Was ist eigentlich 'Gewaltverherrlichung'?

Liebe Mitleser,

vor allem aus den Mündern von kriegstreibenden Politikern hört man es jetzt oft, aber auch hier und in anderen Foren steht es häufig zu lesen. Das Wort „Gewaltverherrlichung“. Was habe ich mir eigentlich darunter vorzustellen?

Wenn Gewalt dargestellt wird, wird sie dann automatisch verherrlicht? In wiefern verherrlicht ein Spiel wie „Return to Castle Wolfenstein“ oder „Counterstrike“ Gewalt? Warum sollen solche Spiele gefährlicher sein, als Cowboy und Indianer zu spielen? (wenn man sich die Geschichte der amerikanischen Ureinwohner anschaut, sollte das Spiel doch erst recht verboten werden)

Wenn Counterstrike & Co. Gewalt verherrlichen, was tun dann bitte die Menschen, die heimkehrende siegreiche Soldaten mit Pomp und Paraden empfangen? Was wird mit allen Männern getan (angeblich), die nicht den Kriegsdienst (bzw. Gebärersatzdienst, Frauen müssen ja nicht) verweigern, und dann ein mindestens neunmonatiges Programm des töten lernen absolvieren? Und zwar mit echten Waffen.

Kann es sein, dass nur möglichst schnell ein Sündenbock gefunden werden musste, damit man in aller Ruhe wie bisher weitermachen kann?

Fragt sich vermutlich nicht nur

Fritze

Lieber Fritze,

Kann es sein, dass nur möglichst schnell ein Sündenbock
gefunden werden musste, damit man in aller Ruhe wie bisher
weitermachen kann?

JA

hd

Liebe Mitleser,

Wenn Gewalt dargestellt wird, wird sie dann automatisch
verherrlicht? In wiefern verherrlicht ein Spiel wie „Return to
Castle Wolfenstein“ oder „Counterstrike“ Gewalt? Warum sollen
solche Spiele gefährlicher sein, als Cowboy und Indianer zu
spielen? (wenn man sich die Geschichte der amerikanischen
Ureinwohner anschaut, sollte das Spiel doch erst recht
verboten werden)

Wenn man diesen Unterschied nicht mehr erkennt, s haben gewaltverherrlichende spiele wie die genannten alle Toleranzgrenzen aufgehoben.

Wenn Counterstrike & Co. Gewalt verherrlichen, was tun dann
bitte die Menschen, die heimkehrende siegreiche Soldaten mit
Pomp und Paraden empfangen? Was wird mit allen Männern getan
(angeblich), die nicht den Kriegsdienst (bzw.
Gebärersatzdienst, Frauen müssen ja nicht) verweigern, und
dann ein mindestens neunmonatiges Programm des töten lernen
absolvieren? Und zwar mit echten Waffen.

Ein Soldat würde auch Dich schützen, oder jeden anderen, der von ungerecht Gewalttätigen angegriffen wird. dieser hat eine „gute“ Aufgabe.

Kann es sein, dass nur möglichst schnell ein Sündenbock
gefunden werden musste, damit man in aller Ruhe wie bisher
weitermachen kann?

der Sündenbock war schon lange bekannt, nur hat noch keiner was unternommen, jetzt weiß man, daß man lange geschlafen hat.

gruss
winkel

Hallo Winkel,

Wenn man diesen Unterschied nicht mehr erkennt, s haben
gewaltverherrlichende spiele wie die genannten alle
Toleranzgrenzen aufgehoben.

ich fürchte, ich hab auch geschädigte Toleranzgrenzen, denn ich finde es auch sehr schwer zu entscheiden, wann Gewalt gut ist und wann sie böse ist.
Dürfen nur die Guten Gewalt anwenden ?
Ja, finde ich.
Das ist leicht.
Aber leider sind die Guten immer so schwer zu erkennen.
Und das allerschwierigste ist, dass gut oder böse so oft eine Frage des Standpunktes ist.

Grüße
Heike

[…]

ich fürchte, ich hab auch geschädigte Toleranzgrenzen, denn
ich finde es auch sehr schwer zu entscheiden, wann Gewalt gut
ist und wann sie böse ist.

Ich finde Gewalt hat – wird sie im realen Leben angewendet – immer etwas negatives.

Dürfen nur die Guten Gewalt anwenden ?
Ja, finde ich.

Meiner Meinung nach sollte niemand Gewalt anwenden dürfen. Leider tun es dann doch die einen oder anderen. Daher braucht man z.B. eine Polizei und eine Gerichtsbarkeit, die Strafen verhängen kann.

Das ist leicht.

Findest Du?

Aber leider sind die Guten immer so schwer zu erkennen.

Im Krieg ist es einfach. Die Gewinner sind die Guten.

