Was ist hässlich, was ist schön ?

Guten Abend werte Leserinnen und Leser dieses Artikels,

Die Abgrenzung fällt schwer, schon allein deshalb, da unsere Vorstellungen von Hässlichkeit und Schönheit kulturell unterschiedlich geprägt sind.
Wie stellt sich der Begriff Hässlichkeit dar, wenn er für sich betrachtet wird?
Ist Hässlichkeit überhaupt ohne den Begriff (Gegenpart) Schönheit zu denken?

Fragt sich,

doc.claude

Hallo

Die Abgrenzung fällt schwer, schon allein deshalb, da unsere
Vorstellungen von Hässlichkeit und Schönheit kulturell
unterschiedlich geprägt sind.

rein kulturell ist der Unterschied in vielen Fällen gar nicht so groß.
Unser ästhetisches Empfinden ist IMHO viel stärker genetisch bedingt.

Wie stellt sich der Begriff Hässlichkeit dar, wenn er für
sich betrachtet wird?

Geht man mal eher vom Schönen aus:
Schön ist in der Regel, was dem Durchschnitt, der Norm entspricht
und bei biologischen Aspekten auch evolutionär Vorteilhaft ist.

Hässlich ist in der Regel das Gegenteil davon, also außerhalb der Norm,
des Mittelwertes und evolutionär wenig vorteilhaft).

Ist Hässlichkeit überhaupt ohne den Begriff (Gegenpart)
Schönheit zu denken?

Das sind doch nur Wörter, die ein Modell für hoch komplexe Zusammenhänge benennen.
Gruß Uwi

Hi doc. claude
facettenreich ist das Leben, schonmal>schön.
Es gibt unter DIESER Sonne nichts „hässliches“, glaub ich!Das wär ja noch schöner!
LG; Zottel

Hallo Claude,

Du könntest vom griechischen Wort kosmos ausgehen. Das bezeichnet Schönheit (daher „kosmetisch“), aber vor allem Ordnung!

Gruß,
Andreas

Erkenntnisse der Massenpsychologie

Schön ist in der Regel, was dem Durchschnitt, der Norm entspricht

Das glaubt aber auch nur der Massenmensch! Das genaue Gegenteil ist der Fall, denn in Wirtschaft, Kunst und Politik ist immer nur das schön und attraktiv, was gerade aus der Masse heraus sticht. Die Manager propagieren gerade in den Medien ja nicht etwa den Durchschnitt, wie mein bester Freund Uwi in seiner Identifikation mit dem Massendenken glaubt, sondern im Gegenteil: Die Manager der Medien favorisieren zum Beispiel Heidi Klum, die für McDonalds Werbung macht, Roman Polanski, der die Philosophie von Jean-Paul Sartre verfilmt oder Barak Obama, mit seinem Spruch „Yes, we can!“, mit dem er der ganzen Welt zeigte, wie man mit einem einzigen kleinen Werbesprüchlein die Mehrheit der Wähler gewinnt.

Zur Unterstützung meiner hier vorgetragenen These, die, wie gesagt, das genaue Gegenteil meines besten Freundes Uwi ist, will ich einen meiner Lieblings-Philosophen bemühen, den spanischen Philosophen Ortega y Gasset, Professor an der Universität von Madrid, der zum Beispiel darüber philosophiert: „Die Gesellschaft ist immer eine dynamische Einheit zweier Faktoren, der Eliten und der Massen. Die Eliten sind Individuen oder Individuengruppen von spezieller Qualifikation; die Masse ist die Gesamtheit der nicht besonders Qualifizierten. Man verstehe darum unter Masse nicht nur und in erster Linie die „Arbeitermassen“. Masse ist der Durchschnittsmensch.“

Diese Erkenntnis passt zu den Erkenntnissen der Massenpsychologie, zum Beispiel des französischen Psychologen Gustave Le Bon, des deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche und des Nobelpreisträgers Elias Canetti („Masse und Macht sind Schlüsselbegriffe zum Verständnis unseres Zeitalters.“)

symmetrisch-asymmetrisch

Die Abgrenzung fällt schwer, schon allein deshalb, da unsere
Vorstellungen von Hässlichkeit und Schönheit kulturell
unterschiedlich geprägt sind.

… sind weltweit universelle Parameter. Ein asymmetrisches Gesicht wird als hässlich empfunden. Zwar nicht eklig hässlich, aber im Sinne von „nicht als Befruchtungspartner geeignet“. Eine evolutionär programmiere Ablehnung, da asymmetrie auf Webfehler in den Genen oder in der embryonalen Entwicklung hindeutet.

Gruß

Stefan

ohne erkennbaren Sinn …
Hallo,
deine Absonderungen sind mal wieder ohne erkennbaren Sinn.

