Was ist die Erklärung für die hohe Beschäftigung in der Landwirtschaft in Osteuropa?

Hallo,

ich sitze gerade an einer Hausarbeit zum Thema „Lebensqualität in länlichen Räumen Europas“. Ein Indikator für die Lebensqualität ist die Beschäftigung. Hier ist mir aufgefallen, dass in Osteuropa(Esland, Litaun,Polen, Ungarn, Lettland, Slowakei) eine deutlich höhere Beschäftigungsquote als in den westlichen Ländern herrscht.
Nun soll ich in meiner Hausarbeit Hintergründe und Erläuterungen liefern, weshalb die Indkatoren so ausgeprägt sidn/wie sie zu Stande kommen. Ich habe bereits 3 Tage recherchiert und bin nauf noch keine EINDEUTIGE Antwort gestoßen, welche ich auch für mein Thesenpapier verwenden kann.

Hier meine Frage: Weiß jemand hier weshalb in diesen Ländern solch eine deulich höhere Beschäftigung in der LW besteht als in Westeuropa. Und hat jmd. Literatur zu dieser Frage, welche  eindeutige Antwort gibt?!

Vielen Dank für eure Hilfe im Voraus

tut mir leid, in meiner Formulierung kommt nicht deutlich hervor, dass es um die  Beschäftigung in der LANDWIRTSCHAFT  geht.

Servus,

eine eindeutige Antwort wirst Du auch nicht vorgefertigt kriegen - da ist ein bissel mehr dran als Suchen, ob das schon mal jemand beantwortet hat.

Du könntest Dir als erstes Mal die Angebotsseite und die Nachfrageseite jede für sich anschauen.

Hier in bunter, unstrukturierter Folge mal einige Fragen, die Dich weiterbringen:

Wie schaut es aus mit der Grenzproduktivität in der Landwirtschaft und in anderen Sektoren? Wie schaut es aus mit den Opportunitätskosten der eingesetzten Arbeitszeit? Welche alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es, wie sehen die Löhne in der Landwirtschaft im Vergleich zu Industrie und Dienstleistungen aus und warum? Welche Entwicklung haben Industrie und Dienstleistungssektor seit 1990 genommen? Welche Möglichkeiten bestehen für die Arbeitnehmer, ihre Grundbedürfnisse zu sichern? Welchen Einfluss hatte die sozialistische Epoche auf die Produktivität in der Landwirtschaft (Betriebsgrößen? Mechanisierungsgrad?)? Wie schaut es mit Klima, Böden, Transportmöglichkeiten aus?

In welchem Zusammenhang fertigst Du die Arbeit an? Was ist Dein fachliches Level? Traust Du Dir zu, mal in den Inhaltsverzeichnissen der „Agrarwirtschaft“ zu stöbern und darin gefundene passende Veröffentlichungen zu verstehen (Vorsicht! Das meiste darin ist nicht vor dem fünften Semester genießbar)?

Schöne Grüße

MM

Mit Agrarwirtschaft bin ich nur oberflächlich vertraut. Die Hausarbeit geht ja eigentlich um die Lebensqualität und die Ausprägung der Beschäftigung nur ein Faktor von fünf. So gehsehen ist die Hausarbeit eher in die Breite als in die Tiefe. Vielen Dank auf jeden Fall schon mal für die Hilfestellellung.

Grüßle Takt-los

Hallo Taktlos,
die Hinweise von Aprilfrisch sind sehr zielführend. Geh danach vor.

Hier nur ein paar Hinweise vom Ingenieur, der kein Landwirtschaftsfachmann ist, aber sich ganz gut in der Wirtschaft und seit 40 Jahren in Osteuropa gut auskennt (in den letzten 10 Jahren nicht mehr so sehr):
Die östlichen Länder sind alle scho immer landwirtschaftlich geprägt. Je weiter du von Mitteleuropa weggehst verstärkt sich das. Diese Prägung resultiert aus der schwachen Industrialisierung. Vor der industriellen Revolution in Mitteleuropa war das nicht so deutlich. Diese Länder haben damals den Anschluss verloren. 

In der sozialistischen Zeit haben die Regierungen versucht das aufzuholen. Die Niveauunterschiede der Industriesprodukte zu mitteleuropäischen Produkten blieben erheblich. Industiegüter ließen sich kaum exportiern. Da git es ein paar Ausnahmen. Die Konsumelektronik aus Polen, Ungarn und den baltischen Ländern war konkurrenzfähig.

Landwirtschftsprodukte wurden aber immer in großer Menge exportiert, auch in die DDR. Nach der Überwindung der sozialistischen Wirtschaft und dem Wegfall der DDR als Einfuhrland, sind die Exporte der Ausnahmen auch weggefallen.

Agrarexporte sind aber weiterhin möglich, besonders weil man hier durch die extrem niedrigen Löhne den südeuropäischen Agrar-Exporteuren Konkurrenz macht. Die Löhne für Export-Industrieprodukte betragen dort etwa 1/3 der deutschen Löhne. Damit kann man dort sehr gut leben. In der Produktion von Produkten für den Inlandbedarf, wie Lebensmittel, sind die Preise und Löhne deutlich niedriger. Z. B. hat die DDR seinerzeit Eier für 10Pf / Stück nach W-Berlin exportiert (oder war es 1Pf?)

Das ist die Grundlage dafür, dass Dumping-Exporte in größerer Menge moglich sind. Und die sind die Grundlage für die Beschäftigung in der Landwitschaft.

Ich hoffe das stimmt Dich ein wenig in das Thema ein.

Viel Erfolg und Grüße vom Maschinenfluesterer