Was ist ein Rollenspiel?

Hallo Wer.Weiss.Was-Experten!
Unser Sohn trifft sich jeden Freitag mit seinen Freunden zu einem sogenannten Rollenspiel. Sie sitzen bei einem Freund im Keller und spielen dort stundenlang. Was ist ein Rollenspiel? Ich kann mir darunter leider gar nichts vorstellen. Danke für ihre Hilfe.

Nun als erstes möchte ich sie beruhigen, denn was im Keller des Freundes ihres Sohnes passiert ist weder anstößig noch beunruhigend.
Ich selber spiele seid meinem 9ten Lebensjahr also mittlerweile seid über 20 Jahren verschiedene Rollenspiele. Es gibt sie als live action Varianten, als Computerspiele und wie ihr Sohn sie meiner Meinung nach betreibt als Pen & Paper Variante.
Rollenspiel ist das gemeinsame Erleben einer Geschichte oft in einer fantastischen Welt. Da Aussenstehende sich weniger darunter vorstellen können kommt es oft zu Missverständnissen. Im Grunde genommen sitzt ihr Sohn mit seinen Freunden zusammen und redet den ganzen Abend, gelegentlich unterbrochen durch würfeln. Beim Rollenspiel hat man sich nach einem Regelwerk einen Charakter erstellt, der eine Geschichte erlebt und diese durch die vorher ausgesuchten Fähigkeiten besteht. Diese Geschichte wird von einem anderen Mitspieler erzählt (die er sich entweder selbst ausgedacht hat, oder aber aus einem dem Rollenspiel zugehörigen Abenteuerband vorließt) Dieser Spieler auch Meister genannt übernimmt die Rollen jedes Menschen, der nicht von einem anderen Mitspieler gespielt wird. Im Grunde genommen ist es ein rein verbales Laientheater wobei alle Spieler mit Ausnahme des Meisters (Spielleiters) Protagonisten sind und der Spielleiter übernimmt die Rollen der Anthagonisten und der Statisten.
Rollenspiel ist ein sehr vielschichtiges Medium. Es gibt die verschiedensten Regelsysteme und Fantasywelten auf denen es aufbaut, aber sorgen müssen sie sich eher nicht machen.
Rollenspiele fördern die Fantasie, das Selbstbewusstsein und auch die Eloquenz derjenigen die es betreiben. Da es allerdings für nicht Eingeweihte etwas seltsam anmutet, allein dadurch bedingt das diese Leute, wie sie ja auch, sich nichts darunter vorstellen können, ist es eher ein Aussenseiterhobby und ihr Sohn läuft Gefahr für sein Hobby von anderen Verspottet zu werden. Wenn er damit allerdings umgehen kann und sein Selbstbewusstsein entwickelt ist, betreibt ihr Sohn ein Hobby, mit dem er noch viele Jahre Spass haben kann und das seine Kreativität in höchstem Maße fördert.

Wenn sie noch Fragen zu dem Thema haben, können sie mich auch persönlich kontaktieren unter [email protected] oder aber sie antworten in diesem Forum.

Hallo Markus,

ich bin mittlerweile 35 Jahre alt und spiele davon rund 19 Jahre lang verschiedene Rollenspielsysteme. Ich denke also, ich dürfte halbwegs Auskunft geben können.

Zuallererst mal: Fantasy-Rollenspiele, und das dürfte das sein, was Dein Sohn spielt, sind ungefährlich, harmlos und machen einfach nur Spaß! Es ist nichts „sektenähnliches“ oder Verbotenes dabei, auch wenn solche Rollenspielsitzungen schnell mal 12 Stunden (und länger!!!) gehen, es zwischendurch auch mal hoch her geht, meist jede Menge merkwürdige Begriffe wie EPs, Trefferwürfel und Rufe wie " Ich mache einen Wurf auf Konsti und haue ihm meinen Schild auf die Nase. Das ist dann ein kritischer Treffer!" dabei vorkommen.

