… und übereutektisch, untereutektisch usw.
Gruß,
Wolfgang Berger
… und übereutektisch, untereutektisch usw.
Gruß,
Wolfgang Berger
… und übereutektisch, untereutektisch usw.
Gruß zurück!
mit den obigen beiden Begriffen kann ich nichts anfangen. In welchem Zusammenhang standen diese?
Als Eutektikum wird eine Mischung oder Legierung bezeichnet, welche sich wie ein einheitliche Stoff bei einer bestimmten Temperatur erstarrt.
diese Temperatur liegt meist unter dem Erstarrungspunkt des Stoffes, mit dem niedrigsten Erstarrungspunkt. Wahrscheinlich wird das als untereutektisch bei dir bezeichnet, denn es gibt auch die Möglichkeit, daß der Erstarrungspunkt über dem des am höchsten erstarrendem liegt. (Es gibt z.B. Alulegierungen mit einem Schmelzpunkt um die 1000°C)
Frank
Hi Wolfgang,
da hilft wie fast immer ein Blick in den Römpp. Leider lassen sich die Bilder und Tabellen heir nicht darstellen, tschuldigung, nicht meine Schuld.
Über- und untereutektisch kennt der Römpp übrigens nicht (ich auch nicht)
Gandalf
Eutektikum
(von griech.: eutektos = leicht schmelzbar). Bei binären Systemen versteht man unter E. ein in ganz bestimmter Zusammensetzung vorliegendes Gemenge – das eutektische Gemisch – zweier Substanzen, die in festem Zustand nicht, in flüssigem dagegen völlig miteinander mischbar sind; Beisp.: Ammoniumchlorid (in Abb. 1 als „Salmiak“) u. Wasser. Auf der Abszisse ist der Gehalt an NH4Cl, auf der Ordinate die Temp. eingetragen. Eine 10%ige NH4Cl-Lsg. ist bei 18°C flüssig; sie enthält keine Krist. u. liegt im Bereich des weißen Feldes (bei x). Läßt man nun die Temp. auf etwa –5°C (bei y) sinken, so setzt die Ausscheidung von Eis-Krist. ein. Diese schreitet bei weiterer Abkühlung entlang der sog. Liquidus-Kurve (A–y–B) unter Konzentrierung der Lsg. so lange fort, bis Eis u. Ammoniumchlorid im eutekt. Mischungsverhältnis 100 : 23,9 vorliegen: Das E. enthält also 19,3% NH4Cl u. erstarrt bei –15°C. Dieser ausgezeichnete Punkt – der niedrigstmögliche Schmp. eines ein E. bildenden Zweistoffsyst. – heißt eutektischer Punkt. Bei ihm allein stehen Schmelze (bzw. Lsg.), die sie bildenden Komponenten als Feststoffe u. die Gasphase miteinander im Gleichgew.; der eutekt. Punkt ist demnach ein sog. Quadrupelpunkt. Im bes. Fall der wäss. Salz-Lsg. spricht man statt vom eutekt. auch vom kryohydratischen Punkt u. nennt das E. ein Kryohydrat. Kühlt man weiter ab, so erstarrt das eutekt. Gemisch als einheitliche Masse. Geht man andererseits von einer konz. NH4Cl-Lsg. (etwa 25%ig) bei 20°C aus, so hat man es zunächst wieder mit einer einfachen, echten Lsg. zu tun; der Punkt n liegt im weißen Feld. Senkt man nun die Temp., so scheiden sich von etwa 10°C an NH4Cl-Krist. aus, da sonst die Lsg. für die betreffende Temp. übersättigt wäre. Bei weiterer Temp.-Senkung wandert die Zusammensetzung der Lsg. entlang der Liquidus-Kurve m-B, bis sich schließlich bei –15°C (Punkt B) so viel NH4Cl ausgeschieden hat, daß das E. mit 19,3% NH4Cl erreicht ist. Von da ab erstarrt das Gemisch bei weiterer Abkühlung einheitlich; es gefrieren Lsm. u. Gelöstes gleichzeitig, u. bei genauer Untersuchung kann man Eis-Krist. u. Salmiak-Krist. nebeneinander feststellen.
