Was ist ein voller Akkord?

Hallo zusammen,
ist dies ein Akkord in Dur, einfach nur ein harmonischer oder etwas anderes?

Hi,
öhm… was meinst du denn?
Du must schon ein Beispiel bringen…
Viele GrĂĽĂźe und frohe Ostern wĂĽnscht
Stefan

So steht es im Duden zum Begriff „Akkord“:

„volle, dissonante Akkorde“

Hallo

So steht es im Duden zum Begriff „Akkord“:

„volle, dissonante Akkorde“

Ein voller Akkord ist auf jeden Fall einer, bei dem kein Ton weggelassen wird (z. B. kann man die Quint gut weglassen, ohne dass es den Charakter des Akkords sehr stark ändert), und die meisten Töne kommen oktaviert doppelt und dreifach vor. Das versteht man unter einem vollen Akkord.

Also z. B. auf der Gitarre gespielt würde man den nicht so zupfen (die Töne einzeln und hintereinander), sondern alle gleichzeitig anschrammeln.

Ein exakter, genau definierter Begriff aus der Musik ist das aber nicht.

Viele GrĂĽĂźe

Simsy,
verstehe ich richtig, ein voller Akkord ist einer, wo Töne in der „Mitte“ von einer Oktave auf eine Art „eingerahmt“ wären?

Hallo

verstehe ich richtig, ein voller Akkord ist einer, wo Töne in
der „Mitte“ von einer Oktave auf eine Art „eingerahmt“ wären?

Nein, so genau nicht. Es könnte so einer sein, muss aber nicht. Man kann ja alle Töne des Drei- oder Vierklangs nach oben und unten nach Belieben oktavieren, und diese Töne wiederum oktavieren, es gibt da also viele Möglichkeiten.

Ein voller Akkord hat halt viele Töne und klingt voll, mehr sagt das nicht.

Viele GrĂĽĂźe

Ich danke!

Hallo Ralf

„volle, dissonante Akkorde“

das ist ein Widerspruch in sich. Dissonanzen zeichnen sich gerade dadurch aus, dass sie nicht voll, nicht sonor klingen,

Entschuldige, aber das ist doch Unsinn.

Wie du eine Dissonanz an sich hörst, ist schon einmal eine Frage. Aber hier geht’s um Dissonanzen in Akkorden.

So ist auch in jedem Dominantseptakkord eine Dissonanz, nämlich eben die Septe.

Ausserdem klingen auch (oder gerade) sehr dissonante Akkorde auch voll. Denk z.B. an die 3. Beethoven, den Septnonakkord H-dis-fis-a-c, oder an den Sacre du Printemps. Bei Salome hast du gegen Ende einen extrem dissonant „schrecklichen“ aber vollen Akkord. Auch im Jazz hast du haufenweise total dissonante Akkorde, die voll (und auch voll geil) klingen. (Oder bei Gershwin…)

Ob etwas „voll“ klingt, hängt viel mehr von Instrumentation, Dynamik und Spielweise ab als von der Frage Dissonanz oder Konsonanz.

Beste GrĂĽsse
dodeka

1 Like

Moin,

Entschuldige, aber das ist doch Unsinn.

entschuldige, aber das ist doch Geschmackssache. Was Du als voll empfinden magst, klingt in anderer Leute Ohren schräg.

Mäßige Deinen Ton, dann werden wir vielleicht noch Freunde.

GruĂź Ralf

Moin,

Entschuldige, aber das ist doch Unsinn.

entschuldige, aber das ist doch Geschmackssache.

Keinesfalls. Warum ein dissonanter Akkord nicht voll sein soll, erschlieĂźt sich mir auch nicht. Ebensowenig, warum ein Akkord, der klingt, als wĂĽrde ihm etwas fehlen, dissonant klingen soll. Dissonant klingt es, wenn ein Ton hinzugefĂĽgt wird, der auĂźerhalb des fĂĽr uns harmonischen DreiklangsgefĂĽges liegt.
Was du als Geschmackssache bezeichnest, mögen Hörgewohnheiten sein, aber unsere Hörgewohnheiten sind nunmal durch Dreiklänge geprägt, und unsere Sprache, mit der wir Musik bezeichnen, ist durch unsere Hörgewohnheiten geprägt. Dreiklänge, die auch als Harmonien bezeichnet werden, gelten als harmonisch, je weiter man sich davon entfernt, desto unharmonischer/dissonanter klingt es.
Wenn man von einem Dreiklang was weglässt, kann es doch nicht dissonant klingen, da klingt es höchstens irgendwie „leer“.

