Was ist Rebland?

Tiere & Natur Natur & Umwelt
#1

Hallo zusammen,

ich bin gerade in folgendem Dokument: http://www.bfn.de/0315_hnv.html auf die Aussage gestoßen, dass „flächige Landschaftsbestandteile wie z. B. Grünland, Reb- und Ackerland über einen hohen Naturwert verfügen [können]“

Bei Wikipedia wird man vom Begriff Rebland weitergeleitet auf den Artikel über Baden-Baden, was in o.g. Dokument aus dem Kontext heraus kaum sein kann. Ähnliche Ergebnisse liefern Suchmaschinen.
Eine kurze Recherche hier im Archiv hat da schon ein Bischen weiter geholfen. In diesem Artikel geht aus der Antwort von Blumepeder hervor, dass es sich um einen Oberbegriff handeln muss, der u.a. Weinberge umfasst. Was aber noch?

Gruß
Matthias

#2

Servus,

Rebland umfasst die eigentlichen Rebpflanzungen, die für die Bewirtschaftung notwendigen Fahrgassen, Wege und Vorgewende und in Hang- und Steillagen die für die Terrassierung notwendigen Kunstbauten.

Insbesondere diese haben bis etwa 1970 in Gestalt von Trockenmauern den ökologischen Wert von Rebland ausgemacht. Heute beschränken sich diese Flächen auf winzige „Ausgleichsflächen“, die im Rahmen von Flurbereinigungsmaßnahmen für den Naturschutz erkämpft worden sind; die allerschlimmsten Auswüchse des „Ausräumens“ von Rebland sind inzwischen allerdings vorbei, nachdem bei den großflächigen Terrassierungen am Kaiserstuhl nicht reparable Schäden am Kleinklima beobachtet wurden und seit in jüngerer Zeit die Bedeutung einiger Vogelarten für den Pflanzenschutz und in jüngster Zeit die Bedeutung von Weintourismus für Direktabsatz und Imagepflege populär geworden sind.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

#3

Hi,

der Verweis im wiki in Richtung Baden-Baden ist nicht schlecht. Also ich kenne geografisch den Teil Badens ca. zwischen Offenburg und Basel vom Schwarzwald bis zum Rhein als Rebland. Das ist das „Land der Reben“ bzw. Land des Weins.

Als Bodentyp ist mit Rebland vermutlich die Terrassenform an steilen Hängen gemeint, (siehe zb. den Kaiserstuhl). Der Nutzen der Natur ergibt sich aus den idR nicht betonierten Steinmauern, in denen sich allerlei Viecher einnisten (Vögel, Insekten, Nager etc) und ein recht buntes Biotob bilden, zumal sie mit den Trauben ein ziemlich leckeres Nahrungsangebot haben.

Gruss!

#4

Danke für alle Antworten (auch die von rambule)!