Ich spiele zum Beispiel in einem Spielsystem das an AD&D (Advanced Dungeons & Dragons, frei übersetzt Verliese und Drachen für Fortgeschrittene) angelehnt ist. Jede Spielgruppe hat da so ihre eigenen (natürlch immer besseren :wink: ) Regeln dazu. Dieses Sytem spielt in einer, dem Mittelalter ähnlichen, Welt. Es gibt also Pferd und Wagen statt Autos, Schwerter statt Pistolen, Gasthäuser und mittelalterliche Kleidung, anstatt Hotelkomplexen und Jeans. Zusätzlich laufen aber auch noch jede Menge frei erfundene Monster (z.B. Trolle, Orks, Drachen etc.) herum und es gibt Magie.
Jeder Spieler in diesem Rollenspiel erschafft sich nun einen sogenannten Spielcharakter (SC). Das heißt, eine fiktive Spielfigur auf einem Blatt Papier. Das kann zum Beispiel ein Mensch sein, der von Beruf Jäger ist, dementsprechend recht stark sein sollte (um den Bogen zu spannen), geschickt im Fallenstellen,gut im Schleichen und in der Verarbeitung von Leder, zielsicher mit Pfeil und Bogen.
Der Charakter wird in der Regel zusammen mit dem Spielleiter (oder Spielmeister) kreirt, der das Abenteuer, das die Spielcharaktere nun bestehen müssen, vorbereitet hat.

Denn jetzt kommen wir zum eigentlichen Spaß am Rollenspiel. Jeder Spieler, also z.B. dein Sohn, hat einen eigenen Charakter. Sagen wir mal, er spielt einen Zwerg namens Cameron. Der Spielleiter erklärt seinen Spielern nun folgendes Beispielszenario:

„Ihr (also Cameron und die Charaktere der Mitspieler deines SOhnes) kommt im Wald an eine Kreuzung. Der Weg führt geradeaus in Richtung Stadt XY, rechts führt er auf eine Lichtung, links knickt der Weg nch wenigen hundert Metern ab. Was macht Ihr?“

Und jetzt entscheidet jeder Spieler für seinen, fiktiven Charakter, was dieser tut. Natürlich ist das ein wenig abhängig davon, welche „Ecken und Kanten“ und besondere Eigenschaften der jeweilige Charakter hat. Zwerg Cameron hat vielleicht in dieser Stadt mal Ärger gehabt, weil er einem unverschämten Händler handfest gezeigt hat, was er von seinen Preisen hält. Daher hat er keine große Lust, in die Stadt zu reisen. Der abknickende Weg führt tiefer in den Wald hinein und dort sollte man aufgrund von Dieben und bereits erwähnten Monstern nicht unbedingt alleine hingehen. Also beschließt Cameron, es mit der Lichtung zu versuchen. Seine Gefährten stimmen dem zu und der Meister beschreibt ein deutliches SChimmern auf dem Grund des dort liegenden Sees. Zwerge sind von Natur aus scharf auf jede Art von Schätzen, also wird Cameron alles versuchen, das, was da unten so verführerisch blinkt, in seinen Besitz zu bekommen. Dafür muss er nun vermutlich erstmal eine sogenannte Würfelprobe bestehen. In den verschiedenen Rollenspielsystemen gibt es auch unterschiedliche Würfelarten. Die bekanntesten sind die „gewöhnlichen“ mit 6 Seiten (das sind die, mit denen man auch Kniffel spielt), es gibt aber auch z.b. welche mit 4, 8,10,12,20 oder 100 Seiten. Cameron muss jetzt einen vom Meister festgelegten Wert „überwürfeln“, dann gelingt es ihm zum Beispiel, den Gegenstand beim Tauchen zu bergen.

Im Laufe der Zeit werden die Charaktere Aufgaben lösen, Rätsel kancken, dunkle Verliese durchstöbern, böse Kreaturen bekämpfen und vielerlei Abenteuer bestehen. Der Spielleiter ist dabei so eine Art MOderator, der sich das zu bestehende Abenteuer ausgedacht hat (und als einziger kennt) und die Charaktere bzw. die SPieler durch sie, versuchen es zu bestehen.

