Ob das an der Generation liegt, kann ich nicht sagen, bin schon über 50. Der Bekanntenkreis hängt ja z.B. auch von den Hobbies ab. Meine Hobbys sind Tanzen und Radeln und fast alle meine Freunde sind Tänzer und viele radeln auch oder wandern. Zweimal die Woche tanzen gehen ist (bzw. war vor Corona) normal, es kann bei manchen aber auch viermal die Woche sein.
Daher sitzt niemand aus meinem Bekanntenkreis in seiner Freizeit auf dem Sofa, im Gegenteil scheint manchmal geradezu ein Wettbewerb zu herrschen, wer am meisten unternimmt. Es ist geradezu peinlich, die Frage „Was machst du am Wochenende“ mit „Nichts besonderes“ zu beantworten.
Natürlich ist jetzt während Corona vieles nicht möglich, aber dann werden eben Spaziergänge mit den Freunden (abwechselnd) gemacht, man kann geocachen gehen, Ausflüge machen, eine neue Sprache lernen…
Es ist doch eine Ausrede, es gäbe „keine Möglichkeit, raus zu kommen“ oder es sei „mit dem Alter schwierig, überhaupt was Neues zu finden“ (immer vorausgesetzt, man ist halbwegs gesund). 1 Mio Menschenleben würden doch nicht reichen, um alles Neue anzufangen, zu lernen oder zu entdecken. Internet und Handy machen auch wenn man nicht viel Geld hat, so vieles möglich. Wir waren heute geocachen und haben vier neue interessante Plätze in sehr naher Umgebung entdeckt, die wir noch nicht kannten…
Bei uns hat gerade Corona dafür gesorgt, dass wir Neues begonnen haben, bei uns wars E-Mountainbiken und ein neuer Tanz (online), den wir immer schon lernen wollten, wofür wir vorher nie Zeit hatten. Wir gehen daher mit echtem Gewinn aus der Krise. Und ich behaupte, die meisten könnten das, anstatt herum zu jammern, es sei alles so langweilig.
Also wenn es eine Frage der Generation ist, dann muss es die unter 50 sein. Ich denke eher, es ist eine Frage der persönlichen Einstellung, Eigenverantwortung für sein eigenes Leben zu übernehmen.