Was ist so schlimm an Gentechnik?

Es reden ja immer so viele das Gentechnik nicht gut sei und deshalb kaufen sie Bio-Produkte, ich würde aber gerne wissen was so schlimm an Gentechnik ist und was es für Folgen haben könnte diese Produkte zu essen

Liebe Constanze,
ich bin jemand, der ganz extrem für Gentechnik ist, weil ich denke, dass wir damit viele Probeeme lösen können.
Wenn dich meine Meinung dazu interessiert, kannst du gerne noch einmal nachfrgen, dann erkläre ich es dir genauer. Dafür bräuchte ich aber ein bisschen mehr Zeit
Heike

Es reden ja immer so viele das Gentechnik nicht gut sei und
deshalb kaufen sie Bio-Produkte, ich würde aber gerne wissen
was so schlimm an Gentechnik ist und was es für Folgen haben
könnte diese Produkte zu essen

Hallo Constatine,

mir sind keine Studien bekannt, die gesundheitliche Schäden an Menschen nachweisen. Es gibt aber ausreichend wissenschaftliche Studien, die belegen, dass der Anbau von genmanipulierten Pflanzen der Umwelt und den Tieren schadet. Viel stärker sind die Menschen betroffen, die in solchen Anbaugebieten leben. Die Ursache deren Erkrankungen liegt in der Produktion von genmanipulierten Pflanzen. Dazu kann ich dir einen aktuellen Kurzfilm empfehlen: http://www.nabu.de/themen/gentechnik/anbauundfreiset…

Der Film zeigt welche Krankheiten, die Menschen bekommen und wie deren Heimat zerstört wird durch den Anbau von Gen-Mais und Gen-Soja. Die Ursachen sind die Pestizide, die ausgebracht werden müssen, damit die genmanipulierten Sorten gut wachsen können.
Der Umgang mit Pestiziden in Deutschland ist stark gesetzlich geregelt. Es gibt Sicherheitsvorschriften, um den Pestizidanwender vor Vergiftungen und Verätzungen zu schützen. Diese Regelungen gibt es in armen Ländern nicht.

Wir essen sehr oft Gentechnik in Form von Zusatzstoffen. Genmanipulierte Zusatzstoffe müssen laut Gesetz nicht gegenzeichnet werden. Und Zusatzstoffe sind ja generell umstritten.
Die Gensequenzen von genmanipulierten Pflanzen sind in tierischen Produkten (Milch, Fleisch) enthalten.

Was die neuen Züchtungen angeht, bin ich ganz gut auf dem Laufenden. Und soweit ich weiß, gibt es im Einzelhandel keine genmanipulierten Obst- und Gemüsesorten . Es wird aber daran geforscht.

Die Entscheidung, ob das genmanipulierte Essen einem gut tut oder nicht muss jeder für sich selbst treffen. Es schadet auf jeden Fall der Umwelt und den Menschen, die es anbauen.

Liebe Constantine,

Gentechnik ist eine Technik, das heisst ein Werkzeug, genauso wie zum Beispiel Feuer. Gentechnik an sich ist einmal nicht schlimm, man kann jedes Werkzeug gebrauchen oder auch missbrauchen.

Bei gentechnisch veränderten Pflanzen oder Tieren gibt es veränderte Erbsubstanz (DNA) und daher auch veränderte Eiweisse. Beides wird, wenn man es isst, verdaut. Und winzige Bruchstücke, die man noch analysieren kann, haben keine Funktion. Das heisst, es passiert nichts. Alles andere sind Phantasien aus Filmen.

Bei vielen pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln gibt es aber auch allergieauslösende Stoffe oder giftige Inhaltsstoffe. Und natürlich können oder könnten solche Stoffe auch in gentechnisch veränderten Tieren oder Pflanzen auftreten. Aber sie treten gelegentlich auch bei gezüchteten Organismen auf. Das heisst, das ist kein spezielles Problem von gentechnisch veränderten Organismen.

Um die Frage einmal kurz zu beantworten: Es hat keine Folgen, diese Produkte zu essen. Es ist also nur eine Frage, ob man es möchte.