Da das Ganze in der Regel an Utensilien mit ein paar Bögen Papier, auf denen die jeweiligen Talente und Grundeigenschaften (wie stark, wie geschickt, wie ausdauernd etc) der Charakter stehen und ein paar Würfeln auskommt, ist eines ganz klar: Das gesamte Geschehen spielt sich in der Fantasie der Mitspieler ab. Es schult also, jetzt mal aus Sicht eines besorgten Elternteils, die Kreativität sich etwas vorzustellen, die Fähigkeit, das auch verständlich zu beschreiben, vorausschauend zu handeln (es bringt nichts, wenn ich nach einem Gegner mein Schwert schleudere und dem nächsten dann unbewaffnet gegenübertreten muss. Auch Charaktere können sterben!), es schweisst die Mitglieder der imaginären wie auch der realen Welt zusammen und unterstützt damit das Teamdenken (alleine ist man in dieser Welt schnell arm dran oder der Arm ist ab…). Ausserdem habe ich in den vielen Jahren, die ich das als weibliches Wesen schon spiele feststellen können, daß meine männlichen Gegenspieler auf diese Art und Weise ganz wunderbar ihre überschüssigen Hormone abbauen können, ohne dass reales Blut fliesst.

Mach Dir also bitte keine Sorgen um deinen Sohn. Selbst wenn das Rollenspiel ein anderes System sein sollte (also zum Beispiel in einer Science Fiction Welt spielt oder mit Vampirfiguren) es ist völlig harmlos seit über zwanzig Jahren ein beliebtes Spiel bei jung und mittlerweile nicht mehr jung :wink: und wird nichts Negatives nachziehen … ausser vielleicht Augenringen von durchspielten Nächten. Ich ziehe diese Art zu spielen den Computerspielen dieser Art deutlich vor, weil die verbale Interaktion und die gemeinschaftliche Situation weit schöner sind als einsame PC Spiele über das Internet. Ach ja…Rollenspiele kannst Du auch live erleben: auf mittelalterlichen Märkten laufen haufenweise Rollenspieler in entsprechender Gewandung herum…

Ich hoffe, ich konnte Dir etwas weiterhelfen. Ansonsten, oder wenn du spezielle Fragen hast, melde dich einfach!

Liebe Grüße

Bianka

Hallo Markus Becker,
bei einem Rollenspiel schlüpft dein Sohn und seine Freunde
in die Rollen von Fantasy-Charakteren.
Üblicherweise habe die ein Spielbrett oder eine Unterlage die als
solches dient. Meistens handelt es sich um Abenteuer, die im Kopf
Durchgespielt werden.
Wenn sie von Ihrem Sohn genauer in Erfahrung bringen können
um welches Rollenspiel es sich handelt kann ich Ihnen mehr
dazu sagen. Wahrscheinlich dreht es sich um D&D oder
Warhammer oder sowas in der Art.
Das Ganze macht viel Spaß, ist aber auch Zeit intensiv.

Hoffentlich konnte ich helfen, wenn noch fragen sind einfach
melden.

Gruß
Patrick

In einem Rollenspiel schlüpft eine Person in einen fiktiven Charakter und spielt diese Person, bzw. denkt sich aus, wie diese Person sein könnte, oder es sind vorgaben gegeben, wie diese Person zu sein hat und man spielt sie einfach der „Rolle“ nach.

Kann von Computerspielen bis hin zu Gesellschaftsspielen und anderen Spielen reichen.

Mit freundlichen Grüßen

Hallo
Ihnen als Eltern antworte ich anders als jemand anderem, da sie andere Fragen haben.

  1. Rollenspiel ist ein SPIEL. Nicht unähnlich zu Monopoly, Halma oder gar Fußball.
    Man hat gemeinsam mit Freunden Spaß.

