GPS-Ausfälle:
Bei erhöhter Sonnenfleckenaktivität (Zyklus grob 11 Jahre) kommt es zu vermehrten Sonnenstürmen. Dabei steigt die Elektronendichte (TEC) in der Ionosphäre an, d. h., die Ionosphäre wird leitfähiger.
Freie Elektronen in der Ionosphäre verlangsamen Funkwellen (zu denen auch das GPS-Signal gehört), da sie einerseits die Signale reflektieren (= längerer Weg), andererseits einen Teil der Signale verschlucken (absorbieren).
Da GPS-Empfänger die Signallaufzeit verwenden, um die Entfernung zu den Satelliten zu bestimmen, und sich durch den höheren TEC die Laufzeiten verlängern, kann es zu Positionsungenauigkeiten kommen.
Unter normalen Umständen beträgt die Signalverzögerung in der Ionosphäre etwa 10 Nanosekunden in der Nacht und am Tag bis zu 50 Nanosekunden für Satelliten im Zenit (d. h. direkt über dem Beobachter). Bei niedriger stehenden Satelliten erhöht sich die Laufzeit nochmals. Pro Nanosekunde ergibt sich damit ein Entfernungsfehler von ca. 30 Zentimeter. Diese Werte können jedoch anhand diverser theoretischer Modelle kompensiert werden. Bei einem Sonnensturm mit erhöhtem TEC-Wert greift dieses Modell jedoch nicht mehr.
Theoretisch ist bei einem heftigen Sonnensturm auch ein völliger Zusammenbruch der Kommunikation zwischen (einzelnen) Satelliten und der Erde denkbar.
Die aktuelle Elektronendichte kann unter http://iono.jpl.nasa.gov//latest_rti_global.html eingesehen werden.
Zitate bitte mit Quellenangabe: „Guido Lenz von der Firma Forsberg Services Ltd.“