Es gibt aber andere Probleme, die mit der Ernährung an sich nichts zu tun haben.

Ein Problem ist die Monokultur an sich. Gibt es viele gleiche Pflanzen oder Tiere an einem Ort, dann werden sie anfälliger für Krankheiten. Gentechnisch veränderte Organismen sind aber in einer Sorte alle gleich. Die Vielfalt fehlt also. Und die versprochenen Resistenzen gegen Krankheitserregern funktionieren auf Dauer auch bei gentechnisch veränderten Lebewesen nicht.

Ein weiteres Problem kann die Abhängigkeit von Bauern von Saatgut-Produzenten sein. (ein soziales oder wirtschaftliches Problem.)

Ein Problem ist die Ethik, dh: „Darf man das?“ Oder ist es unmoralisch, Lebewesen neue Eigenschaften zu geben? -> Diese Frage kann ich nicht allgemeingültig beantworten. Das muss jeder mit sich selber ausmachen, oder alle zusammen, das heisst die Gesellschaft muß dafür eine Lösung finden. Ein Kriterium dafür kann aber sein, ob das jemandem schadet oder schaden kann, oder ob es jemandem nützt (vereinfacht gesagt).

Es gibt noch viele weitere Aspekte, das sprengt aber den Rahmen.

Frage beantwortet?

Liebe Grüße Markus

Hi,

also grundsätzlich ist eine Technologie niemals gut oder schlecht. Es kommt darauf an, zu welchen Zwecken man sie verwendet. Ein gutes Beispiel die Kernspaltung. Sie kann zur friedlichen Energiegewinnung (?!?!) genutzt werden oder zum Bau einer Atombombe.
Aber nun zu Deiner Frage.
Es gibt diverse Möglichkeiten Gentechnik anzuwenden. Wenn zum Beispiel Pflanzen innerhalb der gleichen Art genetisch optimiert werden, kann man dies auch als beschleunigte Evolution verstehen, da dies schon seit Jahrmillionen in der Natur geschieht.

Werden jedoch Gene von einer Art auf eine andere übertragen, z.B. ein Gen eines Tieres in eine Pflanze, so erhält man u.U. ganz neue Eigenschaften der Pflanze. Diese können gewünscht sein, aber es kann auch passieren, dass Eigenschaften auftreten die nicht geplant waren und gefährlich für Mensch und Natur sind.
Sobald man die Pflanzen in die Natur entläßt, können sich diese neuen Eigenschaften unkontrolliert verbreiten. Und genau hier liegt das Problem.

Eine Gefahr besteht z.B. für den Menschen auch bei der Nahrungsaufnahme. Die genetisch veränderten Lebensmittel können ungeahnte Allerigie auslösen.

Natürlich wäre es schön, wenn alle Menschen jederezit wohlschmeckende, gut aussehende, aromatische und günstige natürliche Lebensmittel essen könnten. Leider geht dass heute nicht immer, da sehr viele Menschen auf unserem Planeten hungern und zuerst dafür gesorgt werden müsste, dass kein Mensch mehr verhungern muss. Bioprodukte für alle ist sehr schwer umzusetzen, da eine natürliche Zucht von Lebensmitteln oft mehr Platz benötigt und zudem auch viele Pflanzen nicht überall wachsen, was man mit gentechnikoptimierten Pflanzen ändern will.
Im Übrigen gibt es im Deutschland nicht so viele gentechnisch veränderte Lebensmittel, vielmehr muss man derzeit eher zwischen biologisch angebauten Lebensmitteln und mit Chemie und Pflanzenschutzmitteln erzeugten Lebensmittel unterscheiden.

Also zusammenfassend kann gesagt werden, dass Gentechnik richtig und verantwortungsvoll eingesetzt sicher einen positiven Betrag zur Versorgung der Menschen beitragen kann, als auch neue Varianten hervorbringt die gut aussehen und besser schmecken als altbekannte Früchte.