Und das allerschwierigste ist, dass gut oder böse so oft eine
Frage des Standpunktes ist.

Ja, eben. Darum lieber gar keine Gewalt. Warum man deshalb aber nicht mehr spielen dürfen soll, will mir nicht einleuchten.

Gruß

Fritze

Wenn man diesen Unterschied [zwischen Counterstrike und :Cowboy & Indianer] nicht mehr erkennt, s haben
gewaltverherrlichende spiele wie die genannten alle
Toleranzgrenzen aufgehoben.

Kannst Du das mal mit etwas mehr Substanz anfüllen oder möchtest Du einfach nur ein paar hole Phrasen dreschen?

Ein Soldat würde auch Dich schützen, oder jeden anderen, der
von ungerecht Gewalttätigen angegriffen wird. dieser hat eine
„gute“ Aufgabe.

Du verwechselst gerade Soldaten mit Polizisten. Polizisten sind dazu da, das „Gewaltmonopol des Staates“ durchzusetzen und den Bürger zu beschützen. Soldaten sind überflüssig und kosten nur Geld.

Man kann den Unterschied auch ganz leicht feststellen, indem man einmal eine Kaserne und dann ein Polizeipräsidium besucht.

der Sündenbock war schon lange bekannt, nur hat noch keiner
was unternommen, jetzt weiß man, daß man lange geschlafen hat.

Du meinst also, durch das Counterstrike spielen ist dieser junge Mensch zum Amokläufer geworden. Nicht etwa durch totale Perspektivlosigkeit sowie Kaltherzigkeit und Gleichgültigkeit seitens seiner Lehrer oder der kompletten Realitätsferne der Landespolitiker, die nach 14 Jahren Schule nicht einmal einen Hauptschulabschluss gewähren wollen?

Ist es für einen Jugendlichen nicht 1000 mal schädlicher, ständig aus allen Richtungen signalisiert zu bekommen, er wird nicht gebraucht und ist lediglich Teil eines Problems?

Nein, natürlich nicht. Verbietet Counterstrike & Co, dann wird alles gut.

Wie war das noch? Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte.

Gruß

Fritze

Wenn man diesen Unterschied [zwischen Counterstrike und :Cowboy & Indianer] nicht mehr erkennt, s haben
gewaltverherrlichende spiele wie die genannten alle
Toleranzgrenzen aufgehoben.

hallo Fritze
Er hat es erfasst und weiß, was zur Zeit opportun ist, siehe auch seine anderen Antworten im w.w.w.

Gruß

Peter

Hallo Fritze,

Ich finde Gewalt hat – wird sie im realen Leben angewendet –
immer etwas negatives.

Genau. Aber Gewalt ist so ein fieses Ding. Sie fängt ja nicht erst bei körperlicher Gewalt an.

Dürfen nur die Guten Gewalt anwenden ?
Ja, finde ich.

Meiner Meinung nach sollte niemand Gewalt anwenden dürfen.
Leider tun es dann doch die einen oder anderen. Daher braucht
man z.B. eine Polizei und eine Gerichtsbarkeit, die Strafen
verhängen kann.

Sag ich ja. Die Guten dürfen.

Das ist leicht.

Findest Du?

rein theoretisch, ja.

Aber leider sind die Guten immer so schwer zu erkennen.

Im Krieg ist es einfach. Die Gewinner sind die Guten.

Hat es schon mal Gewinner bei einem Krieg gegeben ?

Und das allerschwierigste ist, dass gut oder böse so oft eine
Frage des Standpunktes ist.

Ja, eben. Darum lieber gar keine Gewalt. Warum man deshalb
aber nicht mehr spielen dürfen soll, will mir nicht
einleuchten.

Es hat etwas damit zu tun, dass man beim Spielen gewisse Denkmuster trainiert.
Wenn Du Dich also immer wieder und intensiv in eine bestimmte Rolle hineinversetzt, dann wird sie Dir irgendwann vertraut. Und Du wirst auch gewisse Denkweisen mit ins „reale Leben“ nehmen.
Das heißt nicht, dass Du zwingend gewalttätig wirst, wenn Du auf Deinem PC haufenweise Gegner vernichtest. Es kann (!) aber dazu führen, dass Du das Zurückschlagen als völlig normal empfindest. Und dann hast Du einen (!) Baustein für reale Gewalttätigkeit.

Ich kenn mich nicht so sehr mit Computerspielen aus. Wenn hier Enten geschossen werden, seh ich immer blutige Kadaver vor mir. Wenn aus einem Hubscharauber Bomben abgeworfen werden, zieht sich mein Magen zusammen.
Aber ich kann auch, bis heute, nicht richtig lachen, wenn sich Dick und Doof gegenseitig mit den Fingern in die Augen stechen.
Alles eine Frage der Vorstellungskraft.