  2. Es ist ein Zeitvertreib, den ich seit 30 Jahren betreibe und etliche meiner Freunde auch. Die meisten sind sehr erfolgreich im Beruf:
    * Doktoren
    * Manager
    * Vorstandsvorsitzende
    * Firmeneigner
    Berühmte Rollenspieler sind vin Diesel, Robin Williams, Lionel Jospin, Stephen Spielberg

  3. Mein Sohn spielt auch mit seinen Freunden und ist in seinem Studium erfolgreich (seine Freunde AFIK auch)

  4. Zum Spiel:
    Das lässt sich am ehesten mit einen Theaterstück beschreiben. Jeder der Mitspieler hat eine Rolle, nur seine Dialoge und Handlungen sind nicht vorgegeben, sondern man kann sie frei bestimmen. Einer der Mitspieler ist der „Regisseur“, der sich eine Rahmenhandlung überlegt hat und die gesamten anderen Bewohner der Welt spielen.

  5. Meisten ist eine durchgehende Handlung in kleine episoden unterteilt nicht unähnlich StarTreck Voyager. Man erzählt sich gegenseitig eine Geschichte und entwickelt diese weiter ohne genau zu wissen wo diese landet. Da Jeder der mitspieler Einfluss auf die Handlung hat.
    So habe ich am letzten Samstag meine Gruppe verraten und bin jetzt als eine Art politische Kommissar mit dabei. Das war so am Anfang der Geschichte nicht vorher zu sehen.

Alles im allen eine harmlose Freizeitbeschäftigung.
Ich hoffe Ihnen geholfen zu haben.
Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

winter

Unser Sohn trifft sich jeden Freitag mit seinen Freunden zu
einem sogenannten Rollenspiel. Sie sitzen bei einem Freund im
Keller und spielen dort stundenlang. Was ist ein Rollenspiel?
Ich kann mir darunter leider gar nichts vorstellen.

Hallo Markus,
im Rollenspielbereich gibt es mehrere geläufige Systeme, z.B. Das schwarze Auge (DSA), Dungeons and Dragons, Shadowrun, Warhammer, usw.
Dabei erstellt der Spieler sich einen Charakter, der nach bestimmten Regeln aufgebaut wird. Dabei wird zunächst meistens die Rasse des Charakters festgelegt und welchen Beruf usw. dieser hat. Im Rollenspiel spielt dann jeder seinen Charakter in einer vom Spielsystem abhängigen Welt. z.B. spielt DSA in einer Mittelalterwelt (mit Magie und verschiedenen Rassen: Zwerge, Elfen, Menschen, Orks usw.)
Die Werte des Charkters werden in einem Dokument (Heldenbrief) festgehalten.
Ein Spielleiter (Meister) erstellt das Abenteuer oder sucht sich im Internet Vorgaben für ein solches.
Beispiele: http://www.dsa-abenteuer.de/abenteuer/dsa_abenteuer_…
Ruhig mal das eine oder andere durchlesen.
Der Spielleiter erklärt immer die Umgebung und muss sich gut mit den Regeln auskennen. z.B. liest er vor: Ihr steht vor einer Höhle, vor euch geht es langsam tiefer in die dunkle Höhle hinein, der Boden ist mit Moos bedeckt und es sieht leicht rutschig aus…
Der Meister spielt dabei alle „Nicht Spieler Charaktere“ und erklärt die Umgebung.
Kämpfe und Aktionen werden mit Würfeln ausgespielt, je nach Charakterwerten ist das mal leichter und mal schwerer zu erreichen.
Beispiel: Seil hinauf klettern -> Kletterprobe
Der Charakter hat einen Wert 4 auf Klettern, einen Wert 14 auf Kraft und 12 auf Gewandtheit:
Jetzt würfelt er mit 3 Würfeln (20er Würfel) und muss mit allen Würfeln vom Wert her unter der 14 bzw. der 12 liegen und hat 4 Punkte zum ausgleichen.
Ziel ist das bestehen von gemeinsamen Abenteuern und der Spielspass dabei.
Vielleicht hilft dir das weiter.
Viele Grüße
Peter

