Was ist (noch) zumutbar?

Hallo,

ich habe ca. Anfang November ein Sofa für meine Tochter bestellt, „inkl. Lieferung und Montage“, Lieferung voraussichtlich in Kalenderwoche 1/2025.

In der E-Mail mit dem Kaufvertrag (nicht die Eingangsbestätigung!) stand noch „Für Artikel, die per Spedition geliefert werden, erhalten Sie entweder eine E-Mail mit einem Link zur Online Lieferterminbuchung oder unser Kundendienst meldet sich telefonisch bei Ihnen, um einen Liefertermin mit Ihnen zu vereinbaren.“ In den AGB steht u. a.:

Im Falle des Speditionsversandes hat der Käufer eine Telefonnummer anzugeben, unter der er bzw. die die Lieferung annehmende Person für Lieferterminabsprachen erreichbar ist. Der Verkäufer oder der Speditionspartner des Verkäufers kontaktiert den Käufer vor Lieferung telefonisch, um einen Termin zu vereinbaren.

Da mir Terminangaben, die mit „KW“ anfangen, überhaupt nicht behagen (ich weiß, dass sie auch bei Handwerkern sehr beliebt sind), hatte ich nicht auf dem Schirm, dass KW01/2025 bereits am 30.12.2024 begann. Aber in der ersten vollen Januarwoche fiel mir ein „Hmm, eigentlich wollten sie sich doch vorher melden, um einen Termin zu vereinbaren?!“

Da ich telefonisch nicht durchkam bzw. von einer Bandansage darauf hingewiesen wurde, hinzuschreiben, tat ich das am 6.01. Schon am nächsten Tag bekam ich eine E-Mail, in der aber nicht wirklich auf meine Frage eingegangen wurde (wann wird ein Termin mit mir vereinbart?), sondern mir vielmehr mitgeteilt wurde: " hier kommen gute Nachrichten! Ihre Bestellung ist bei uns eingetroffen und wird von uns am 30.01.2025 an Sie ausgeliefert." Das ist mal eben vier KW später als der voraussichtliche Termin, aber wer will schon so kleinlich sein? Wenn wir schon acht Wochen gewartet haben, kommt’s jetzt auf weitere vier Wochen auch nicht mehr an! Der Betreff begann übrigens mit „Lieferung ganztags“. Heute Morgen kommt eine weitere E-Mail, „Ihre bestellte Ware ist bei uns eingetroffen“ (schon wieder??) " und wird von uns am 30.01.25 in der Zeit von 7 bis 18 Uhr an Sie ausgeliefert." Na Mensch, jetzt muss ich nicht mehr 24 Stunden auf die Lieferung warten, sondern nur noch maximal elf!

Ich habe etwas gegoogelt, aber womöglich mit den falschen Suchbegriffen, denn ich wurde nicht fündig. Darf mir wirklich zugemutet werden, dass ich unter Umständen elf Stunden „Gewehr bei Fuß“ stehe und auf die Lieferung warte?

Erschwerend kommt der Hinweis dazu, der mir bei der Bestellung nicht mitgeteilt wurde, sondern erst im Zusammenhang mit dem genauen Liefertermin:

Hinweis zur Auslieferung mit dem LKW:

  • Stellen Sie bitte eine Parkmöglichkeit für unsere Monteure bereit
  • Sperrung geeigneter Parkflächen durch behördliche Maßnahmen

Unsere Mitarbeiter sind aus Sicherheitsgründen angewiesen weder im Halteverbot noch in zweiter Reihe zu parken.

Was kann ich wiederum dem Lieferanten zumuten? Ich habe ehrlich gesagt keine Lust, noch über 100 Euro für die Genehmigung durch die Stadt und das Aufstellen und Abholen der Schilder zu zahlen. Möglicherweise sind zum Zeitpunkt der Lieferung direkt am Gebäude zwei Parkplätze hintereinander frei, möglicherweise auch nicht. Ansonsten wären in ca. 75 und in ca. 100 m Entfernung öffentliche Parkplätze frei verfügbar, für mehrere PKW-Längen sogar. :sweat_smile:

Ich habe mir die ganzen Beschreibungen im Webshop genauer angeschaut und bin auf die Packmaße gestoßen, es sind zwei Pakete á 50 kg, falls das für die Beantwortung der obigen Frage relevant sein sollte.

