Was ist Psychonautik?

Bon soir :wink:

Frage siehe Titel. Habe das ganze schon bei Wikipedia eingegeben, aber ich dachte das hat nur etwas mit Bewusstseinserweiterung durch Drogen o.Ä. zu tun. Was unterscheidet einen Psychonauten sonst von einem normalen Menschen? Wir alle sind doch „auf Entdeckungsreise in unseren eigenen, inneren Kosmos“ oder nicht?

GrĂŒĂŸe

Irgendwie sind war das tatsĂ€chlich alle, aber nicht alle in gleichem (quantitativem) Ausmaß.

In qualitativer Hinsicht könnte man sagen, dass der Psychonaut die Entdeckung des inneren Kosmos erstens grundsÀtzlich und zweitens systematisch angeht (Methoden reflektiert, Aufzeichnungen macht usw), wÀhrend die meisten anderen Menschen sich selbst nur dann reflektieren, wenn es um die BewÀltigung einer konkreten Aufgabe geht, wobei die Art der Reflektion selbst nicht weiter reflektiert wird.

Ein anschauliches Beispiel ist der Oneironautiker (quasi eine Unterform des Psychonautikers): TrĂ€umen tun wir alle, TrĂ€ume regelmĂ€ĂŸig erinnern tun auch viele von uns.
TraumtagebĂŒcher fĂŒhren, sich Wecker stellen, um die richtigen Traumzeitpunkte zu erwischen, Methoden der Traumanalyse erlernen usw., das ist dem Oneironautiker vorbehalten.

Gruß
F.

Ich empfehle dsbzgl. mal LektĂŒre von Christian RĂ€tsch zu lesen, denn der erklĂ€rt sehr genau, was damit gemeint ist.
Dabei handelt es sich um sogenannte psychodelische Drogen und deren Wirkung, die der Konsument, also der Konsument oder Psychonaut einnimmt. Eine solche Seelenreise kann man dann fast schon als Psychonautik bezeichnen, wenn da nicht gewisse Parameter noch zu beachten wĂ€ren. Mal ist es der Schamane der als Psychonaut fĂŒhrt, dann sind da gewisse Ă€ußere VerhĂ€ltnisse, das Setting und die psychische Ausgangsstimmung (Set) sowie Einstellung zur Droge, gleichfalls das Set, die erst die ganze Psychonautik ausmachen.

Die Psychonautik, so wie ich sie verstehe (nĂ€mlich als mehr als einfach nur Drogenkonsum) ist ein sehr großes und sehr uneinheitliches Gebiet.
Du mĂŒsstest sagen, was dich speziell interessiert.

Leuchtturm1 hat bereits zwei Dinge empfohlen: den Zugang ĂŒber Psychedelika (m.E. ist hier unbedingt das große und sehr seriöse "Handbuch der Rauschdrogen" von Schmidbauer/vom Scheidt zu empfehlen) und die Methode der Schamanenreise (hier gefĂ€llt mir "Focussing und Schamanismus" von Agnes Wild-Missong sehr gut, weil ich vom ‚Focussing‘ ziemlich viel halte; das kommt aus der GesprĂ€chstherapie und zielt auf das körperliche Erleben).

Ein weiterer Zugang (statt Psychedelika) wĂ€re das holotrope Atmen (das sind natĂŒrlich die Werke von Stanislav Grof zu empfehlen etwa "Holotropes Atmen: eine neue Methode der Selbsterforschung und Therapie").

Dann ist das TrĂ€umen sicherlich ein sehr alte psychonautische Methode/Zugang. In dem Bereich gibts natĂŒrlich unglaublich viel Literatur, speziell dafĂŒr, wie die TrĂ€ume zu verstehen sind.
Wichtiger ist aber zunĂ€chst das Erlernen dessen, wie man ĂŒberhaupt erst mal zum regelmĂ€ĂŸigen und steuerbaren TrĂ€umen bzw. Traumerinnern kommt.
DafĂŒr brauchts ein paar simple Grundtechniken, die z.B. „TrĂ€ume erinnern“ von Christoph Gassmann ausreichend vermittelt.

Und allgemein sind sicherlich sĂ€mtliche Trance-induzierenden Techniken gute ZugĂ€nge. Auch hier ist die Literatur riesig, so dass ich da nichts spezielles herausgreifen möchte, zumal man allein und ohne Vorkenntnisse durch LektĂŒre eh nicht weit kommt.

Gruß
F.

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Das Thema interessiert mich wirklich brennend, hast du Literaturtipps fĂŒr mich? Schon mal vielen dank im Vorraus! :smile:

Vielen Dank dir fĂŒr die hilfreichen Empfehlungen! @FBH