Im übrigen sehen Biosachen nicht immer sehr schön aus. Und wer will schon auf ein gutes Aussehen verzichten.

Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen
Beste Grüße
Sisko

Es reden ja immer so viele das Gentechnik nicht gut sei und
deshalb kaufen sie Bio-Produkte, ich würde aber gerne wissen
was so schlimm an Gentechnik ist und was es für Folgen haben
könnte diese Produkte zu essen

Hallo Constantine,
ich möchte einige Aussagen von Sisko7 ergänzen.

Siskos Meinung: Bioprodukte sehen nicht so gut aus. Meine Erklärung dazu: Bioprodukte sehen nicht so gut aus, weil die einfach eine schlechtere Umsatzrate im Einzelhandel haben und somit länger im Regal liegen und vertrocknen. Der zweite Grund ist, dass sie nicht chemisch gegen Schaderreger und behandelt werden. Deswegen können sich die Schaderreger im Einzelhandel weiter verbreiten. Z. B. ist mir schon mal eine Schnecke im Biosalat entgegen gekommen. Die Schnecken im konventionellen Anbau werden mit Metaldehyd und Methiocarb und Eisen(III)-phosphat bekämpft. Das gleiche gilt auch für Fäulnispilze, die die Pflanzen befallen, aber für den Menschen keinerlei Gefahr darstellen.

Sisko erwähnt die Zucht. Fachlich ist der Ausdruck falsch. In der (Pflanzen-) Zucht werden neue Sorten entwickelt und keine Lebensmittel produziert.
Das stimmt aber schon, dass der Anbau von biologischen Lebensmitteln mehr Fläche benötigt. Im konventionellen Anbau oder im Anbau von genmanipulierten Pflanzen stehen die Pflanzen enger zusammen und dadurch erhöht sich der Krankheitsdruck. Da werden dann Pestizide eingesetzt, was im Biolandbau nicht erlaubt ist.

Siskos Resümee ist, dass die Gentechnik richtig und verantwortungsvoll eingesetzt sicher einen positiven Betrag zur Versorgung der Menschen beitragen kann. Vielleicht kann sie das. Die Gentechnik wird seit 1973 praktiziert und bis heute wurde keine Sorte entwickelt, die bessere Erträge hat als im konventionellen Anbau und auch keine Sorte, die auf schlechten Böden wächst. Wie lange sollen wir noch warten, bis die tausende von Biotech-Unternehmen, die es auf der Welt gibt, eine Pflanze entwickeln, die die Hungersnot wirklich beendet?

Das war jetzt keine Antwort auf deine eigentliche Frage. Aber vielleicht haben dir die drei Antworten von den Experten geholfen zu verstehen, warum es Millionen von Gentechnik – Gegnern gibt.

Liebe Grüße
Maria

Hallo Constantine,
die Frage, ob Gentechnik gut oder schlecht ist, lässt sich zur Zeit noch nicht sagen. Bio-Produkte werden im Gegensatz zu „normalen“ Produkte nur mit bestimmten Chemikalien behandelt, die dafür sorgen, dass keine Insekten die Pflanzen anknappern oder das Unkräuter zwischen den Kulturpflanzen wachsen.
Der Grundgedanke der Gentechnik ist, dass man durch Manipulation des Genoms, in dem alle Eigenschaften einer Pflanze gespeichert sind, so verändert, dass sich die Pflanze „aktiv“ gegen Feinde, wie Insekten, Hitze, Kälte oder ähnliches schützen kann. Dazu ist es aber nötig die Pflanzen umzuprogramieren. Dies geschieht, in dem man fremde Gene in die Pflanze einführt, die diese sonst nicht hat. Um bei den vielen Versuchen, die dafür nötig sind, die Pflanzen mit dem zusätzlichen Gen zu finden, muss man diese von den anderen unterscheiden können. Oftmals wird dazu ein weiteres Gen eingebaut, dass die Pflanze gegen bestimmte Antibiotika widerstandsfähig macht. Dort sehen viele Gegner der Gentechnik das Problem:
Sie meinen, dass