Aber es tut sich noch ein weiteres Problem auf. :woman_facepalming: Als Paketmaße sind 160x100x98 cm und 154x100x98 cm. Meine Tochter hat gerade gemessen, die Türöffnung der Wohnung hat nur 92 cm, und die Treppe (sie wohnt im 1. Stock, und es ist nur eine „Außentreppe“ (kein Treppenhaus) gerade mal 100 cm. D. h., über die Treppe kriegen sie vielleicht die beiden Packstücke, aber dann müssen sie die vor der Wohnungstür auspacken. :scream:

Ja, ich weiß, wir hätten das auch schon vor 10 Wochen in Erfahrung bringen können. :flushed: Die Frage ist nun (neben den beiden weiteren Fragen oben): erscheint das trotzdem machbar, oder muss ich meiner Tochter beibringen, dass sie sich ein kleineres Sofa suchen muss, auf das sie nochmal drei Monate wartet?

Viele Grüße
Christa

Huhu,
normalerweise kann man eine Telefonnummer hinterlegen lassen, die der Spediteur dann zu gegebener Zeit anrufen kann. Hat bei mir früher immer gut geklappt.
Aber! Die Spedition liefert normalerweise an Bordsteinkante oder bis hinter die erste abschliessbare Tür. Das wäre z.B. in einem Mehrfamilienhaus der Hauseingang. Was ist denn bei Deinem vereinbart? Kann gut sein, sie stellen die Pakte vor das Haus und das wars. Aussentreppen, vor allem wenn sie noch sehr eng sind, sind ein besonderes Hindernis, da selbst wenn die Lieferung bis nach der zweiten abschließbaren Tür, also Wohnung, hätte mit angegeben werden müssen.
Schau nochmal nach, bis wohin die Lieferung garantiert wird. Ansonsten brauchst Du zum angegebenen Termin noch ein paar Starke Arme auf Abruf.
Und ja, ich habe früher auch einen Parkbereich abgesperrt…aber das ist schon 20Jahre her und trotzdem musste ich den Nachbarn schonmal aus dem Bett klingeln, weil weder Mülltonnen noch hingelegte Stühle oder Zetel an der Haustür waahrgenommen wurden. Mein Bruder hat aktuell ganz vorschriftsmäßig Parkverbotsschildet für die Renovierung seines Hauses und muss trotzdem regelmäßig auch bei den Nachbarn klingeln…

Hallo @HE-lena,

Das habe ich auch. Nur: meine Tochter wohnt in mind. 45 Autominuten Entfernung. Wenn sie anrufen und sagen “wir sind in 15-30 Minuten da”, sage ich “schön, ich auch so in 45-60 Minuten!“.:sweat_smile: Deswegen musste ich mir den Tag freischaufeln, und ich werde bei ihr auf einer Klappmatratze schlafen. Sie selbst hat an dem Tag Seminare mit Anwesenheitspflicht, und mein Mann kann auch nicht einspringen.

Wie schon im ersten Satz erwähnt:

Es ist zwar ein Mehrfamilienhaus, aber es gibt keine Haustür. Es gibt nur die besagte Außentreppe im (komplett offenen) „Innenhof“, und ansonsten lediglich die Wohnungstüren. Wobei ich bei vereinbarter Montage von einer Montage am Aufstellort und nicht draußen auf dem Bürgersteig ausgehe.

Dann hätte ich aber gern mindestens das Geld für die Montage zurück!

Na ja, da schreibt die Stadt ganz deutliche Worte:

Es ist unzulässig, öffentlichen Verkehrsraum durch Leinen, Bänder, Kartons oder Stühle freizusperren. Parkplatzsuchende können und dürfen diese Hindernisse beiseite räumen und einparken. Auch die Polizei und die Ordnungsbehörde schreiten beim Erkennen solcher Absperrungen ein. In diesen Fällen werden Verwarnungs- oder Bußgelder erhoben.

