Hallo kann mir vielleicht jemand sagen was Schlabber Kraut ist ??
Hallo!
Ja - Ich!
Heißt eigentlich richtig „Schlodderkappes“ (wörtlich übersetzt: „Schlotternder Weißkohl“), ist ein Kohleintopf und stammt aus der rheinischen Hausmannsküche.
Hier dann gleich auch das Rezept:
"…ursprünglich wurden für dieses Gericht milchsauer (wie Sauerkraut) eingelegte Kohlblätter verwendet. Sie gibt es heute kaum noch. Deshalb nimmt man seit langem schon frischen Weißkohl.
1 kg Weißkohl
1 kg Rindfleisch (kann auch Schweinefleisch sein)
1 kg Kartoffeln
4 - 5 Zweibeln
1 Messerspitze Piment
Salz und weißer Pfeffer nach Geschmack
Kartoffeln schälen und würfeln, Fleisch in Portionshappen zerteilen. Kohlblätter von den Rippen lösen und in breite Streifen schneiden. Zwiebeln grob hacken. In einen Topf kommt eine Schicht Kartoffelwürfel, darauf Fleisch mit Zwiebeln und darüber Kohl, jetzt etwas würzen und die nächste Lage Kartoffeln, Fleisch, Zwiebeln und Kohl übereinandertun. Kohl bildet den Abschluß. Mit Wasser oder Fleischbrühe auffüllen und bei mittlerer Hitze gar kochen (ca. 1 1/2 - 2 Std.)
Man beachte die alte Bauernweisheit: „Läßt Du zuerst den Deckel auf (1/2 Std.), kracht’s nicht so sehr in Deinem Bauch“.
Nicht umrühren!"
Tip: Heute könnte ein evtl. vorhandener Griechenladen sogar milchsauer eingelegte Kohlblätter führen!
Und noch einen drauf: Unter den wenig prosaischen Industriearbeitern in den Duisburger Hütten hieß das Ganze „Fußlappensuppe“…
Quelle für das Rezept:
Gustav Casparek: „Das Kochbuch aus dem Rheinland“
Verlag Wolfgang Hölker, Münster 1976
ISBN: 3-88117-018-9 Buch anschauen
Gutes Gelingen und
herzliche Grüße
Helmut
Hallo.
Zu Helmut möchte ich nur sagen, dass sich dieses Rezept sehr gut anhört. Mit Sicherheit werde ich das mal nachkochen. Auch deine Präsentation hier im Forum fand ich schön auch mit der Fußnote zu dem Buch etc. Schön.
MfG
Hans13
Hallo,
hört sich gut an. Man könnte das ein wenig abwandeln, indem man rohes Sauerkraut nimmt, wenn keine milchsauren Kohlblätter zu bekommen sind?!? Zumindest geschmacklich käme es dann dem Original nahe, auch wenn dann keine Schlappersohlenlappen herauskommen, weil das Sauerkraut fein geschnitten ist.
Ich bekomme Hunger.
Barbara
Hallo Barbara!
„Suermoos dörgereen“ - dat is ja nu ma ganz wat anners…!!!
Dor höört Mettwöstkes or solten un rökert Swienspote in…
Ok ne gode Handfull witte Baunen…
Dann smeckt dat mal fien!!!
Aber mal ernsthaft: Wenn Sauerkraut, dann nur Schweinefleisch! Und das Sauerkraut muß unbedingt ganz mild sein - entweder ganz jung und frisch aus dem Faß oder es muß gründlich gewaschen werden!
Bleib’ lieber beim frischen Weißkohl - schmeckt eindeutig besser!
Was man kann: Das Rezept mit Salzbohnen anstelle von Weißkohl nachkochen (bekommt man eigentlich mit etwas Suchen heute fast überall)!
Guten Appetit und
herzliche Grüße
Helmut
Hallo,
Man könnte das ein wenig abwandeln, indem
man rohes Sauerkraut nimmtIch bekomme Hunger.
Barbara
Hi,
Salzbohnen? Noch nie gehört. Ich werde mich mal sachkundig machen.
Gleichwohl erscheint es mir als äußerst zubereitungstolerantes Gericht, so nach dem Motto „Schmeiß rein was da ist und schau was passiert“.
LG Barbara
Krautköpfe milchsauer
Servus,
da im Ganzen milchsauer eingelegte Krautköpfe nicht bloß für Türken und Griechen, sondern auch für Ungarn, Rumänen und einige andere Völkerschaften des Südostens wichtig sind, gibt es sie bei fast allen türkischen, griechischen und libanesischen Gemüsehändlern. Sollten leicht zu besorgen sein, zumal es mittlerweile Betriebe in Süddeutschland gibt, die sie einlegen.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder
Salzbohnen
Servus,
Salzbohnen kennst Du möglicherweise als Schnippelbohnen - das ist fast das gleiche, Schnippelbohnen sind halt ein bissel feiner geschnitten.
Bei Discountern habe ich diese noch nicht gesichtet, aber sonst überall im Lebensmittelhandel. Wenn man sie nicht kennt, schaut man leicht drüber weg, weil sie genau wie das weniger teure Sauerkraut in Folienbeutel und nicht in Dosen oder Gläser mit leuchtenden Etiketten abgepackt werden und bei den niedrigen Preisen ganz unten im Regal liegen.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder
Hallo Helmut,
klingt nach etwas, das meine Eltern glücklich machen wird.
Wegen Beissproblemen wäre die Zartheit des Fleisches notwendig, bei 1-2 Stunden kann man da ruhig Gulaschfleisch nehmen?- oder anders herum:
Welches Fleisch nimmt man typischerweise für das Rezept?
Besten Dank für die Inspiration!
Zahira
Hallo Zahira,
Rindsgulasch kurant geschnitten wäre durchaus möglich - ich würde dann die Koch(Schmor-)zeit auf mindestens 2 Stunden ausdehnen.
Von der Herkunft des Gerichtes her wesentlich üblicher ist die Verwendung von Schweinefleisch - frischer Bauch, dicke Rippe oder Nackenstück (jeweils ausgelöst).
Wenn Du Salzbohnen nimmst, geht eigentlich nur Schweinefleisch (kann dann auch gern gepökelt + geräuchert sein).
Meine Erfahrung sagt, daß Schweinefleisch mit ca. 1 1/2 Std. Koch(Schmor-)zeit gut auskommt.
Gutes Gelingen, guten Appetit und
herzliche Grüße
Helmut
Herzlichen Dank, Helmut,
dann nehme ich Gulasch und lang genug, beim Schwein muss ich mich immer erst überwinden.
Bin gespannt, ist ein richtiges Herbst/Winteressen.
Beste Grüße, Zahira