  1. diese Antibiotikaresistenz auf andere Krankheitsüberträger übertragen werden kann und es dann keine wirksamen Medikamente gibt (ist aber nach aktuellem Stand nicht der Fall)
  2. durch die Veränderung des Genoms könnten auch andere Gene verändert worden sein, so dass man nicht weiß, welche Auswirkungen dies in 30 Jahren hat.
  3. die veränderen Pflanzen produzieren auch weiterhin Pollen und würden sich mit den nicht veränderten Pflanzen auf dem Nachbarfeld kreuzen.
    Meine Meinung ist, dass man die gentechnischen Pflanze, die man erzeugt hat, ganz genau untersuchen sollte, allerdings denke ich nicht, dass es gefährlich ist, gentechnisch veränderte Pflanzen zu essen (das machen z.B. die Amerikaner schon sehr lange). Man könnte die Pflanzen mit den gewollten Eigenschaften (Hitzeresistenz, höherer Gehalt von Vitaminen etc.) auch durch klassische Züchtung erhalten, dass dauert aber sehr sehr lange und es werden auch teilweise Methoden eingesetzt, die ich viel schlimmer und unkontrollierbarer finde als Gentechnik (Mutationszüchtung, siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Pflanzenz%C3%BCchtung).

Es gibt also viele pro und contra Argumente. Ich hoffe ich konnte dir mit meiner sehr subjektiven Erörterung helfen und würde mich über eine weitere Diskussion mit dir freuen!

Grüße Lena

Ich würde gerne deine Meinung hören.

Man muss verschiedene Arten von Gentechnik unterscheiden. Die Veraenderung von Tieren, Menschen, Plfanzen und Bakterien. Das hat verschiedene Auswirkungen.
Wenn du gentechnisch veraenderte Tiere oder Pflanzen isst, hat das auf dich gar keinen Effekt. Viele haben Angst, dass diese veraenderten Gene auch in den eigenen Koerper kommen koennten. Das kann aber nicht passieren. Die genetische Veraenderung passiert auf der Ebene der DNA. Wir esssen die DNA jedes Lebewesens immer mit und sie veraendert uns nicht. Sonst muessten wir inzwischen gruen sein, weil wir das Gen fuer Chlorophyll aufgenommen haben. Im Verdauungssystem wird die DNA durch Enzyme abgebaut und wir nehmen nur die einzelnen Nucleinsaeuren auf, um sie wiederzuverwenden. Deine eigene Gesundheit gefaerdet ein gentechnisch veraendertes Produkt also nie.
Kann es der Umwelt schaden?
Wenn Tiere wie Kuehe oder Schweine gentechnisch veraendert werden, kann es der Umwelt nicht schaden, weil sie sich nicht mit anderen Tieren aus der Umwelt fortpflanzen. Bei Pflanzen hat man Resistenzgene eingebracht. Man fuerchtet, dass einige Pflanzen diese Reisistenzgene auf andere Wildpflanzen uebertragen koennen. Dies nennt man horizontalen Gentransfer und er ist zwischen eng verwandten Arten moeglich. Bei uns ist vor allem der gentechnisch veraenderte Mais in der Diskussion. Da er aus Amerika kommt, hat er hier keine Verwandten, auf die er seine Gene uebertragen kann. Gentechnisch veraenderter Weizen koennte mit anderem Gras Gene austauschen. Wenn das Gras dann auch reistent ist, wuerde dies nur bedeuten, dass man dieses Pflanzenschutzmittel nicht mehr benutzen kann. Das passiert auch auf natuerlichem Weg, ist daher nicht gewuenscht aber auch keine Katastrophe. Andere Veraenderungen finde ich sehr positiv. So gibt es zum Beíspiel den goldenen Reis, der Vitamin A enthaelt. In den aermeren Laendern leiden Menschen oft unter Vitamin A Mangel, weil sie sich nur Reis zum Essen leisten koennen. Dieser Goldene Reis kann da helfen.
Gentechnische Veraenderung am Menschen soll zukuenftig schwere Krankheiten wie Diabetis heilen helfen. Das funktioniert leider noch nicht, das finde ich aber sehr wichtig.
Bei der gentechnischen Veraenderung von Bakterien muss man sehr vorsichtig sein. Sie koennen mit vielen anderen Bakterien Gene austauschen und daher kann es gefaehrlich sein, wenn neue Gene in die Umwelt gelangen. Daher muss man hier sehr streng kontrollieren. Hollaendischer Kaese (viele Sorten) wird uebrigens schon seit Jahren mit gentechnisch veraenderten Mikroorganismen hergestellt. Trotzdem ist noch nie etwas passiert und die meisten Menschen wissen das gar nicht.
Deshalb denke ich, dass die Gentechnik mehr Chancen als Gefahren hat. Du kannst gentechnisch veraenderte Produkte deshalb ohne Probleme essen