Die Ausnahmegenehmigung geht noch, sie kostet 12 Euro, und die hätte ich auch noch bezahlt. Aber das Aufstellen der Schilder ist so teuer. Sie müssen ja drei Tage vorher aufgestellt werden, es muss protokolliert werden (einschl. Ventilstand am rechten Vorderrad :sweat_smile: bei noch stehenden Fahrzeugen), welche Fahrzeuge zu der Zeit dort standen, ggf. muss Abschleppdienst gerufen werden, Schilder müssen wieder abgeholt werden … Alles schön und gut, wenn man das vorher weiß. Dann kann man sagen „ok, ich bestelle trotzdem“, oder man bestellt doch woanders. Aber acht Wochen nach Bestellung mit solchen Anforderungen zu kommen … sollen sie sich doch um die Ausnahmegenehmigung kümmern, die Lieferanschrift haben sie!

Viele Grüße
Christa

Was spricht dagegen die Möbelstücke durch ein Fenster anzuliefern? Habe ich mehrfach gemacht (ins 1. OG und in den Keller) wenn die Möbel zu sperrig oder zu schwer für händischen Transport durchs Treppenhaus waren.

Klar brauchst du dann die Sperrung des Parkplatzes direkt davor (dein eigenes Auto als Sperre zu nehmen geht nicht?) & irgendwas mit dem man die Teile raufbekommt (Gartentisch und Seilzug wie bei uns macht sicher nicht jedes (kein) Transportunternehmen mit :grin:)

Gruß H.

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Die örtlichen Gegebenheiten?:sweat_smile: Die Wohnung ist zwar im 1. Stock, aber mit einer Art Hochparterre, würde ich sagen. Unterm Fenster ist Rasen, keine Möglichkeit, mit einem Fahrzeug hinzukommen. Und wie hebt man 2x 50 kg in den 1. Stock durchs Fenster??

Leider klappt das schon mal aus bereits erwähntem Grund nicht.:sweat_smile: Ach ja, das andere Fenster ist das Küchenfenster zum Innenhof und zur Außentreppe hin, fällt also auch flach.

moin,

naja, der Tatsache ist sich der Versender absolut bewusst.

Sofern der Lieferort mit einem LKW nicht oder nicht problemlos erreichbar ist oder die Anlieferung (z.B. durch Eingänge und Treppenhäuser) bis in die Wohnung nicht mit den üblichen Mitteln des Möbeltransportes durchgeführt werden kann, ist der Käufer verpflichtet, hierauf im Voraus hinzuweisen.

was steht dem also entgegen, statt die Lage hier zu schildern, es dem Versender zu schildern?

Das mit dem gesperrtem Parkplatz würde ich beruflich zwar auch toll finden, als Kunde mich aber darauf berufen, dass es nicht vereinbart war für Parkmöglichkeiten zu sorgen.

grüße
lipi

Die AGB sind natürlich geraten, aber ich denke die stimmen überein.

Ich wollte mich vorab über meine möglichen Rechte informieren.
Aber ich habe gestern tatsächlich auch bei dem Saftladen angerufen… Fazit: ich lasse es darauf ankommen.

Erst habe ich wegen des Lieferzeitfensters gefragt, ob man das verkürzen könnte, weil ich das eigentlich nur so kenne, dass man ein Zeitfenster von etwa vier Stunden hat, aber keine elf Stunden. „Das hätten Sie machen können, als Sie den Termin vereinbart haben.“ Ich: „Guter Punkt, entgegen Ihrer AGB und der Mitteilung bei der Bestellung, habe ich leider keinen Termin vereinbaren können, der wurde mir einfach so mitgeteilt“. Ich habe sie förmlich mit den Schultern zucken sehen!

Ok, nächster Punkt: die Packmaße. Ich gab ihr die Türöffnung und die Treppenbreite bekannt, mit Hinweis auf die angegebenen Packmaße, und fragte, ob das Sofa auch außerhalb der Wohnung ausgepackt werden würde, weil es im ausgepackten Zustand auf jeden Fall durch die Tür passen muss. Dann meint sie doch tatsächlich, dass sie mir vom Stuhl aus nicht sagen kann, ob die Monteure das ggf. außerhalb der Wohnung auspacken.:woman_facepalming:t2:

Das war der Zeitpunkt, an dem ich resignierte und beschloss, mich ggf, am Liefertag nochmal aufzuregen, es aber erstmal darauf ankommen zu lassen. Vielleicht sind aber die Monteure auch nicht so verbohrt wie der Kundendienst, und es läuft alles ganz entspannt ab.:roll_eyes:

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