Die gleiche Betrachtungsweise kann man auch auf heiße Schmelzen von zwei vollständig miteinander mischbaren Stoffen anwenden, die bei 20°C im festen Aggregatzustand vorliegen (s. Abb. 2). Reines Zink schmilzt bei 419°C, reines Cadmium bei 321°C. Eine Leg. von z. B. 30% Cd u. 70% Zn liegt bei 450°C im Bereich des weißen Feldes (s. x in Abb. 2)
u. bildet eine einheitliche Schmelze. Kühlt man diese Schmelze auf etwa 370°C ab, so beginnt die Ausscheidung von Zn-Krist.; der Rest bleibt geschmolzen. Je tiefer die Temp. sinkt, um so mehr Zink scheidet sich aus, bis schließlich beim eutekt. Punkt (264°C) die verbleibende Schmelze die Zusammensetzung von (rund) 82% Cd u. 18% Zn (eutekt. Zn/Cd-Gemisch) erreicht hat u. auf einmal zu einem einheitlichen Gemisch von feinen Krist. erstarrt. Dünnschliffe durch eutekt. Metall-Leg. zeigen oft ein bes. zierliches u. feines Gefüge. Es können sich bei dieser raschen Erstarrung keine größeren Krist. bilden, weil die Krist. des einen Legierungsbestandteils sofort die Ausscheidung des anderen nach sich zieht; aus dem gleichen Grund lassen sich auch viele eutekt. Gemenge bes. gut gießen. Die Schmelzpunktsdepressionen sind oft beträchtlich: Das E. aus 11,1% Antimon (Schmp. 630°C) u. 88,9% Blei (Schmp. 327,5°C) schmilzt bei 252°C. E. bilden jedoch nicht nur Metalle (weitere Beisp.: Pb/Sn, Cd/Sn, Cd/Pb, Bi/Sn, Bi/Pb, Ag/Pb), sondern auch chem. Verb., z. B. CaO/MgO od. KNO3/LiNO3. Von der Neigung solcher Stoffe, mit anderen niedrigschmelzende E. zu bilden, macht man im Laboratorium u. in der Technik Gebrauch bei Kältemischungen (s. die Aufstellung dort), bei Streusalz (Auftausalz), bei Salzschmelzen als Heizbäder od. Wärmeübertragungsmittel, bei Schmelzlegierungen (s. die Aufstellung dort) als Lote u. Schmelzsicherungen, bei der Herst. von Werkstoffen mit bestimmten Eigenschaften (s. Lit.) usw. Für techn. Zwecke benutzt man auch ternäre Systeme, deren Zustandsdiagramme dreidimensional od. vereinfacht als Dreiecke darzustellen sind. Auch unter den Erstarrungsgesteinen können eutekt. Gemenge vorliegen. So besteht z. B. Quarzporphyr im wesentlichen aus Quarz u. Kalifeldspat (Orthoklas). Es gibt nun Quarzporphyre, bei denen in einer einheitlichen Grundmasse Einsprenglinge von Quarz vorliegen, u. solche, die Einsprenglinge von Feldspat enthalten. Offenbar besteht hier die Grundmasse aus einem erstarrten E. von Quarz-Orthoklas; bei den Stücken mit Quarzeinsprenglingen war der Quarz in der Schmelze vermutlich in starkem Überschuß, so daß er sich so lange ausschied, bis der Rest die eutekt. Zusammensetzung erreicht hatte. Das Studium der Kristallentmischung aus Schmelzflüssen hat die Entstehungsgeschichte vieler Erstarrungsgesteine aufklären können.
Lit.: Atkins, Physikalische Chemie, Weinheim: VCH Verlagsges. 1996 ï Domke, Werkstoffkunde u. Werkstoffprüfung, Essen: Girardet 1977 ï Kurz u. Sahm, Gerichtet erstarrte eutektische Werkstoffe, Berlin: Springer 1975 ï s. a. Lösungen u. Phasen.
E eutectic
F eutectique
I eutettico
S eutéctico
Quelle: Römpp Lexikon Chemie – Version 2.0, Stuttgart/New York: Georg Thieme Verlag 1999
Hallo
Eutektisch heißt bei Zweistoffsystemen ( binäre Systeme ), das beim Schmelzen nur eine Phase auftritt , und es gibt keinen breiigen Zustand , das heißt , feste Teilchen in Flüssigkeit oder umgekehrt .
Ein Eutektikum schmilzt wie ein Element , also scharf ohne Breizustand .
Der Begriff Stoffsystem beschreibt ein Diagramm , in welchem zum Beispiel 2 Stoffe mit verschiedener Zusammensetzung und bei verschiedenen Temperaturen aufgetragen sind .
Das ganze spielt eine große Rolle bei Loten :
Möchte man ein Lot , welches als Flüssigkeit in feine Spalten dringt , um dann beim abkühlen plötzlich zu erhärten , dann nimmt man entweder ein reines Metall oder ein Eutektikum .
Auf der anderen Seite , möchte mann mit einem Lot zum Beispiel auftragen , so ist ein breiiger Zustand erwünscht , mit dessen Hilfe man das Lot auftragen und formen kann wie Margarine ( oder Butter ) . Hierbei ist dann nicht eutektoides Metall vorhanden , man nennt das dann über- oder untereutektoid , je nachdem , von welchem Metall man ausgeht .
MfG
Matthias .