Was ist Freiheit?

hi,

…so wie Horst Köhler?

Eher wie Marcuse, Adorno, Habermas.

Ich kenne leider deren Werke nicht. Inwiefern konnten sie eine Freiheit ausleben, die in Russland oder China oder anderen aus unserer Sicht nicht freien Ländern nicht möglich wäre?

Woher weißt du, was du in Diktaturen schreiben und sagen
darfst, wenn du sie nicht bereist?

Da ich kein Solipsist oder Konstruktivist bin, entnehme ich
der Vielzahl und Vielfalt der Informationen über diese
Diktaturen ein Stück objektiver Wahrheit.

Kannst du ein Beispiel nennen?

Würdest du einen Russen oder Chinesen als frei ansehen?

Politisch eher nicht. Wenn man allerdings, wie Meister
Eckhart, ein Zen-Meister o.ä., vor allem in der Innenschau
lebt, dann mag die politische Realität wenig Bedeutung haben.

Ist ein russischer Bürger politisch frei?

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_politischen_P…

Hallo,

offenkundig stellst Du nur auf die äußeren Umstände ab, lässt die persönliche Aspekte völlig unberücksichtigt.

Glaubst du, dass es das (FORUM oder ABGEORDNETENWATCH) in Schurkenstaaten nicht gibt?

Nein. Ich sagte eindeutig, „ich schließe das aus“. ‚Absolut‘ bis ‚Total‘ (undenkbar).

Theroretisch gibt es keinen galanteren Weg, das Volk zu
überwachen.

So gesehen tust Du das selbst gerade mit mir. Du fragst mich nur aus. Kein Dialog.

Andere Beispiele, wie z.B. NGOs. Da fällt mir ein: amnesty,
BUND, attac etc.

Was findest du frei daran?

Alles.

Grundrecht auf freie Glaubens-

Gibt es die in weiter östlich gelegenen Ländern nicht?

oder Berufswahl;

In China gibt es die nicht?

Nur beschränkt bis gar nicht.

Meinungsfreiheit.

Was ist Meinungsfreiheit für dich?

Nicht um die eigene Existenz fürchten zu müssen.

Regelmäßige Wahlen.

Also zählen der Iran und Russland zu einer freien
Gesellschaft?

NEIN. Die Wahlen dort erfüllen die kriterien für eine freie Wahl nur sehr bedingt.

Die Bürger welcher Länder sind für dich unfrei?

Total unfrei: Nordkorea, Saudiarabien, Iran

Absolut unfrei: China, Russsland, Weissrussland, Indien, USA, Südafrika, Indien, Israel

Relativ unfrei: Europa, Russland, USA, weite Teile des British Commenwelth

weitgehend frei: kein Land (nicht anstrebenswert, würde die Gesellschaften zersetzen)

völlig frei: kein Land (völlig inakzeptabel)

Manche Staaten sind mehrfach erwähnt, weil ich sie nicht eindeutig zordnen kann.

Gruß mki

Gegenfrage
Moin,

und nicht in China, Russland oder Arabischen

Ländern

würdest Du lieber in den genannten Ländern oder meinetwegen auch in Nordkorea leben wollen?

Gandalf

Hallo,

als Ottonormalverbraucher?!

gibt es Verbraucher außerhalb der Staats- und Parteikader in Nordkorea?

Beste Grüße

Oliver

Lieber Junktor!

auch Stefan Zweig zitieren:

„Es ist vielleicht das einzige Stück Freiheit, das man sein
ganzes Leben besitzt: die Freiheit, das Leben wegzuwerfen“

Auch ich sehe diese ‚Große Ablehnung‘ als die Freiheit par excellence - da kann sie noch so sehr von kognitiven/affektiven/usw. ‚Einengungen‘ verbunden sein, wie uns die Suizidologen immer weiß machen.

Aber es ist eine ‚ontologische‘ Freiheit.
Wollte man sie auf die Dimension einer ‚politischen‘ Freiheit herunterbrechen, wie es für die Fragestellung m.E. erforderlich ist, dann könnte man sagen:
Das höchste Stück Freiheit, das der Bürger hat, ist die Freiheit, das Land / die Region / das System zu verlassen“.

Das korrespondiert mit meiner tiefen Überzeugung, dass die einzige interessante demokratische Abstimmung die mit den Füßen ist.

Und sind Triebe „freie“ Entscheidungen?
Oder Süchte, Zwänge, Neurosen? Oder…
Nein, selbst unsere Geburt haben wir nicht aus freiem Willen
initiiert, wir wurden geboren und das auch nur weil unsere
Eltern ihren Trieben erlegen sind.

