Moin,
was die Auflösungen angeht macht das schon Sinn, wenn Du nicht
nur an die ja auch gerade erst in den letzten Jahren
aufgekommenen breiten 16:9 Schirme denkst
Ich denke gerade an diese, wer zieht denn seinen Browser bei 3000px auf die volle Breite auf? Texte kann man auf so einer Breite nicht lesen, daher bin ich der Ansicht, dass die Chance auf einen nicht maximierten Browser bei großen Bildschirmen größer wird.
Wenn Du da nicht dynamisch arbeiten willst
Das ist eine Frage, die sich viel weniger Leute stellen sollten, sie sollten es einfach so machen. Im Print habe ich feste Größen, bei websites nicht. Warum also auf das Dynamische verzichten? (Ist vermutlich eher eine rhetorische Frage, weil da wo es um Geld geht, lieber ein paar Freaks außen vor gelassen werden, als zusätzliches Geld in dynamisches Layout zu pumpen - was ja zugegeben nicht ganz einfach ist).
Und daher
arbeiten mE völlig zurecht ganz viele bekannte Seiten so, dass
sie eben eine Standardbreite nutzen,
Ich kann das Argument durchaus auch bis zu einem bestimmten Grad nachvollziehen, aber wenn ich dann mal weniger Platz habe und mich auf solchen Sites zurechtfinden muss, dann geht mir das immer wieder gegen den Strich.
Dann kommen meist noch so Patzer dazu wie das vertikale Zentrieren mit der Lösung mit negativem margin. Da gibt es namhafte Seiten, wo das zu zentrierende Element kleiner ist als mein Viewport. So rutscht dann der Inhalt oben aus dem Fenster raus - pfffff. Darf doch gar nicht passieren bei einem Profi!
Schau Dir nur mal ebay, Heise, n-tv, ADAC, Chip, … an.
Nur weil das viele machen muss es doch nicht gut sein.
Aber selbst wenn Du vollkommen dynamisch arbeitest, und in
weiten Zügen akzeptierst, dass dabei das Layout der
Gesamtseite sich ändert
…was eigentlich DAS Feature des WWW schlechthin ist, was klassische Designer aber nicht wahr haben wollen…
kommst Du an Grenzen an denen es Dir
nicht nur das Layout vollkommen zerhaut, sondern auch die
Nutzbarkeit und Bedienbarkeit deutlich leidet.
Auch richtig. Aber die Grenzen werden meist nicht so schnell erreicht, wie Designer das gerne hinstellen. Die meisten Sites haben durchaus Spielraum, um mit dynamischen Layouts zu arbeiten. Dass eine Website bei eingestellten 34pt Schriftgröße oder bei 200x600px Viewport auf Desktops nicht gut aussieht, das kann sich jeder Nutzer denken. Aber im Moment stimmt bei vielen Websites das Layout schon jetzt nicht bei Netbooks oder auch nur etwas kleinren Monitoren oder bei Leuten, die mehr als das Browserfenster auf ihrem Bildschirm sehen wollen/müssen. Und da erwarte ich von Profis eigentlich mehr.
Sonst passieren
so Dinge wie z.B., dass man beim ersten Aufruf der Seite nur
noch eine Werbefläche und Bedienelemente, aber keinerlei
echten Content mehr im Blick hat, und dies sich ggf. bei jedem
Seitenwechsel wiederholt.
Genau das passiert mir regelmäßig auf meinem modernen Netbook.
Wenn es sich dann noch um eine Website mit Frames handelt, die einen oberen Frame in der Hälfte meines ohnehin schon kleinen Viewports hat, dann raufe ich mir die Haare bei so viel Unwissen…
Es gibt auf einigen Seiten
Bildergalerien, die dies leider ignorieren, und wo man dann
für jeden Bildwechsel selbst auf meinem großen Schirm noch
scrollen muss.
Dazu fällt mir nur allgemein noch ein, dass die meisten Designer, die Websites erstellen, echte Print-Designer sind, die es nicht einsehen wollen, warum im WWW andere Regeln gelten sollen. Wir bräuchten einen echten Ausbildungsberuf zum Web-Designer, der auf genau diese Unterschiede eingeht. Ich weiß jetzt nicht, ob es so einen Beruf nicht sogar gibt, aber wenn ich in das Informatik-Buch meines Sohnes gucke, wo HTML so erklärt wird, dass man damit Inhalte auf den Bildschirm bringt, und mit Dingen wie i, b und font gearbeitet wird, dann würde mich auch nicht wundern, wenn ein Beruf des Webdesigners auch nicht auf die wahren Features des WWW eingeht.
Ich denke da an einen konkreten Fall, wo ich damals
verantwortlich für die erste echte Online-Police einer
Versicherung war […]
Wenn Du da
daneben greifst, hat das gleich massive wirtschaftliche
Auswirkungen, weil die Leute dann ihre Versicherung anderswo
abschließen.
Was umgekehrt natürlich auch passieren würde, wenn jemand mit einem kleinen Bildschirm ständig scrollen muss, dann geht der auch woanders hin. So ist es am Ende keine Berücksichtigung von Web-Eigenschaften, sondern nur noch die Frage, bei welcher Lösung die Firma die wenigsten Kunden verliert.
Aber wie Du schon selbst
schreibst, Du arbeitest da einfach in Projekten ganz anderer
Dimensionen
Das ist richtig. Und deswegen habe ich die Möglichkeit, meinen Optimismus und meine Webanschauung zu behalten.
Aber ich verstehe Deine Seite schon.
Ich bin eigentlich Software-Developer und entwickle derzeit zwei Zahlungsverkehrssysteme für beleghafte Zahlungen (Scannen, Verarbeiten, Archivieren). Da kann ich auch nicht immer alles so machen, wie ich das gern hätte. Viele Dinge sind in der Entwicklung einfach zu teuer, vor allem wenn es der Kunde nicht bezahlen will, andere Dinge müssen einfach schnell gehen.
Ja, so ist es leider ;-/
Liebe Grüße,
-Efchen