Hi,

Rollenspiel ist interaktives Geschichten erzählen.
Man setzt sich mit ca. 3-5 Leuten hin. Einer ist der Spielleiter, der den Spielern eine Problemstellung vorgibt. Das kann je nach Rollenspielsystem die Aufklärung eines Mordes, das Auffinden eines bösen Magiers, das Retten einer Prinzessun und und und sein.
Die anderen Mitspieler fungieren als Hauptfiguren der Geschichte und müssen das vorgegebene Problem im Rollenspiel lösen.
Beispiel eines typischen Rollenspieldialogs:
Spielleiter: „Ihr geht über den Marktplatz, da herrscht buntes Treiben. Händler preisen ihre Ware an, Mägde stehen mit ihren Körben beisammen und tauschen die neuesten Neuigkeiten aus… Als DU (deutet auf einen der Spieler) eine Bewegung an deinem Geldbeutel bemerkst.“
Der angesprochene Spieler: „Ich fahre herum und greife nach meinem Geldbeutel!“
Spielleiter: „Da zieht gerade einer seine Hand weg, der hatte scheinbar vor, dir dein Geld zu stehlen.“
Spieler: „Ich versuche ihn festzuhalten.“
Ein anderer Spieler: „Ich helfe ihm und greife auch zu!“
Spielleiter: „Dann würfelt mal beide auf Geschicklichkeit, ob ihr ihn noch erwischen könnt!“

u.s.w.
Man schlüpft in eine Rolle, sei es ein Krieger, Magier, Elf, oder in einem moderneren Rollenspiel ein Polizist, Gauner,Geistlicher … und entwickelt zusammen mit dem Spielleiter, der den groben roten Faden vorgibt, eine Geschichte weiter.
Rollenspiel ist ein sehr interessanter Zeitvertreib, der die Fantasie anregt.
Kein Grund zur Sorge.

Gruß
pichen

Hallo!

Unter dem allgemeinen Begriff „Rollenspiel“ versteht man - wie der Begriff schon andeutet - eine Spiel, in dem Rollen eingenommen werden und mit dieser Konstellation gespielt wird.

Es gibt in diesem Bereich diverse Genres, die von den Computerspielen bis zum Live-Rollenspiel reichen. Ihr Sohn wird sich nach der Beschreibung zu urteilen mit dem sogenannten Pen & Paper befassen.

Pen & Paper wird ähnlich wie ein Brettspiel gemeinschaftlich am Tisch gespielt. Der Name baut auf der Tatsache, dass Teile der Spielsituationen sehr oft durch Notizen oder Skizzen erfasst werden („Papier und Bleistift“).
Die Teilnehmer erfassen erzählend die Spielsituation und entscheiden über den weiteren Spielverlauf häufig durch Zufallsmechanismen wie Würfel oder Karten. Im Prinzip wird von der gesamten Runde eine Heldengeschichte erzählt, wobei jeder Teilnehmer mit seiner Rolle Einfluss auf den Verlauf nehmen kann. Ein „SL“ (Spiel-Leiter) oder „Meister“ führt zumeist durch das Spiel und beschreibt dabei Umgebungen, Gegner und ähnliche Spielfaktoren.
Wie bei einem guten Film oder einer Geschichte vergisst man dabei öfter die Zeit.

Je nach Genre tendieren die Szenarien zu düsteren oder überaus fantastischen Geschichten. Von Vampiren über Science-Fiction bis hin zu Herr der Ringe inspirierten Welten ist nahezu jede Richtung möglich, die eine gute Geschichte verspricht.

