Was ist zu vermeiden, was ist zu foerdern?

liebe freunde,

was ist in der erziehung von kindern zu vermeiden?

was ist zu foerdern?

hier sind drei sachen, mit denen ich aufgewachsen bin, die ich in der erziehung von meinen kindern vermieden habe:

drohen
schaemen
bestechungen

und hier sind drei sachen, die ich kaum in meiner kindheit begegnet bin … die ich in der erziehung von meinen kindern gefoerdert habe:

positive achtung
bewertungsloses zuhoeren
gelobt zu werden

bitte erzaehle uns deine erfahrungen … in deiner kindheit … mit der erziehung von kindern.

herzliche gruesse, werner

hier ist ein beispiel:

eine lehrer sagt: ich habe eine frage … was ist 2+2

ein schueler antwortet: ich glaube 2+2 ist 5

der lehrer antwortet mit: … danke … die nummer 5 ist eine gute nummer … gibt es noch eine andere nummer, die vielleicht besser zu der frage passt: … was ist 2+2 …

Meine Frage etwas anders gestellt …

liebe freunde,

ich stelle meine frage etwas anders:

bitte erzaehle uns deine erfahrungen …

was ist in der Erziehung von kindern zu vermeiden?

was ist zu foerdern ?

vielleicht ist es etwas klarer was ich meine …

liebe gruesse, werner

Moin Werner,

dazu fällt mir ein Aufsatz von Heinz v. Foerster ein: Zukunft der Wahrnehmung: Wahrnehmung der Zukunft. (in ders.: Wissen und Gewissen, FfM 1993.)

Darin geht es u.a. um eine Unterscheidung zwischen illegitimen und legitimen Fragen. Deine oben angeführte Frage, die Lehrer auch mir viel zu häufig geställt haben, sind illegitime, weil der Lehrer die Antwort kennt und die Kinder nur dahintrimmt, dass auch sie sie runterbeten können, damit die Kinder wie eine triviale Maschine funktionieren werden.

Interessanter wäre vielleicht noch, wenn der Schüler auf „Was ist 2+2?“ mit „2+1+1.“ antwortet. Es lassen sich bestimmt reichlich Lehrer finden, die auch diese Antwort nicht gelten lassen, weil die gegebene Antwort nicht die ist, die sie erwartet haben, obwohl ein Schüler mit dieser Antwort ein tieferes Verständnis des Summierens offenbart.

Im Gegensatz dazu sind legitime Fragen solche, bei denen die Antwort noch nicht bekannt ist. Das wäre doch mal ein schönes Bildungsziel, dass Schüler lernen, Fragen zu stellen, deren Antwort unbekannt ist. Das könnte Schule sehr interessant gestalten. Hätte wahrscheinlich auch mich mehr interessiert.

In der Hoffnung, dass ich Dir helfen konnte,

Gruß eddie.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Darin geht es u.a. um eine Unterscheidung
zwischen illegitimen und legitimen Fragen.

Deine oben angeführte Frage,
die Lehrer auch mir viel zu häufig geställt haben, sind illegitime,
weil der Lehrer die Antwort kennt und die Kinder nur dahintrimmt,
dass auch sie sie runterbeten können,
damit die Kinder wie eine triviale Maschine funktionieren werden.

Interessanter wäre vielleicht noch,
wenn der Schüler auf „Was ist 2+2?“ mit „2+1+1.“ antwortet.
Es lassen sich bestimmt reichlich Lehrer finden,
die auch diese Antwort nicht gelten lassen,
weil die gegebene Antwort nicht die ist,
die sie erwartet haben,

obwohl ein Schüler mit dieser Antwort
ein tieferes Verständnis des Summierens offenbart.

Im Gegensatz dazu
sind legitime Fragen solche,
bei denen die Antwort noch nicht bekannt ist.

Das wäre doch mal ein schönes Bildungsziel,
dass Schüler lernen,
Fragen zu stellen,
deren Antwort unbekannt ist.

Das könnte Schule sehr interessant gestalten.
Hätte wahrscheinlich auch mich mehr interessiert.

