Was ist innere/äußere Schönheit?Philosophie

Ich muss ein philosphisches Essaye zum Thema Schönheit (Spezialgebiet:Schönheitsideal) schreiben.Mein Problem ist es nur,dass ich so garnicht philosophisch bin. :frowning:

Ich muss ein philosphisches Essaye zum Thema Schönheit
(Spezialgebiet:Schönheitsideal) schreiben.Mein Problem ist es
nur,dass ich so garnicht philosophisch bin. :frowning:

Hallo serenchen90,

„Schönheit“ ist ein schwieriger Begriff. Prinzipiell kann er nur subjektiv verstanden werden, weil, wie das Sprichwort schon sagt, „die Schönheit im Auge des Betrachters liegt“.
In der Philosophiegeschichte gibt es viele Ansatzpunkte zu diesem Thema. Ich habe dir nur einige herausgesucht.

Für Platon war die Schönheit in allem enthalten, nämlich durch die Präsenz der Idee des Schönen in jedem Ding. In seiner Ideenlehre ist alles auf unserer Welt nur ein Abbild von einer Uridee, die dem jeweiligen Ding wie ein idealer Bauplan zugrundeliegt. Die Schönheit wäre also dasjenige, was zu jedem Gegenstand am besten passt. Für ihn ist Schönheit nicht auf andere Dinge übertragbar. In diesem Sinne würde er also von einer individuellen Schönheit ausgehen. Den schönsten Affen kann man nicht mit dem schönsten Menschen vergleichen, weil dies eine andere Kategorie der Idee des Schönen beinhaltet.
Immanuel Kant spricht vom Schönen als einem „interessenlosen Wohlgefallen“, welches im Gegensatz zum Hässlichen eine wohltuende Qualität unserer Empfindung ist, die uns, ohne dass unsere Begierden gereizt werden, gefällt. Das Schöne zeigt uns eine Übereinstimmung zwischen Schein, also unserer individuellen Wahrnehmung, und Wesen des Gegenstandes (das ominöse Ding an sich, das unabhängig aller Wahrnehmung ist). Dabei ist ihm die Zweckfreiheit des Schönen (das Schöne verfolgt kein Ziel) und die Unabhängigkeit des Schönen von der Voraussetzung eines Begriffes des als schön betrachteten Gegenstandes (d.h. der Begriff beinhaltet nicht schon irgendeine Form von Schönheit) wichtig. In dieser Form ist Schönheit etwas, was der Menschen notwendigerweise erkennen muss.
In der Ästhetik wird das Schöne als die Harmonie der Teile eines Ganzen und als eine scheinbare Zweckmäßigkeit aufgefasst: In diesem Zusammenhang kann man auch von einer objektiven Schönheit eines Dinges oder Menschen sprechen. Dieser in der klassischen Kunstästhetik verwendete Gebrauch von Schönheit wird aber von der modernen Kunst abgelehnt. Hier wurde auch die Ästhetik des Hässlichen oder Grotesken mit aufgenommen. „Schön“ bzw. ästhetisch kann auch das Hässliche sein, wie bspw. im Expressionismus gezeigt wurde.
In Ernst Cassirers Symbolhteorie kommt die Schönheit weder den Dingen „an sich“ zu, noch ist es eine reine Verstandesfunktion, also eine besonderer Filter der Welt, mit dem unserer Verstand arbeitet. Cassirer begreift sie als Modus der Aufnahme von Wahrnehmung. Die Empfindung der Schönheit ist kein bloßer Affekt, der sich während der Wahrnehmung einstellt. Sie besteht nicht aus passiven Eindrücken, sondern erfordert eine aktive innere Dynamik:
„[N]ur durch konstruktive Akte können wir die Schönheit der natürlichen Dinge entdecken. Schönheitssinn ist die Empfänglichkeit für das dynamische Leben von Formen, und dieses Leben läßt sich nur durch einen entsprechenden dynamischen Prozeß in uns selbst erfassen.“
Nelson Goodman würde die Schönheit als „objektiv möglich“ nicht akzeptieren. Im Konstruktivismus ist nur eine subjektive Wahrnehmung von Welt möglich. Jeder sieht sie nur durch seine eigenen Augen und konstruiert sich somit jedes Mal seine individuelle Welt neu.
Er würde wahrscheinlich, wie er es auch bei seinem Kunstbegriff gemacht hat, ein Schönheitsideal als ein durch (selbst-)ernannte „Experten“ (Wissenschaftler, Künstler, Medienvertreter, usw.) festgelegtes Hierachieprinzip definieren. Die breite Masse übergibt diesen wenigen Entscheidungsträgern also ein immer noch subjektives Bewertungsmonopol, was schön ist, welches in den Medien repräsentiert und propagiert wird. Für ihn lautet die Frage also nicht, was ist Schönheit oder Kunst, sondern wann! Das Schönheitsideal ist zeitgebunden und ändert sich je nach Expertenmeinung.