Auch wenn es im ersten Moment etwas seltsam anmutet, handelt es sich um ein Hobby, das sehr viel Spaß macht und zudem (laut Wissenschaftlern) die soziale Entwicklung fördern kann.
Lassen Sie sich doch einmal die Geschichte schildern, die in der Runde erzählt worden ist :smile: Zumeist sprechen die Teilnehmer gern und begeistert darüber, denn auch am Tisch sitzend entstehen manchmal überaus spannende, lustige oder emotionale Szenen.

Eine recht wissenschaftliche, aber dennoch umfassende Erklärung bietet Wikipedia:
Wikipedia über Pen&amp:stuck_out_tongue_winking_eye:aper-Rollenspiele

Liebe Grüße
Ineksi

Hallo!

In einem Rollenspiel schlüpfen die verschiedenen Spieler in die Rolle eines sogenannten Spiel-Charakters. Viele Rollenspiel sind im Fantasy-Genre angelegt, d.h. die Spieler suchen sich z.B. aus einen Elfen-Kämpfer, einen Zwergen-Priester oder einen menschlichen Dieb zu spielen. Einer der „Mitspieler“ übernimmt in einer Rollenspielrunde üblicherweise die Rolle des sogenannten „Meisters“, der die ganze Welt um die Charaktere herum darstellt. Er kennt die Geschichte und die Hintergründe und gibt den anderen Spielern Antworten darauf, wie die Welt auf ihre Charaktere reagiert.

Beispielweise bekommt eine aus mehreren Spielern bestehende Gruppe im Rollenspiel den Auftrag einen Brief in eine andere Stadt zu bringen. Dann könnten sie z.B. auf dem Weg dorthin Räubern begegnen, der Adressat des Briefes könnte einen weiteren Auftrag für sie haben, z.B. die Rettung seiner Tochter, die von Orks entführt wurde o.ä… Die Spieler sagen dann wie sie reagieren, und der Meister gibt dann zurück, wie die Umwelt wiederum darauf reagiert.

Es entwickelt sich also ein Gespräch, in dem dargestellt wird, wie die Charaktere versuchen ihre Aufträge zu erfüllen und wie sie sich weiterentwickeln. Kämpfe etc. werden meist durch ein würfelbasiertes System dargestellt.

Sie müssen sich definitv keine Sorgen machen, wenn die Jungs tatsächlich Rollenspiele spielen - meine Eltern hatten in meiner Jugend Sorgen, daß das irgendwas mit Schwarzen Messen etc. zu tun hat - da gibt es aber keine Verbindungen. M.E. ist es ein Hobby, das die Sozialkompetenz stärkt und das viel Spaß bringt.

Ich hoffe ich konnte das ganze einigermaßen verständlich erklären - ansonsten fragen sie ggfalls nochmal zu einzelnen Punkten nach.

Mit freundlichen Grüßen,

Matthias Sundrum

Hallo Markus,

es gibt verschiedene Arten von Rollenspielen. Die verbreitetsten/bekanntesten sind vermutlich die Computer-Rollenspiele, wie beispielsweise World of Warcraft.
Wenn dein Sohn ohne Computer spielt, wird er Papier-Rollenspiel machen (Pen-and-Paper). Dafür braucht man viel Fantasie, weil das Spiel rein im Kopf abläuft.

Jeder Spieler erstellt sich anhand vordefinierten Regeln einen Charakter, eine Figur, mit der er sich in einer fiktiven Welt bewegt und deren Eigenschaften auf Papier festgehalten werden (daher Pen-and-Paper).
Ein Spielleiter hat sich vorher Gedanken gemacht, wie diese Welt aussieht und in was für Abenteuer die Spieler geraten. Aktionen, die bestimmte Geschicklichkeiten des Charakters erfordern, werden nach Regeln mit 2-, 4-, 6-, 8-, 10-, 12-, 20-, 24-, …-seitigen Würfeln ausgewürfelt. Das zu erklären, dauert mir aber gerade zu lange :wink:
Dieses Spielen erfordert viel Ehrlichkeit, weil der Spielleiter nicht immer alle Eigenschaften des Charakters überprüft und daher auf die Aussage des Spielers angewiesen ist, ob dieser die Aktion geschafft hat, oder nicht, besonders, wenn mehr als ein Spieler da ist.
Nicht ehrlich zu spielen geht auch, wird aber auf Dauer langweilig, sowohl für den Spieler, als auch für die Gruppe.