Das glaubt aber auch nur der Massenmensch! Das genaue
Gegenteil ist der Fall, denn in Wirtschaft, Kunst und Politik
ist immer nur das schön und attraktiv, was gerade aus der
Masse heraus sticht.

Was ein reine Behauptung von dir ist!
Dass es dabei überhaupt um Schönheit geht, steht in Frage.

Die Manager propagieren gerade in den Medien ja nicht etwa den
Durchschnitt,

Aha, was haben propagierende Manger mit Schönheit zu tun???
Es geht hier nicht um Leistung, Anerkennung oder Macht und Geld!
Es geht reinweg nur um ästhetisches Empfinden.

wie mein bester Freund Uwi in seiner Identifikation mit dem
Massendenken glaubt,

Schon klar, wer gegen den Strom schwimmt, fällt zwar immer auf, aber
mit Ästhetik hat das so viel zu tun, wie Teetrinken mit Stabhochsprung.

sondern im Gegenteil: Die Manager der Medien favorisieren zum
Beispiel Heidi Klum, die für McDonalds Werbung macht,
Roman Polanski,

In welcher Modelagentur ist der gelistet?

der die Philosophie von Jean-Paul Sartre verfilmt
oder Barak Obama, mit seinem Spruch „Yes, we can!“, mit dem er
der ganzen Welt zeigte, wie man mit einem einzigen kleinen
Werbesprüchlein die Mehrheit der Wähler gewinnt.

Du schwafelst mal wieder quer Bett, ohne das Thema auch nur mit
einem Hauch zu streifen.

philosophiert: "Die Gesellschaft ist immer eine dynamische
Einheit zweier Faktoren, der Eliten und der Massen. Die Eliten
sind Individuen oder Individuengruppen von spezieller
Qualifikation; die Masse ist die Gesamtheit der nicht
besonders Qualifizierten.

Aha, und Qualifikation hat was mit Ästhetik zu tun???

Diese Erkenntnis passt zu den Erkenntnissen der
Massenpsychologie, zum Beispiel des französischen Psychologen
Gustave Le Bon, des deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche
und des Nobelpreisträgers Elias Canetti („Masse und Macht sind
Schlüsselbegriffe zum Verständnis unseres Zeitalters.“)

Man merkt wieder mal ganz klar, wie gut du die Welt verstanden hast ;-(
Gruß Uwi

Schön = klar, einfach, zweckmäßig, gesund
Hallo,

bei den Dingen empfinde ich solche als schön, die mit einem hohen Anspruch auf Qualität und Zweckmäßigkeit konstruiert wurden, und wo jedes Detail seine Funktion hat - z. B. eine alte Nikon.

Ein häßliches Ding ist für mich etwas, das billig hergestellt ist, und sinnlose Details enthält, die „nur Design“ sind und womöglich auch noch kitschig aussehen. Z. B. eine bronzierte pseudobarock-rustikale Deckenlampe aus den 70er Jahren.

Die Theorie von Kepler über die Planetenbahnen ist schöner als die im Mittelalter verwendete, wo die Erde im Mittelpunkt ist und die Planeten sich auf komplizierten Bahnen mit Epizykeln bewegen. Beide können die Planetenbewegung, wie man sie von der Erde aus beobachtet, beliebig genau beschreiben. Die Kepler’sche Theorie ist aber viel klarer und einfacher.

Es wurde schon erwähnt, daß die empfundene Schönheit eines Menschen eigentlich ein Signal ist: mit ihr/ihm kann man gut gesunde Kinder bekommen. Es gibt aber noch zwei weitere Ebenen:

  1. Schönheitsideale in einer Kultur, zu einer bestimmten Zeit. Moden.

  2. Individuelle Prägung.

Grüße,

I.

Hi doc,

ich gehe jetzt mal davon aus, dass Du den Menschen damit meinst. Bei Alltagsdingen sieht die Sache nämlich nochmal anders aus.

Ein interessanter Artikel über die „Schönheit“ des Menschen
http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache…

Ist Hässlichkeit überhaupt ohne den Begriff (Gegenpart)
Schönheit zu denken?

Ich gehe davon aus, dass Hässlichkeit nicht zwangsläufig das „Gegenteil“ von Schönheit ist. Es sind eher Abweichungen. Wobei das Feld der Abweichungen sehr weit ist, bis es an die Grenze der „Hässlichkeit“ stößt.

Ich finde diesen Körper im Bild z.B. sehr, sehr schön
http://graphics8.nytimes.com/images/2008/05/14/times…
weil er als Bild etwas anderes ausdrückt, als würde man diesen Menschen in natura bei sich im Wohnzimmer auf dem Sofa liegen haben. Die meisten finden ihn wahrscheinlich potthässlich, ja ekelerregend. Aber im Bild, in der Kunst, drückt er etwas völlig anderes aus als Hässlichkeit.

