Hallo,
vielleicht muss man die Frage wenden, um das Irrationale an der gegenwärtigen Verwendung des Begriffes „Sexismus“ zu erkennen. Was ist denn bitteschön nicht sexistisch?
Muss der Dirigent Johannes Moesus seinen Namen ändern? Darf man ein Schweinefilet nur noch in der Form von Medaillons zubereiten, weil es im ganzen wie ein Schwengel aussieht? Ist ein „Handkäs mit Musik“ nicht auf eine ganz raffinierte Art sexistisch, weil er aus Milch hergestellt wird, was bei sexistischen Männerhorden sofort die Assoziation der Milchdrüsen des Weibes hervorruft und der Zusatz „Musik“ an die bourlesken Tänze im „Moulin Rouge“ erinnert?
Sexismusneutral zubereitetes Schweinefilet (Rezept auf Anfrage)
Was ist mit Druckwerken wie „Lolita“ (Nabokov) oder „Opus pistorum“ (Miller)? Was ist mit hundertausenden von Gemälden, exemplarisch seien hier nur „Die nackte Maya“ (Goya) und „Olympia“ (Manet)? Sollte man nicht prophylaktisch alle Museen schließen, um erst mal die sexistischen Werke in den Magazinen verschwinden zu lassen? Besser noch verbrennen?
Sexismus plus Rassismus? Olympia von Manet.
Was auf der Strecke bleibt ist die Freiheit der Kunst, konstituierendes Element einer demokratischen Gesellschaft. Dabei ist es egal, ob es Nazis sind, die Bücher verbrennen, oder die Inquisition, oder durchgeknallte Feministinnen. Es gibt keine positive Zensur!
Gruß, Hans-Jürgen Schneider