Wie die Welt aufgebaut ist und was für Eigenschaften die Charaktäre haben, variiert von Spielsystem zu Spielsystem. Beispiele für Spielsysteme im P&amp:stuck_out_tongue_winking_eye: sind „Das Schwarze Auge“, „Warcraft“ oder „Vampire di Mascerade“.
Die Welten können dabei sehr mittelalterlich/fantasy-lastig sein oder sich im modernen Business-Umfeld bewegen, je nach System halt. (Siehe unten für eine Beispielinteraktion in P&amp:stuck_out_tongue_winking_eye:.)

Weitere Rollenspielvarianten sind LARP (Life-Action-Role-Play), bei denen sich - einfach erklärt - die Spieler verkleiden wie ihr Charakter und mit Schaumstoff-Waffen kämpfen und man gelegentlich den ein oder anderen Elfen/Wikinger/Troll durch die deutsche Heide hopsen sehen kann, oder Table-Top, wo mit kleinen Plastikfiguren auf großen Tischen Schlachten dargestellt werden.

Das war jetzt ein langer Text, aber ich hoffe, das hilft dir weiter. Lass dir doch einfach mal ein paar lustige Situationen aus dem Spiel von deinem Sohn erzählen, an Stories mangelt es bei so was nicht :wink:

Viele Grüße und viel Erfolg.
Töana

(Eine Beispielinteraktion kann sein:
Leiter: Du befindest dich auf einer Lichtung. Um dich herum ist Wald. Was tust du?
Spieler: Hm…ich gehe in einer Richtung auf den Wald zu.
Leiter: K, Du gehst auf den Wald zu.
Spieler: Ich schaue um mich, ob ich etwas Ungewöhnliches entdecke.
Leiter: Guckts du auch in die Baumwipfel?
Spieler: Ja.
Leiter: Ok. Schräg links von dir sitzt ein riesiger Vogel mit gold schimmernden Federn auf einer kleinen, knorpeligen Eiche. Was tust du?
Spieler: Ich schieß den Vogel ab.
Leiter: Würfel mal mit W12 auf Geschicklichkeit.
Spieler: [würfelt…]Fuck, verschossen!
Leiter: Pech, der Vogel fliegt weg. Was machst du?
…usw…)

Für Laien: man erstellt auf dem Papier eine Figur mit bestimmten Eigenschaften und Fertigkeiten. Dazu noch ein Name, ein Beruf (Magier, Kämpfer, Dieb, etc…) und ein Volk ( Mensch, Zwerg, Elf, etc…) und durchlebt mit dieser Figur dann Abenteuer oder erkundet ein unterirdisches Labyrinth in einer Fantasy-Welt (wie Herr der Ringe).
Einer (der Spielleiter) übernimmt dabei die Rolle eines Moderators, der auch die im Spiel vorkommenden Monster und Nicht-Spieler-Figuren repräsentiert.
Durch überleben der Aufgaben oder besiegen der Monster erhält man Erfahrung in Form von Punkten. Bei einer gewissen Anzahl dieser Punkte steigt man eine „Stufe“ auf und kann so seiner Eigenschaften (Stärke, Mut, etc…) und seine Fertigkeiten (kämpfen, klettern, reiten, etc…) verbessern um so schwierigere Aufgaben zu lösen. Um zu sehen ob man eine Aufgabe/ein Monster trifft/einen Zauberspruch wirken kann, verwendet man verschieden Würfel mit 4-20 Seiten. Diese sollen den Zufall darstellen.
Je nach Komplexität des Systems (Spiel), bzw. die Ernsthaftigkeit, mit dem das System gespielt wird kann da leicht mehrere Stunden bei einer Sitzung vergehen.