Und die kann man in einem Spiel nur trainieren, wenn man auch mal das Opfer ist.
Das ist ja beim Cowboy- und Indianerspiel nicht zu vermeiden. Wenn man sich nicht mal gefangen nehmen lässt, wird man auch ganz schnell niemanden mehr finden, der sich fangen lässt. Aus das Spiel.

Ich finde es schon wichtig, was man spielt oder spielen lässt. Aber ich finde es sehr schwer, die Grenzen zwischen erlaubt und verboten zu setzen.

Gruß

Heike

Hallo

Es hat etwas damit zu tun, dass man beim Spielen gewisse
Denkmuster trainiert.
Wenn Du Dich also immer wieder und intensiv in eine bestimmte
Rolle hineinversetzt, dann wird sie Dir irgendwann vertraut.
Und Du wirst auch gewisse Denkweisen mit ins „reale Leben“
nehmen.
Das heißt nicht, dass Du zwingend gewalttätig wirst, wenn Du
auf Deinem PC haufenweise Gegner vernichtest. Es kann (!)
aber dazu führen, dass Du das Zurückschlagen als völlig normal
empfindest. Und dann hast Du einen (!) Baustein für reale
Gewalttätigkeit.

Das heisst man sollte z.B. Kampfsportarten verbieten (Zurückschlagen und so…) . Und Big Brother sowieso (fördert Voyeurismus )… Jäger ( Töten wirklicher Lebewesen) … etc… Konsequenz wäre gefragt. Aber man nimmt lieber die Gruppe ins Visier , die am wenigsten Wählerstimmen kostet: Die Zocker.

Ich kenn mich nicht so sehr mit Computerspielen aus.

Macht nichts in der FAZ hat sogr ein Redakteur der das Spiel nie gespielt hat einen ganzen Artikel darüber geschrieben wie dieses Spiel so funktioniert…( http://www.faz.net/IN/INtemplates/faznet/default.asp… )

Wenn hier
Enten geschossen werden, seh ich immer blutige Kadaver vor
mir. Wenn aus einem Hubscharauber Bomben abgeworfen werden,
zieht sich mein Magen zusammen.
Aber ich kann auch, bis heute, nicht richtig lachen, wenn sich
Dick und Doof gegenseitig mit den Fingern in die Augen
stechen.
Alles eine Frage der Vorstellungskraft.

Wenn ich jemanden fragge ( man spricht hier unter Spielern üblicherweise nicht vom töten , weil es eben nicht töten ist ) dann weiss ich ganz genau dass er spätestens 20 Sekunden danach woanders wieder eingesetzt wird ( gut bei Cs dauerts etwas länger) , ich töte ihn ja nicht .

Und die kann man in einem Spiel nur trainieren, wenn man auch
mal das Opfer ist.

Wenn du niemals selbst dran bist nmogelst du … was den unten erwähnten Effekt hätte.

Das ist ja beim Cowboy- und Indianerspiel nicht zu vermeiden.
Wenn man sich nicht mal gefangen nehmen lässt, wird man auch
ganz schnell niemanden mehr finden, der sich fangen lässt.
Aus das Spiel.
Ich finde es schon wichtig, was man spielt oder spielen lässt.
Aber ich finde es sehr schwer, die Grenzen zwischen erlaubt
und verboten zu setzen.

SAN

Du verwechselst gerade Soldaten mit Polizisten. Polizisten
sind dazu da, das „Gewaltmonopol des Staates“ durchzusetzen
und den Bürger zu beschützen. Soldaten sind überflüssig und
kosten nur Geld.

LOL was machen dann soldaten bitte? du hast aber eine komische einstellung zu deiner eigenen sicherheit…

Was habe ich
mir eigentlich darunter vorzustellen?

zum beispiel das: ein mann trägt auf einer palästina-demo ein dreijähriges mädchen auf den schultern, das eine sprengstoffgürtelattrappe um den bauch geschnallt hat. DAS ist gewaltverherrlichung!

grüße
lehitraot.

Und wenn Sharon mit Panzern und Bulldozern Häuser im Flüchtlinglager Dschenin einreißen läßt, in denen erwiesenermaßen Kinder und Behinderte (ein Rollstuhlahrer) steckten, die nicht mehr rauskamen.

Das ist dann aber schon Gewaltanwendung, ich würde sagen: Kriegsverbrechen: Wann sehen wir eigentlich Sharon vor dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag?

R.

zum beispiel das: ein mann trägt auf einer palästina-demo ein
dreijähriges mädchen auf den schultern, das eine
sprengstoffgürtelattrappe um den bauch geschnallt hat. DAS ist
gewaltverherrlichung!

grüße
lehitraot.