Grenzwissenschaftlich
Hallo Marco,
der Begriff „übernatürlich“ ist ja schon vom Ansatz her falsch (obwohl er gerne verwendet wird). Alle existierenden Phänomene müssen zwangsläufig auch „natürlich“ sein, wenn auch viele von ihnen „unerforscht“ bzw. „unerkärt“ sind.
Welche Faehigkeiten von Menschen oder Objekten nennt
man denn übernatuerlich? Gibts da eine Definition?
Ich meine, ist es schon übernatuerlich, wenn man
die ersten dreihundert Ziffern von Pi auswendig aufsagen
kann, weil dass halt *über* das *natuerliche* hinausgeht?
Wie Andy schon andeutet gehören zu den grenzwissensschaftlichen Vorgängen all solche, die den strengen wissenschaftlichen Auflagen (zum Beispiel Reproduzierbarkeit) nicht oder kaum nachkommen. Deshalb wurden jahrhundertelang etwa Meteoriten von der etablierten Wissenschaft nicht ernstgenommen, weil sie ein zu seltenes Phänomen darstellten und zudem unlogisch klangen: „Wenn keine Steine im Himmel sind, können auch keine herunterfallen“. Ähnlich war es mit Kugelblitzen, dem Orang Utan oder der Telepathie, die sich ihren Platz in der akademischen Welt erst einmal erkämpfen mußten. Gilt ein Ereignis erst einmal als anerkannt, heißt es ganz selbstverständlich: „Das ist doch schon lange bekannt.“
Wo verlaeuft hier denn die Trennlinie, oder gibts die
gar nicht?
Da unser gesamtes Weltbild auf Theorien aufbaut, muß jeder für sich entscheiden, was er davon glauben will bzw. was für ihn plausibel erscheint. So haben viele Menschen (mich eingeschlossen) Probleme mit der Big-Bang-Theorie. So soll das Nichts unendlich lange vor sich hingeschlummert haben, bis es eines schönen Tages sagte: „Oh, heute mache ich mal ein Universum“ und peng… (als lokales Phänomen zur Materieerzeugung glaubhaft, aber einmalig im All?).
Zu allen Zeiten bestand Wissenschaft zu 80-90% aus Irrtümern (Die Erde ist eine Scheibe; Menschen sterben, wenn sie sich schneller als 35 km/h bewegen, das Gehirn kühlt das Blut…). Es gibt keinen Grund anzunehmen, daß es heutzutage anders sein müßte.
Ciao
Uwe
Marco