Hallo Taktlos,
die Hinweise von Aprilfrisch sind sehr zielführend. Geh danach vor.
Hier nur ein paar Hinweise vom Ingenieur, der kein Landwirtschaftsfachmann ist, aber sich ganz gut in der Wirtschaft und seit 40 Jahren in Osteuropa gut auskennt (in den letzten 10 Jahren nicht mehr so sehr):
Die östlichen Länder sind alle scho immer landwirtschaftlich geprägt. Je weiter du von Mitteleuropa weggehst verstärkt sich das. Diese Prägung resultiert aus der schwachen Industrialisierung. Vor der industriellen Revolution in Mitteleuropa war das nicht so deutlich. Diese Länder haben damals den Anschluss verloren.
In der sozialistischen Zeit haben die Regierungen versucht das aufzuholen. Die Niveauunterschiede der Industriesprodukte zu mitteleuropäischen Produkten blieben erheblich. Industiegüter ließen sich kaum exportiern. Da git es ein paar Ausnahmen. Die Konsumelektronik aus Polen, Ungarn und den baltischen Ländern war konkurrenzfähig.
Landwirtschftsprodukte wurden aber immer in großer Menge exportiert, auch in die DDR. Nach der Überwindung der sozialistischen Wirtschaft und dem Wegfall der DDR als Einfuhrland, sind die Exporte der Ausnahmen auch weggefallen.
Agrarexporte sind aber weiterhin möglich, besonders weil man hier durch die extrem niedrigen Löhne den südeuropäischen Agrar-Exporteuren Konkurrenz macht. Die Löhne für Export-Industrieprodukte betragen dort etwa 1/3 der deutschen Löhne. Damit kann man dort sehr gut leben. In der Produktion von Produkten für den Inlandbedarf, wie Lebensmittel, sind die Preise und Löhne deutlich niedriger. Z. B. hat die DDR seinerzeit Eier für 10Pf / Stück nach W-Berlin exportiert (oder war es 1Pf?)
Das ist die Grundlage dafür, dass Dumping-Exporte in größerer Menge moglich sind. Und die sind die Grundlage für die Beschäftigung in der Landwitschaft.
Ich hoffe das stimmt Dich ein wenig in das Thema ein.
Viel Erfolg und Grüße vom Maschinenfluesterer