Gruß,
Anja

‚Man merkt mal wieder ganz klar…‘

Man merkt wieder mal ganz klar, wie gut du die Welt
verstanden hast ;-(

Man merkt mal wieder ganz klar, wie gut du die Welt verstanden hast, vor allem durch dein gängiges Symbol negativer Gefühle :smile:)

Im Übrigen hat ästhetisches Empfinden genau damit zu tun, was du nicht begreifst als reiner technischer Fachspezialist: Die Manager MACHEN das Massenbewusstsein, das im Urteil der Masse steckt. Massenbewusstsein und Macht sind äquivalent. Was schön und hässlich in einer Kultur ist, wird gezielt GEMACHT. Natürlich empfindet man zum Beispiel die Ästhetik in der Wirtschaft genauso durch VORBILDER, wie in der Kunst und in der Politik.

Vielleicht kann ja ein MOD aus der Technik diese Zusammenhängen besser verstehen?!

Hässlich ist der Tod

Es gibt unter DIESER Sonne nichts „hässliches“

Hässlich ist nur der Schmerz, denn kein normaler Mensch „wünscht“ sich den Schmerz. Hiermit hätten wir einen generellen Maßstab für Hässlichkeit und Schönheit: Absolute Schönheit wäre die Ewigkeit und Hässlichkeit der Tod!

Hi,

Hiermit hätten wir einen
generellen Maßstab für Hässlichkeit und Schönheit: Absolute
Schönheit wäre die Ewigkeit und Hässlichkeit der Tod!

Wir? Du vielleicht.

Nichts wäre entsetzlicher, als wenn der Mensch für die Ewigkeit geschaffen wäre. Sehr schön beschieben in Simone de Beauvoirs „Alle Menschen sind sterblich“.

Und warum soll der Tod denn hässlich sein? Nur wer den Tod lieben lernt, kann auch das Leben lieben, denn das eine gibt es nicht ohne das andere und wird eines verleugnet, dann wird auch das andere verleugnet.

Gruß,
Anja

1 Like

Wir haben hier die Gegensätze hässlich und schön, somit geht es hier nicht um RELIGIONSIDEALE, das bringt keine Einsicht in den Gegensatz. Die Schönheit ist im Gegenteil zum Hässlichen ein exponiertes Ideal des LEBENS, was wir intuitiv als Ästhetik empfinden und was je nach Kultur unterschiedlich favorisiert werden kann. Man kann schlanke und junge Menschen oder auch dicke und alte Menschen favorisieren, beides ist möglich.

Aber es favorisieren alle Kulturen ein Ideal der ELITE, die aus dem Durchschnitt herausragt, immer bezogen auf das LEBEN. Der Tod wird in keiner Kultur zur Schönheit hervorgehoben, auch nicht bei primitiven Naturvölkern. In der westlichen Kultur wird durch die Philosophie des Pragmatismus das Leben selbst zum Ideal, wie es zuvor kaum möglich war, bis zur totalen Verdrängung des Todes. Die Leichenwagen fahren in den Großstädten meist in der Nacht, um die Menschen nicht an den Tod zu erinnern.

Schön war zum Beispiel die Münchnerin Petra Schürmann, die meines Wissens auch Miss World war. Dann wurde sie TV-Moderatorin, später Journalistin; und als sie sich nicht mehr mit der oberflächlichen Scheinwelt der Medien identifizieren konnte, studierte sie im reifen Alter Philosophie, sie promovierte sogar in dieser Disziplin. Als ihre Tochter ums Leben kam, konnte sie mit ihren eigenen negativen Gefühlen der Trauer nicht vernünftig umgehen, ihre Schönheit zerfiel wie ein verwelkter Apfel. Jetzt ist sie tot und niemand bewundert sie als Tote, als eine zerfallene Schönheit, denn der Tod ist hässlich und das genaue Gegenteil von einem schönen, blühenden Leben. Der Tod bzw. das Sterben ist das Hässlichste überhaupt für „normale“ Menschen, da helfen auch keine religiösen Tröstungs-Konstrukte von einem angeblich „schönen Tod“.

Hi,

somit geht es hier nicht um RELIGIONSIDEALE,

Davon habe ich mit keinem Wort geschrieben.

Schön war zum Beispiel die Münchnerin Petra Schürmann,

Fand ich nie.

Gruß,
Anja

Schön war zum Beispiel die Münchnerin Petra Schürmann,

Fand ich nie.

Ehrlich gesagt, ich auch nicht! Deswegen habe ich mich auch immer darüber gewundert, dass sie Miss World war. Aber es ist nun einmal Fakt und bestätigt nur, was ich sagte: Schönheit und Hässlichkeit werden kulturell GEMACHT. Ich füge aber hinzu, dass ein natürliches Empfinden für „die Ewigkeit des Lebens“ unbewusst in den Genen existiert, das wusste schon Nietzsche.