Was ist mit mir los?1

Meine Freunde treffe ich nur selten, wir sehen uns meistens nur in der Schule. Zwei von ihnen sind auch in meiner Klasse, die anderen vier in einer anderen. Mit den beiden aus meiner Klasse rede ich immer weniger. Wenn sie mir Gesellschaft leisten wollen, weise ich sie ab. Auch wenn wir mal Raumverlegung haben und dadurch keinen festen Sitzplatz, setze ich mich oft nicht zu ihnen.
Was die anderen vier betrifft, habe ich vor der Schule an der Bushaltestelle immer. gewartet, bis auch ihr Bus da war. Dann sind wir zusammen zur Schule gegangen. Manchmal, habe ich auch nur auf eine gewartet, und wir sind dann zu zweit los. In der zweiten großen Pause, habe ich immer mit ihnen Tierfangen gespielt. Nach der Schule, bin ich oft mit einer oder mehreren meiner Freundinnen wieder zur Bushaltestelle gegangen.
Jetzt, distanziere ich mich mehr von meinen Freunden. Ich weise die beiden aus meiner Klasse ab, wenn sie mir Gesellschaft leisten wollen, und gehe manchmal sobald mein Bus gekommen ist zur Schule, ohne auf meine Freunde zu warten. Die Pausen, verbringe ich jetzt häufiger an Stellen des Schulgeländes, an denen sonst niemand ist. Fangen, spiele ich fast garnicht mehr mit den anderen. Wenn ich mit den beiden aus meiner Klasse Gruppenarbeit machen muss, bekomme ich meistens (fast) Panikatacken. Die bekomme ich aber auch sonst manchmal. Nur dann, ist es besonders stark. Mit manchen anderen, funktioniert die Gruppenarbeit aber ohne wirkliche Probleme. Ich möchte mehr alleine sein und bin oft durch meine Freunde genervt. Ich habe Angst, sie zu verlieren, aber auch davor, sie innerlich zu verletzen. Ich trage jetzt auch häufiger Ohrstöpsel, teilweise auch während dem Unterricht (die Ohrstöpsel sind so konstruiert, dass ich Gespräche noch mit anhören kann).
Ich fühle mich auch häufiger traurig oder gefühlslos. Wirklich glücklich eher seltener.

Ich weiß jedenfalls, weiß ich nicht, was mit mir los ist und würde mich freuen, wenn mir jemand helfen kann.

Hallo,

darf ich fragen, wie alt du bist? Vielleicht bist du auch einfach nicht mehr in dem Alter, in dem man „Fangen“ spielt?

Hast du mal mit deinen Eltern darüber gesprochen? Was sagen sie so dazu?

Viele Grüße
Christa

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Hi Frostherz!

All die Dinge, die du beschreibst, wecken in mir den Verdacht, dass du ne Depression entwickelst - oder eine Sozialphobie.
Bitte nicht falsch verstehen: Das ist keine Diagnose und ich denke auch nicht, dass das bei dir schon voll ausgeprägt ist.
Du selbst nimmst aber auch wahr, dass sich in dir etwas verändert, was man - meiner Meinung nach - nicht mit Pubertät erklären kann.

Ich hab das Gefühl, dass du deinen Freunden aus dem Weg gehst und sie dennoch vermisst. Auch schreibst du, dass oft traurig bist oder gar nichts fühlst - und dann nennst du dich hier auch noch Frostherz. Das klingt traurig und nicht so, wie sich ein junger Mensch in deinem Alter fühlen sollte.

Nun weiß ich nicht, wie deine Beziehung zu deinen Eltern ist. Vielleicht sind sie die Ursache deiner Probleme -vielleicht auch nicht. Wenn nicht und du mit ihnen reden kannst, dann tu das bitte.

Und bitte gehe damit auch zu deinem Hausarzt. Der kann da mehr zu sagen und der kann dir auch Psychologen empfehlen. Denn bevor das schlimmer wird könntest du besser mal zu einem Therapeuten gehn.

Ich war selber lange in Therapie und hätte mir im Nachhinein gewünscht, das schon so früh in Angriff genommen zu haben.

Mach dir erstmal nicht so große Sorgen deswegen: Das ist durchaus normal in der Pubertät, so früh ist das sicher gut therapierbar. Und du lernst dich selbst besser kennen. Für mich war die Therapie das beste, was ich in meinem ganzen Leben für mich selbst getan habe,

Wenn du magst, kannst du auch mal bei der Telefonseelsorge anrufen oder eine Mail an die Telefonseelsorge Online schreiben. Das ist auch alles anonym, was das Reden oder Schreiben etwas leichter macht,

Wenn du noch Fragen hast: Nur zu!

Alles Liebe, Diva

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