Hallo,
hab die Anzeigen nicht genau verglichen, aber hier im Forum wurden auch noch andere Produkte genannt die in den USA sehr viel günstiger angeboten werden aber die man als Europäer nicht oder sehr schwer von dort erwerben kann.
Ja, sowas ist dann wohl auch Preisdifferenzierung. Den günstigen Nachtstrom kann man auch nicht am Tag kaufen, als Normalo kommt man nicht zum Rentnertarif ins Schwimmbad, an der Tanke kostet die Cola dreimal soviel, wie beim Discounter. Und so manches Produkt bekommt man nicht bei jedem x-beliebigen Händler. Kein Anbieter ist verpflichtet an jeden Endkunden, Großhändler, Einzelhändler zu liefern. Diese Vertragsfreiheit ist eben auch Teil der freien Marktwirtschaft. Man wird sich also eine Vetriebsstruktur suchen, die den größten Gewinn verspricht.
Es ist betriebswirtschaftlich unter Umständen sinnvoll einige Länder nicht zu beliefern wenn dort z.B. Gesetze den Import sehr umständlich machen oder der Konsument zu viele Rechte hat…
Ja, oder auch, wenn es dort zu wenige Kunden gibt, die in den USA direkt kaufen würden. Wenn da 99% der Deutschen von den Versandkosten, Zollformalitäten und dem Risiko abgeschreckt werden, könnte der Markt für einen ausländischen Anbieter einfach zu klein sein, auch wenn es 80.000 Bestellungen im Jahr geben würde. In Deutschland ist die Unsicherheitsvermeidung im Allgemeinen sehr hoch.
Es ist aber betriebswirtschaftlich gesehen idiotisch auf alle Konsumenten ausserhalb der USA zu verzichten.
Wie sind denn die Rechte der Konsumenten in den USA? Keine Ahnung. Vielleicht riskiert ein Händler in den USA auch Ärger mit seinen nationalen Behörden, wenn er Waren ins Ausland liefert und das dann Terroristen sind. Oder die Anbieter erlauen es ihm gar nicht erst. Dann sind das durchaus betriebswirtschaftliche gründe, die dagegen sprächen.
Ein großer Anbieter wie der Verlinkte hat auf jeden Fall die Kapazitäten sich mit den einzelnen wichtigen Ländern zu befassen.
Wenn sich das finanziell lohnt und er das darf. Das muss ja keine Absprache des Händlers sein, sondern der kann seinerseits vertraglich gebunden sein. Oder er hat Tochterunternehmen bzw. Beteiligungen im Ausland, die dort dieses Geschäft machen. Und dann sind wir eben wieder bei der Preisdifferenzierung.
Der einzige Grund das nicht zu tun sind die genannten Absprachen. Klar ist das eine Unterstellung aber eben die einzig sinnvolle Erklärung für diese Praxis.
Oje, wenn das immer der Maßstab wäre, was sich der Einzelne erklären kann. Das ist ja das Schöne an Verschwörungstheorien, es gibt ganz einfache Antworten auf komplexe Fragen. Wieso regnet es denn ausgerechnet heute, wo ich raus muss? Neben ist eben so und einer komplexen naturwissenschaftlichen Abhandlung könnte man auch irgendwem die Schuld daran geben, der das extra macht, um mich zu ärgern.
Was man genau dagegen machen kann? Man könnte gesetzlich festlegen dass keine Kunden diskriminiert werden dürfen nur weil sie in einem anderen Land einen Wohnsitz haben.
Dazu hat die deutsche Politik in den USA welche Handhabe? Hätte sie denn überhaupt in Deutschland eine? Kann ich als Bewohner von Hohenwulsch verlangen, dass mich ein DSL-Anbieter aus Hamburg zu den Konditionen in Hamburg versorgt? Kann ich von irgendeinem Händler verlangen, dass er mir sein Zeug nach Hause liefert? Nein, das klappt nur bei solchen Anbietern mit Kontraktionszwang.
Die USA sind hier nur ein Beispiel, ich hab auch schon von solchen Problemen innerhalb der EU gehört (z.B. beim Neuwagenkauf im Ausland, mittlerweile soweit ich weiss beseitigt).
Ja, schon seit einer ganzen Weile und die Preisunterschiede bestehen weiter fort. Man kann sich den Wagen dann eben in Polen kaufen, hier die USt bezahlen und anmelden und wenn es einen Gewährleistungsfall gibt, dann muss den der Hersteller auch hier bearbeiten.
Alles prima. Die große Mehrheit der Deutschen mit ihrer immensen Unsicherheitsvermeidung kauft trotzdem bei deutschen Händlern zu den hiesigen Preisen. Wer will das denn den Autokonzernen verübeln, wenn sie die höhere Preisbereitschaft abschöpfen und nicht noch Händler aus dem Ausland ermuntern hier ihre Fahrzeuge zu verkaufen? Vielleicht geht dann auch die Mischkalkulation nicht mehr auf.
Gewinne sind nunmal zentraler Bestandteil einer freien Marktwirtschaft. Und die sind neben den anderen angeführten Gründen sicher auch Ursache für die Begrenzung dieses Händlers auf den einheimischen Markt. Die Alternative wäre nicht zwangsläufig, dass es für alle gleichgünstig wäre. Der realexistierende Sozialismus auf deutschem Boden (und auch anderenorts) hat praktisch vor Augen geführt, dass starre Preisvorgaben für alles und überall auch einfach bedeuten kann, dass es bestimmte Dinge gar nicht erst gibt. Ob nun jederzeit frisches Obst und Gemüse, Telefonanschlüsse, PKW oder neue Möbel und moderne Haushaltsgeräte (Keine abschließende Aufzählung und auch nicht absolut zu sehen. Natürlich gab es das alles, aber doch wohl nicht für jeden, der es sich zum offiziellen Preis hätte leisten können).
Grüße