Hier meine Einschätzung als Laie:
Auch schon früher wurden Lebewesen gezielt gezüchtet, damit sie bestimmte Eigenschaften haben. Dies geschah jedoch auf „natürliche“ Weise, indem man z.B. zwei Pflanzen versucht hat, zu kreuzen. Das Ergebnis konnte nicht vorausgesehen werden. Wenn das Resultat jedoch die gewünschten Eigenschaften hatte, so konnte man diese Pflanzen auswählen und weiterzüchten. Das war jedoch immer auf dem natürlichen Weg.

Bei Gentechnik wird gezielt versucht, Organismen (Tiere, Pflanzen, Bakterien) so zu manipulieren, dass sie bestimmte Eigenschaften oder Fähigkeiten aufweisen. Dies geschieht dadurch, dass direkt der genetische Bauplan (die DNA) geändert wird. Zum Beispiel wird versucht, eine Eigenschaft einer Pflanze (z.B. Unempfindlichkeit gegen einen bestimmten Pilzbefall) auf eine andere zu übertragen (z.B. auf Weizen, damit diese nicht mehr anfällig ist gegen Pilzbefall).
Und hier sehe ich das Problem: Man versucht, direkt bestimmte Eigenschaften in Pflanzen oder Tiere hineinzuprogrammieren, ohne den ganzen Mechanismus genau zu verstehen. Wir verstehen noch nicht genug, welche Auswirkungen die Manipulation der Gene hat, und welche Seiteneffekte dadurch ausgelöst werden können. Beim Beispiel: Angenommen, der manipulierte Weizen ist nun resistent gegen Pilzbefall. Aber was hat das eventuell noch für andere Auswirkungen?

Gentechnisch geänderte Lebensmittel bestehen weiterhin aus den gleichen Bestandteilen (Proteine, Fette, Aminosäuren) wie unveränderte Lebensmittel. Sie dürften also genauso gut essbar sein, wie nicht manipulierte Lebensmittel.
Problem sehe ich eher im Anbau von genetisch veränderten Lebensmitteln. Die gentechnisch manipulierten Pflanzen werden sich kreuzen mit natürlichen Pflanzen. Die von der Gentechnik hineinprogrammierten Eigenschaften werden sich dann in Pflanzen wiederfinden. Das kann gut oder schlecht sein, ist aber auf jeden Fall nicht mehr beinflußbar von uns.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gentechnik

Es reden ja immer so viele das Gentechnik nicht gut sei und
deshalb kaufen sie Bio-Produkte, ich würde aber gerne wissen
was so schlimm an Gentechnik ist und was es für Folgen haben
könnte diese Produkte zu essen

Hallo Constantine_14,

Zunächst einmal sorry für meine späte Antwort. Ich habe meine Antwort zuerst an eine falsche Adresse geschickt und erst eine Woche später meine Emails wieder abgerufen.

Tja, was ist so schlimm an Gentechnik? Per Definition handelt es sich bei der grünen Gentechnik um einzelne, gezielt eingebrachte Gene in Pflanzen.