Das ist sicher richtig.
Die Frage ist aber, ob „Freiheit“ wirklich sinnvoll als völlige Abwesenheit jeder Notwendigkeit konzipiert werden sollte.
Ich habe unten schon Spinozas Definition dagegen gesetzt, die mir viel angemessener erscheint: Frei heißt ein Ding, das nur aus der Notwendigkeit seiner eigenen Natur heraus existiert

Es grüßt dich
Ferenz

Moin,

Freiheit ist in erster Linie ein momentanes
Gefühl. Die können sich, und das tun sie oft, ändern.

Entscheidend für Lebensqualität (und damit Freiheit und Unabhängigkeit) sind aber nicht die kurzfristigen Orgasmen eines Feierabends oder Bungeesprungs, sondern die längeren Zeiten zwischen diesen Ereignissen. Und die daraus resultierenden Stimmungen. Die Zeiten, in denen Veränderungen derart langsam voranschreiten, dass man sie oft nicht wahrnimmt. Und daran hindert, Maßnahmen für langfristige nachhaltige Veränderungen gezielt zu ergreifen.

Du nach deiner Auslegung des Begriffes könntest ihre „Menge“
so oder so empfinden.
Der Mönch gewiß auch.

Uns beiden, dem Mönch und mir, ist es relativ egal, dass gerade mal wieder ein Sack Reis umgefallen ist :wink:
Erst die Summe sich wiederholender Ereignisse und Ärgernisse wird uns veranlassen, die Säcke künftig liegend zu lagern und für eine nachhaltige Anhebung der Stimmungslage zu sorgen.

Ich als Kind

hatte wenig Rechte-Pflichten-Verantwortung wahrzunehmen, insofern lagen meine Freiheit und Unabhängigkeit stets in fremder Hand. Ich will das nicht mit dem Jetzt vergleichen, es bestehen völlig andere Voraussetzungen und Möglichkeiten.

pasquino

Man kann es auch ein wenig übertreiben

Frei heißt ein Ding, das nur aus der Notwendigkeit seiner eigenen Natur heraus existiert und nur durch sich selbst zum Handeln bestimmt wird

  • umfassender als Hobbes.

So umfassend, dass mir kein Beispiel für solch ein Ding einfällt. „Frei“ sollte man nicht auf Basis von Nichtexistentiellem definieren.

pasquino

Naja, Philea mit Buslinie 67P/Tschurjumow-Gerasimenko könnte vielleicht so ein Ding sein oder werden. Mal sehen, ob der Bus von seiner Linie irgendwann abweicht…

Hi.

Freiheit ist in erster Linie ein momentanes
Gefühl. Die können sich, und das tun sie oft, ändern.

Entscheidend für Lebensqualität (und damit Freiheit und
Unabhängigkeit) sind aber nicht die kurzfristigen Orgasmen
eines Feierabends oder Bungeesprungs, sondern die längeren
Zeiten zwischen diesen Ereignissen.

Ja.

Und die daraus resultierenden Stimmungen.

Und das ist der Punkt. Wie und warum entstehen sie? Das ist ein sehr komplizierter Prozeß.
Dauerst schon seit wir uns zurückdenken können:smile:

Freiheit ist eine notwendige, angeborene Leitidee unter vielen anderen. Wir alle streben bewusst oder nicht nach denen.
Und die „Welt“ ändert sich und das nicht überall gleich.
Wer, wo, wann, was als „Freiheit“ empfindet gar für sich nehmen kann oder tut das bewusst nicht hängt von vielen Faktoren ab.

pasquino

Balázs

weisst du?

würdest Du lieber in
in Nordkorea leben wollen?

Gandalf

weisst du, ob ein OttoNormalBewohner Nordkoreas sich nicht vielleicht freier wähnt als ein Hartz4-Empfänger in unserem freien Deutschland?

LG
2felnder

Hallo,

„Freiheit“ ist sinnvoll nur über Unfreiheit zu zu definieren.
Also als „Freiheit von“ … (z.B. Zwangsgebühren der GEZ …

kann man nicht „Freiheit“ auch sinnvoll über „Freiheit für“
definieren?

Ja, dann versuchs doch mal :o).

Z.B.: Ich bin so frei, meine Freiheit freiwillig in dem Maße
zu begrenzen, wie´s auf der Welt enger wird?

Wie soll das gehen „freiwillig Freiheit begrenzen“?
Du kannst vielleicht die Ausführung irgendeiner Deiner Freiheiten selbst begrenzen. Die Freiheit selbst bleibt dabei unangetastet, denn Du bist es ja, der weiterhin die unbegrenzte Freiheit hat genau das zu tun oder zu lassen.
Seine eigene Freiheit kann man nicht selbst einschränken (jedenfalls nicht auf bewußter, rationaler Ebene, wenn sie sich auf ähnliche wiederholbare Ereignisse bezieht). :o)

(Zusammenrücken
und teilen - statt „das Boot ist voll“ - nennt man so was
wohl?)

Nein so nennt man das nicht. Zusammenrücken, Teilen, Boot ist voll?
Hat mit Freiheit erstmal nichts zu tun.

Grüße
K.