„Volle Akkorde“ als Begriff wird einfach eingesetzt, wenn jemand viele Töne zusammen auf einmal greift, und zwar meistens im Forte. Wenn die Töne einfach nebeneinanderliegen, ist es kein Akkord mehr, sondern ein Cluster, aber sofern die gegriffenen Töne irgendeinen Bezug zueinander haben, sind es noch Akkorde. Ob dissonant oder konsonant, ist da völlig irrelevant.

Die musiktheroretisch korrekte Bezeichnung für einen Dreiklang, bei dem alle Töne gespielt werden, ist nicht „voller Akkord“, sondern „vollständiger Akkord“. Ein vollständiger Akkord ist bei einem dreistimmigen Satz z.b. C-E-G, und bei einem vierstimmigen dieser Dreiklang mit verdoppeltem Grundton C-E-G-C.

GruĂź

1 Like

Was sagt die Physik dazu?
Konsonanzen zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Frequenzen in einem einfachen ganzzahligen Verhältnis zueinander stehen.

Eine Oktav entspricht zB. einem Frequenzverhältnis von 1:2, eine Quint 2:3, eine Quart 3:4, die große Terz 4:5, die kleine 5:6.

Die Obertöne der einzelnen Töne, die wiederum die Klangfarbe und den Zusammenklang mitbestimmen, entsprechen ebendiesen ganzzahligen Verhältnissen.

Das bedeutet, dass in einem konsonanten Klang, egal wieviele Töne vorhanden sind, verhältnismäßig wenig unterschiedliche Obertöne erklingen (weil viele sich genau decken), was wiederum zu keinen bis relativ wenigen Schwebungen (eng beieinanderliegende Frequenzen, die sich miteinander „reiben“) führt.

Bei Dissonanzen kommen nun Töne zusammen, deren Obertöne sich voneinander unterscheiden, also wird es insgesamt viel voller im Tonspektrum. Dadurch ergeben sich auch öfter Schwebungen, die wiederum für den schrägen, dissonanten Klang verantwortlich sind.

Ich würde einen Akkord dann als „voll“, „satt“, „fett“ o.ä. bezeichnen, wenn sich im Obertonspektrum einiges tut. Bei einem konsonanten Akkord braucht es dazu schon einige Töne, jedenfalls mehr als 3-4. Bei dissonanten Klängen genügen aus den oben genannten Gründen auch weniger Töne.

Der Eindruck hängt aber auch sehr stark vom Register ab, ein Dreiklang im Bassbereich klingt automatisch viel fetter als der selbe Dreiklang vier Oktaven höher.

Natürlich sind diese Bezeichnungen subjektiv. Wenn du etwas anderes als „voll“ bezeichnest, kannst du natürlich auch anders argumentieren.

Moin,

wenn wir nun auch noch Gewöhnung und Geschmack auseinenderdröseln wollen, dann landen wir aber ganz schnell im akademischen Quark.

Die musiktheroretisch korrekte Bezeichnung fĂĽr einen
Dreiklang, bei dem alle Töne gespielt werden, ist nicht
„voller Akkord“, sondern „vollständiger Akkord“.

na gut, dann gehen wir alle nochmal auf Start und fragen den UP, was er denn nun meint. Ă„hem - ist der ĂĽberhaupt noch dabei?

GruĂź Ralf

Ich bin wieder da, ich danke allen recht herzlich, ich hatte nicht nicht damit gerechnet, eine wissenschaftliche Auseinandersetzung hervorgerufen zu haben, es ging mir darum, ob ein voller Akkord ein wohlklingender, ein Dur-Akkord wäre… Jetzt sehe ich, es ist nicht unbedingt so, richtig? Nochmal danke!!!