Um das zu erläutern, möchte ich etwas weiter ausholen.
In der traditionellen Pflanzenzucht werden Pflanzen, die bestimmte gewünschte Eigenschaften haben, gekreuzt. So ist eine Pflanze z.B. sehr ertragreich, aber empfindlich gegen bestimmte Krankheiten. Eine andere, verwandte Pflanzensorte ist dafür resistent gegen diese Pflanzenkrankheit, ist aber nicht so ertragreich und schmeckt vielleicht auch nicht so gut. Die Nachkommen aus dieser Kreuzung können nun alle möglichen Kombinationen tragen. Im Idealfall die Resistenz gegen die Pflanzenkrankheit, den guten Ertrag und den guten Geschmack. Aber auch andere Fälle sind möglich: Kein guter Ertrag, keine Resistenz und kein guter Geschmack. Daher sind oft viele Kreuzungsversuche notwendig, bis man die ideale Kombinationen gezüchtet hat und es dauert es oft Jahre, um eine neue Sorte zu züchten (bei Kartoffeln etwa 10 Jahre).

Bei der Gentechnik versucht man, nur eine Eigenschaft in die Pflanze einzubringen (im vorliegenden Beispiel die Resistenz gegen die Pflanzenkrankheit). Die unerwünschten Eigenschaften (schlechter Ertrag, schlechter Geschmack) sollen nicht übertragen werden. Daher wird bei der Gentechnik das Gen für die Krankheitsresistenz in die Pflanze eingebracht. Sprich es wird gezielt die gewünschte Eigenschaft in die Pflanze übertragen.

Beim traditionellen Züchten (wie man es seit Jahrtausenden durchführt) werden dagegen weit mehr als nur ein einzelnes Gen in Pflanzen eingebracht, nämlich alle Gene, die die Partnerpflanze aufweist.

Apropos traditionelles Züchten: da wir dies seit Jahrtausenden durchführen, unterscheiden sich die heutigen Sorten genetisch erheblich von den Wildformen. So sind unsere heutigen Getreidesorten aus Gräsern gezüchtet worden.
Viele kultivierte Obst- und Gemüsesorten haben einen mehrfachen Chromosomensatz (die Wildformen tragen oft nur einen doppelten Chromosomensatz). So hat Weizen sechs Chromosomensätze, Erdbeeren haben 10 Chromosomensätze. Der Mensch hat also über die Jahrtausende erheblich ins Erbgut der Pflanzen eingegriffen. Da dies ungerichtet geschehen ist (also kein GEZIELTES Einbringen einzelner Gene), sind die traditionellen Züchtungsmethoden PER DEFINITION keine Gentechnik.

Um zur Frage zurückzukehren: Was ist so schlimm an Gentechnik?

Die Gentechnikgegner führen an, dass es vielleicht gesundheitliche Spätfolgen infolge des Konsums von gentechnisch veränderten Pflanzen geben könnte.

Ein weiteres Argument ist, das mit dem Pollen diese eingebrachten Gene weiter verbreitet werden und auch der Bio-Mais, der z.B. in der Nachbarschaft wächst, mit diesen Pollen bestäubt werden kann.

Außerdem ist nicht bekannt, ob die eingebrachten Gene vielleicht Nützlingen schaden könnten.

Nachtrag: Bei den Züchtungsmethoden, die NICHT der Gentechnik unterliegen, können Pflanzen auch mit radioaktiven Strahlen behandelt werden, um neue „Effekte“ , z.B. neue Blütenform oder -farbe zu erreichen (radioaktive Strahlen erzeugen bekanntlich Mutationen). Ich selbst habe ein Jahr bei Pflanzenzüchtern gearbeitet. Da ich mich darüber gewundert hatte, bekam ich als Antwort: Beim Bestrahlen handele es sich nicht um ein GEZIELTES Einbringen von Genen in eine Pflanze und damit sei Bestrahlen keine Gentechnik.
Na denn: Guten Appetit!

Viele Grüße, Silke

Es reden ja immer so viele das Gentechnik nicht gut sei und
deshalb kaufen sie Bio-Produkte, ich würde aber gerne wissen
was so schlimm an Gentechnik ist und was es für Folgen haben
könnte diese Produkte zu essen