Skinner und Watson weiter zur berühmten „Black-Box“ ausgebaut wurde, die mehr als fünfzig Jahre lang die westliche Wissenschaft BEHERRSCHTE.
Gegenüber der kurz dargestellten Verhaltenspsychologie steht die so genannte Tiefenpsychologie, wie sie der Arzt Prof. Dr. Sigmund Freud mit seinen Anhängern (allein in Rio de Janeiro arbeiten ca. 20 000 Psychoanalytiker, die sich auf Sigmund Freud berufen, wer weiß, vielleicht, weil die Brasilianer dies besonders nötig haben, wegen ihrer „heißen“ Libido?) philosophisch begründet hat, mit den Begriffen des Bewussten und Unbewussten.
Dass Freuds Lehre neben der Verhaltenstherapie von Pawlow auch in Old Germany „politisch korrekt“ ist, darf man getrost GLAUBEN!!! Immerhin bezahlt die Krankenkasse sowohl verhaltenspsychologische Interventionen als auch psychoanalytische nach Freud und seinen therapeutischen ANHÄNGERN!!!
Gegenüber den verhaltens- und tiefenpsychologisch begründeten SCHULEN entstand in den USA eine „Dritte Kraft“, deren philosophische Begründung sich als „Psychologie des Seins“ versteht und deren wichtigster Vertreter Abraham Maslow war, Professor an der Brandeis Universität. Maslow gehört zusammen mit dem amerikanischen Gesprächspsychologen Prof. Carl Rogers zu den Vätern dieser „Dritten Kraft“, die weltbekannt wurde unter dem Begriff der „Humanistischen Psychologie“.
Maslow schreibt in seinem Hauptwerk „Psychologie des Seins“ in Bezug auf die deutsche Philosophie:
„Wenn wir den EXISTENZIALISMUS… untersuchen… finden (wir) sehr viel Nützliches.“ - „Für mich bedeutet existenzielle Psychologie im wesentlichen einen zweifachen Schwerpunkt: Erstens legt sie einen RADIKALEN Nachdruck auf das Konzept der IDENTITÄT und der ERFAHRUNG der Identität als… jedwede Philosophie oder Wissenschaft von der menschlichen NATUR. Ich habe dieses Konzept als DAS grundlegende gewählt, weil ich es besser verstehe als wie nur die Begriffe von Wesen, Sein, Ontologie usw., teils weil ich glaube, dass man mit ihm (diesem Konzept) empirisch arbeiten kann - wenn nicht schon jetzt, dann in naher Zukunft.“
Maslow weiter: „… weil die amerikanischen Psychologen EBENFALLS (Heraushebeung im Original) von DER SUCHE NACH IDENTITÄT BEEINDRUCKT WAREN (Allport, Rogers, Goldstein, Fromm, Wheelis, Erickson, Murray, Murphy, Horney, May u. a.). Und ich muss sagen, dass diese Autoren um vieles KLARER UND REALER SEHEN, als z. B. die Deutschen Heidegger und Jaspers.“ (Zitiert aus „Psychologie des Seins“, 1968).
Goleman mit seiner weltbekannten „Emotionalen Intelligenz“ (EQ) baute auf Maslow auf, genauso, wie der weltbekannte amerikanische Flow-Psychologe Mihaly Csikszentmihalyi, Prof. an der Universität Chicago und zahlreiche weltbekannte andere Vertreter dieser IDENTITÄTSPHILOSOPHIE, wie sie schon Schelling mit seiner „positiven Philosophie“ LEHRTE…
Heute gibt es in den USA und in Europa ein breites Bekenntnis zu Schelling und Hegel als eine neu gedachte Einheit der IDENTITÄT. Vor allem der US-Philosoph Ken Wilber mit seinem „Integralen Bewusstsein“ hat die „Dritte Kraft“ mit den Erkenntnissen der östlichen Philosophie verbunden.
Nun ist der deutsche lebende (!) Philosoph Prof. Manfred Frank auf die Idee gekommen, das „ganze“ menschliche Wesen als „absolute Identität“ zu bezeichnen, wonach es „Das Sagbare und das Unsagbare“ gibt. Oder wie der bekannte französische Psychoanalytiker Jacques Lacan lehrte: Es gibt das Reale (Es), das Imaginäre (Bedürfnisse) und das Symbolische (Sprache).
Da aber die SPRACHE eine so große MACHT besitzt, durch die äußerliche IDENTIFIKATION (die höchste strukturelle Evolution des Kosmos), kann sie ja auch von der Oberfläche bis zu den tiefsten Wurzeln des Seins unser Wesen BEEINFLUSSEN, wie die Realität der Welt beweist.
Trotzdem ist es eine SELBSTERFAHRUNG, und daran glauben alle HUMANISTEN, zu denen ich mich selber zähle, dass es ein GANZES INNERES WESEN gibt, das von allen äußerlichen Manipulationen unbeeindruckt bleibt, worüber man zwar nicht sprechen, das man aber selbstbewusst ERFAHREN kann, als seine ureigenste innere Natur und „absolute Identität“!!!
Vielleicht hat das auch Wittgenstein so gemeint oder zumindest erahnt, mit seiner sonderbaren Tautologie: „Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.“
Gruß
C.
Hi,
die absolute Identität liegt wohl jenseits jeder Individualität und ist einfach das ganze Wesen… nichts als das Wesenhafte… ganz und gar Wesentliche?
Und darüber kann man nicht sprechen; Sprache ist begrenzt, während das Ganze nicht begrenzt ist?
MfG, iceage
anknüpfend auf die Frage „Was ist die strukturelle Identität“
(vgl. Artikelbaum unten) stelle ich die Frage:Was ist die absolute Identität???
Gruß
C.
Hi IceageHatnochFragen,
die absolute Identität liegt wohl jenseits jeder
Individualität und ist einfach das ganze Wesen… nichts als
das Wesenhafte… ganz und gar Wesentliche?Und darüber kann man nicht sprechen; Sprache ist begrenzt,
während das Ganze nicht begrenzt ist?
Deshalb sagt Manfred Frank auch, dass das SUBJEKTIVE nicht mit dem bloßen INDIVIDUELLEN verwechselt werden darf, was zunächst unverständlich erscheint, weil man schlechthin glaubt, das sei dasselbe. Es ist aber nicht dasselbe, weil das SUBJEKTIVE etwas in seiner GANZHEIT ist, das in das ÜBERBEWUSSTE hinausreicht als das ganz WESENTLICHE (Wesen). In dieser Sichtweise hat der schottische Philosoph Dun Scotus die Philosophie von Thomas revolutioniert, ich füge aber hinzu, dass auch Thomas von Aquin ein sehr nützlicher Denker war, den man in sein ganzheitliches Bewusstsein INTEGRIEREN sollte, und alle anderen große „Systemdenker“ der ganzen Philosophiegeschichte natürlich ebenfalls.
Trotzdem darf man als „vernünftig“ Philosoph nicht sofort und von vornherein beim ÜBERINDIVIDUELLEN beginnen, denn das wäre meiner Meinung nach Theologie und nicht wissenschaftlich begründbare Philosophie.
Deshalb ist Protagoras/Sokrates über Descartes und Kant meines Erachtens der „richtige“ Weg, um zur absoluten Identität zu finden. Allerdings müsste auch immer das praktische Handeln hinzukommen als „ganzer“ Mensch - oder wie Wilber sich auf Habermas beziehend sagt:
„Ganzheitlich handeln“
(zum Beispiel im kommunikativen Handeln als Philosoph)!
Gruß
C.