Moin moin eddie,

ich strahle mit freude … du hast den nagel auf den kopf getroffen … ich verstehe … und … ich habe was neues dazugelernt …

danke … fuer deine antwort … fuer deine hilfe …

herzliche gruesse in meine lieblingssatdt hamburg von mir im tief mit schnee bedeckten minnesotaland … werner

Smart Love und bewertungsloses Zuhören
Hallo Werner,

ich finde deine Frage immer noch sehr schwer zu beantworten. Meinst du nur die Erziehung der eigenen Kinder oder auch die z.B. von Schülern?

Um welche Altersgruppe geht es dir? Ich denke, es macht einen großen Unterschied, ob ich gerade meinen zweijährigen Sohn versuche zu erziehen oder einen 15-jährigen Schüler.

Kennst du das Buch Smart Love von Heinemann Pieper und Pieper? Den darin diskutierten Ansatz zur Erziehung von Kindern finde ich sehr interessant.

Noch ein paar Worte zu einem von dir genannten Punkt, dem bewertungslosen Zuhören. Ich habe damit schon einmal sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Kinder wollen nicht zwangsläufig, dass man ihr Handeln nicht bewertet. Sie wollen auch ein Feedback bekommen, wollen manchmal auch gesagt bekommen, dass das, was sie getan haben, falsch war. Ich habe einmal in einem wichtigen Gespräch mit meiner kleinen Gespräch einfach nur bewertungslos zugehört. Viel später hat sie mir gesagt, dass sie dies sehr enttäuscht hat. Sie hatte erwartet, dass ich ihr meine Meinung sage (und ich war nicht gerade begeistert von dem, was sie mir erzählt hat). Sie hat mein bewertungsloses Zuhören als Desinteresse, als Gleichgültigkeit ihrer Person gegenüber aufgefasst. Dies nur mal so als Gedankenanstoß…

LG, Sabine

1 Like

Ich finde deine Frage sehr spannend, hätte sie aber auch gerne etwas mehr eingegrenzt.
Generell finde ich, dass herabwürdigende Aktionen oder Reaktionen zu vermeiden sind. Aber auch das ist eine Frage der Definition. Ist ein Klaps auf die Finger (nur) erniedrigend oder kann es für manche Kinder auch eine wichtige Grenzsetzung sein?

Beim Zusammenleben mit meinen Kindern ist mir wichtig, Regeln für ein gemeinsames Miteinander zu finden, die (mit kleinen Ausnahmen) unbedingt eingehalten werden sollten. Sie sorgen dafür, dass es allen gut geht.

Generell finde ich,

dass herabwürdigende Aktionen

oder Reaktionen

zu vermeiden sind.

liebe becca … danke … fuer deine antwort … fuer deine hilfe … ich verstehe … herzliche gruesse, werner

Bewertungsloses Zuhören

bewertungslosen Zuhören

Ich habe damit schon einmal sehr schlechte Erfahrungen gemacht.

Kinder wollen nicht zwangsläufig,
dass man ihr Handeln nicht bewertet.

Sie wollen auch ein Feedback bekommen,
wollen manchmal auch gesagt bekommen,
dass das, was sie getan haben, falsch war.

Ich habe einmal
in einem wichtigen Gespräch mit meiner kleinen
einfach nur bewertungslos zugehört.

Viel später hat sie mir gesagt,
dass sie dies sehr enttäuscht hat.

Sie hatte erwartet,
dass ich ihr meine Meinung sage
(und ich war nicht gerade begeistert von dem,
was sie mir erzählt hat).

Sie hat mein bewertungsloses Zuhören
als Desinteresse,
als Gleichgültigkeit ihrer Person gegenüber aufgefasst.

liebe sabine … danke fuer deine hilfe … fuer dein erfahrungsbericht, ich verstehe …

in meinem fall, bin ich wunschlos gluecklich, wenn ich was erzaehle, mir jemand zuhoert, und mir mit sachen aus eigenem leben antwortet … mit sachen, die mir zu verstehen geben, dass ich gehoert und verstanden wurde, dass ich positive geachtet werde …

herzliche gruesse, werner