Schönheit ist für mich also etwas individuelles! Was jemand als schön empfindet, beurteilt ein zweiter als hässlich und ein dritter ist demgegeüber neutral eingestellt. Außerdem ist es situationsgebunden: Ein Schönheitschirurg sieht die krumme Nase eines Menschen anders, als ein in diesen Menschen Verliebter. Man spricht ja auch interessanterweise von einem „Schönheitsfleck“ und nicht von einem „Hässlichkeitsfleck“ (bestes Beispiel ist hier wohl Cindy Crawford, deren Schönheitsfleck ihre Schönheit noch individueller machte). Auch Wissenschaftler haben schon das perfekt schöne Gesicht konstruiert und Probanden gezeigt, die es alle als zu künstlich und perfekt wahrgenommen haben, nahezu unmenschlich. Die Schönheit verlangt also auch eine dynamische Anwendung, wie Cassirer es postuliert. Eine gelebte bzw. miterlebte Schönheit ist der passiven Schönheit vorzuziehen.

Mit der Schönheit ist das also so eine Sache…

Ich hoffe, dass dir das irgendwie weiterhilft.

Mit freundlichen Grüßen

Marian

Ich muss ein philosphisches Essaye zum Thema Schönheit
(Spezialgebiet:Schönheitsideal) schreiben.Mein Problem ist es
nur,dass ich so garnicht philosophisch bin. :frowning:

oD

Ich auch nicht! Sorry…

Ich muss ein philosphisches Essaye zum Thema Schönheit
(Spezialgebiet:Schönheitsideal) schreiben.Mein Problem ist es
nur,dass ich so garnicht philosophisch bin. :frowning:

Hallo serenchen90

leider bin ich auch nicht die große Philosophin aber hier eine Empfehlung, wo du dich schon einmal einlesen kannst.
Das Geo-Heft 10 Oktober 2008 hat das Thema Schönheit als Schwerpunkt und beleuchtet dieses auf unterschiedlichen Ebenen. Sehr interessant und spannend!
Viel Glück und Erfolg
wünscht
Annelene57

Hallo! Es tut mir leid, da kann ich dir auch nicht weiterhelfen…ich würde die Recherche mit einem wissenschaftlichen Lexikon, philosophisch-historischem Lexikon beginnen…das ist schon ein eher spezielles Thema wo man sich einlesen muss
Viel Erfolg und beste Grüße

Wenn Du ein Essay schreiben MUSST, dann wird Dir hier keiner eine Antwort zur gestellten Frage geben (siehe Regeln: keine Hausaufgaben-Erledigung).
Im Fall eines Essays ist das aber auch nicht nötig, weil Du DEINE Ideen dazu aufschreiben sollst und nicht die von Anderen, sprich: selber denken. Denn sonst wäre es eine Literaturarbeit - und da hättest Du RICHTIG zu tun.
Vermutlich hat ein Lehrer Dir diese Aufgabe gestellt. Er sollte die erste (und bestenfalls einzige) Anlaufstelle für solche grundsätzlichen Probleme (die Herangehensweise an solch eine Aufgabe) sein.
Gruß
Chris